Bewertung und Kritik zu
VERLORENE LIEBESMÜHE
von William Shakespeare
Regie: Jens Schmidl
Premiere: 12. Juni 2018
Shakespeare Company Berlin
Freilichtbühne am Wasserturm im NATUR-PARK Schöneberger Südgelände
Buch kaufen
Zum Inhalt: Zwischen Ferdinand, dem König von Navarra mit seinen zwei Hofherren Byron und Dumain einerseits und Isabelle, der Prinzessin der Frankreich mit ihren zwei Hofdamen Rosaline und Katharine andererseits entbrennt die Liebe gleich dreifach und auf die gleiche rasche Weise . Und dies, obwohl die Herren schworen, drei Jahre lang enthaltsam zu leben, um sich ihrer platonischen „Akademie im Kleinen“, ihrem Ruhm und der Unsterblichkeit zu widmen: Fasten und Studieren, statt Frauen und Völlerei! Der Plan scheitert an der Liebe. Zuerst verheimlichen die verliebten Männer den Eidbruch voreinander, doch als alles herauskommt, beschließen sie, die Damen zu freien. Auf einem Fest tauchen sie als Russen maskiert auf. Die ebenfalls maskierten Frauen haben die Geschenke der Männer vertauscht, so dass die Herren sich blamieren, weil sie der jeweils Falschen ihre Liebe gestehen. Natürlich ließe sich der Komödienschluss leicht erahnen, doch es kommt alles anders... Shakespeare verspottet die Mode der schwülstigen Wortspiele und literarischen Anspielungen und ist doch selbst in ihr gefangen. Die Natur als siegreiche Gegenspielerin wird von Byron ebenso hinreißend besungen, wie er die Unnatur des Akademie-Planes und der bombastischen und gezierten Sprache verspottet. Die Vieldeutigkeiten und schlagfertigen Dialoge werden durch das Konkurrieren um die besseren Pointen der saftigen Rüpel gewürzt. Nach den populäreren Stücken Shakespeares hat sich die Shakespeare Company Berlin diesmal eines eher selten gespielten Werkes des großen Autoren angenommen. Für die neue Inszenierung dieser „Komödie gegen die Planbarkeit“ arbeitet die Shakespeare Company Berlin wie gewohnt mit Livemusik, rasanten Rollenwechseln und ungezähmter Spielfreude. Die moderne Übersetzung von Christian Leonard lässt Shakespeares jahrhundertealten Wortwitz ganz heutig erscheinen und zeigt auf, wie fehlbar und verletzlich wir alle sind, wenn wir uns verlieben.
Mit: Isabelle Feldwisch, Vera Kreyer, Johanna-Julia Spitzer, Thilo Herrmann, Benjamin Plath und Thomas Weppel
Regie: Jens Schmidl
Musik: Nico Selbach
Kostüm & Bühne: Carla Satoca Berges und Francesca Ercoli
Licht & Technik: Raimund Klaes
Übersetzung: Christian Leonard
Meinung der Presse zu „Shakespeare Company Berlin“
Shakespeare Company Berlin
|
|