Choreographie: Lyllie Rouvière, Julian Weber Premiere: 8. März 2019 DOCK 11, Berlin
Zum Inhalt: Das Duett erforscht den pulsierenden Raum zwischen Intimität und Formalität, abstrakter Sinnlichkeit und expliziter Distanz. Vom Begehren getrieben, stürzen sich die Performer*innen in einen Prozess, in dem der Körper als Material und Medium eines energetischen Austauschs fungiert. Im nackten, minimalen Raum breitet sich grobes und ornamentales Bewegungsmaterial aus. Die aufeinandertreffenden Körper konstruieren und zerstören – so ernst, wie Kinder beim Spiel.
Leider gab es von der Performance „Perineum“ im Dock 11 an diesem Wochenende nur drei Vorstellungen – noch dazu an einem mit Tanz-Großereignissen wie den beiden Uraufführungen „rauschen“ von Sasha Waltz an der Volksbühne und „Quiet“ von Jefta van Dinther am HAU 2 ohnehin vollgepackten Wochenende.
Der Besuch dieses kleinen, verspielten Abends lohnte sich dennoch: Lyllie Rouvière und Julian Weber entwickelten zusammen eine Choreographie über den Geschlechterkampf. Eine knappe Stunde lang verhandeln sie, welche Anziehungs- und Fliehkräfte in einer Paarbeziehung wirken. Flirtendes Begehren, intime Nähe, aber auch Aggression, Wut und das Ringen miteinander. Die beiden Performer*innen kommen nicht zur Ruhe, zerren aneinander, reißen sich die Kleider vom Leib, krallen sich aneinander fest und schmiegen sich im nächsten Moment zärtlich aneinander.
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