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    Bewertung und Kritik zu

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    ES LEBE EUROPA 
    von Paul Scheerbart
    Regie: Jens Schmidl 
    Premiere: 12. August 2021 
    Globe Berlin 

    Zum Inhalt: Die deutsche Kaiserzeit, eine Dekade vor ihrem Ende: Gesellschaftlicher Stillstand und mangelnde Entfaltungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, Verelendung der proletarischen Massen in den Städten, gepaart mit einer rasanten technischen und wirtschaftlichen Entwicklung und einer experimentierfreudigen Kunst, schließlich die Ahnung eines bevorstehenden mörderischen und erbarmungslosen Krieges, stellen kompromisslos die Frage nach Zukunft.
    In krisenhaften Zeiten sind die soziale Frage von Arm und Reich, die Debatten um zukunftsweisende Gesellschaftsmodelle und die Isolation und Einsamkeit des Individuums die Ingredienzien für Paul Scheerbarts zahlreiche Dramolette, jedes kaum länger als 10 Minuten. In ihnen radikalisiert er seine Figuren zu einem Reigen des Scheiterns. Ihre Protagonisten agieren in manischer Hyperaktivität, führen sich und die Gesellschaft in absoluter wie absurder Zuspitzung vor. Paul Scheerbarts Stücke sind verzerrende Hohlspiegel einer Gesellschaft, die es trotz prosperierender Ökonomie nicht schafft, eine positive Vision zu entwickeln und an Mangel von Empathie und Phantasie zugrunde geht.
    Mit diesen Momentaufnahmen, die ein Brennglas auf den Mikrokosmos individueller, spielerischer, aber immer existentieller Machtausübung richten, ist Scheerbart ein nur selten gespielter revolutionärer Theatererneuerer, der auch einen Gegenentwurf zum Dogma neoliberaler Ausbeutung, Überwachung und inszenierter Individualität formuliert.

     

    Bewertung und Kritik zu

    NACH DEM KUSS
    von Oliver Bukowski
    Regie: Anselm Lipgens 
    Premiere: 24. Juli 2019 
    Globe Berlin 

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    14550618 14550618 XlZum Inhalt: Die Liebe verliert ihren Reiz nicht. Auch dann nicht, wenn der Autor von „Nach dem Kuss“ ihr die romantische Verklärung nimmt und sie einem Realitätscheck unterzieht. Denn sie beinhaltet in ihren Anfängen immer auch eine Sehnsucht auf ein besseres Leben, auf einen Neuanfang zu zweit, der das Paar aus seinen bisherigen Lebensbahnen entführen soll.
    Das tragikomische Moment an Bukowskis Liebesschwank liegt nun aber darin, dass die Liebe es zwar immer wieder schafft, Hoffnungen auf ein besseres Leben auferstehen zu lassen, sich am sozialen Aufstieg selber aber überhebt. Wird sie an solcherlei „große Träume“ gekoppelt, ist sie überfordert, muss sie selber sterben.
    Mit dieser Wendung verkehrt Bukowski die Aussage der Shakespearschen Vorlage auf humoristische Weise ins Gesellschaftskritische: Wo bei Shakespeare die Aussicht auf Frieden erst nach dem Tod der Liebenden zur sozialen Möglichkeit wird, stirbt bei Bukowski mit den Liebenden ebenfalls die Hoffnung auf den Ausbruch aus den festgefahrenen sozialen Milieugrenzen.
    Wenn dieses Stück nicht so liebenswert komisch geschrieben wäre, wäre es zum Heulen. So ist es beides zugleich: ein auf bezaubernde Weise desillusionierendes Stück Theater!

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