Regie: Hakan Savaş Mican Premiere: 15. April 2016 (Uraufführung) Maxim Gorki Theater, Berlin
Deutschland ist im WM-Endspiel und Berlin träumt sich mal wieder in ein Sommermärchen, um für kurze Zeit die von Kriegen zerrissene Welt zu vergessen. Aber nicht alle können oder wollen sich mitreißen lassen. Udi, Roy, Serösha, Üzüm und Cato passen nicht rein, so sehr sie es auch versuchen. Queer, quer, gerade erst angekommen, schon wieder auf der Flucht voreinander und allem um sie herum. Und doch mit denselben Wünschen wie alle: nach einem Ankommen, nach Aufgehobensein, nach Familie, Haus, Kind. Ein kurzer heißer Sommer des Aufbruchs, den nicht alle überleben werden. Ovids Metamorphosen dienen Sasha Marianna Salzmann als Folie für den Marathon, in den sie ihre Figuren schickt – auf der Suche nach einem Ich fern alter Zuschreibungen.
Mit Mehmet Ateşçi / Mareike Beykirch / Thelma Buabeng / Dimitrij Schaad / Thomas Wodianka
Regie: Hakan Savaş Mican Bühne: Magda Willi Kostüme: Miriam Marto Musik: Michelle Gurevich Video: Guillaume Cailleau Licht: Jan Langebartels Dramaturgie: Jens Hillje
Hintergrundfolie für diese Identitätsfindungsprozesse ist der WM-Sommer 2014. Thelma Buabeng läuft als Üzüm mit Deutschland-Farben im Gesicht durchs Bühnengeschenken und freut sich über die sieben Tore im Halbfinale gegen Brasilien. Ansonsten bleibt sie bei ihrem Gastauftritt am Gorki über weitere Strecken ohne Beschäftigung.
Neben Fußball-Jubel-Bildern von Jogi Löw und seinen Weltmeister-Jungs flimmern zwischendurch auch Aufnahmen vom Gaza-Krieg, der damals neu aufflammte, über die Bildschirme hinter den Baugerüsten, an und auf denen sich die Darsteller entlang-hangeln. Weiterlesen
[i]'' Regisseur Hakan Savaş Mican [/i] [i] inszeniert das mit gewohnt leichter Hand. Man schaut den SchauspielerInnen gerne zu, auch wenn mit der Zeit der allgemein boulevardeske Stil am Gorki fast jedes Stück irgendwie gleich aussehen lässt. Man läuft hier Gefahr das bereits als Gorki-Boulevard Betitelte zur neuen Norm zu erklären. Berühren tut das hier schon, auch wenn nicht jeder Charakter gleichermaßen überzeugt. Man möchte den manchmal verbissen mit sich ringenden ProtagonistInnen gerne zurufen: Seid doch einfach alle, wie ihr seid - ganz normal!''[/i] [color=#444444] schreibt [color=#444444] [url=http://blog.theater-nachtgedanken.de/][color=#111111]Stefan Bock [/url] [color=#444444] am 17. April 2016 auf [color=#444444] [color=#111111]KULTURA-EXTRA