Bewertung und Kritik zu
EINE VERSION DER GESCHICHTE
von Simone Kucher
Regie: Marco Milling
Premiere: 22. Juni 2018
Deutsches Theater Berlin
Zum Inhalt: Von ihrem Bruder erhält die Violinistin Lusine ein geheimnisvolles Tonband: Eine helle Männerstimme ist darauf zu hören, sie ähnelt der ihres Großvaters. Damit beginnt eine unfreiwillige Reise in die von den Vätern und Müttern totgeschwiegene Vergangenheit. Lusine stößt auf den Genozid an den Armeniern 1915, der bis heute vom türkischen Staat geleugnet wird. Auf welcher Seite standen die Großeltern? Auf welcher steht sie selbst? Diese Frage wird mit einem Mal konkret, als ihr Dirigent sie bittet, an einem Konzert gegen das Vergessen teilzunehmen. Als sie sich entschließt, gegen das Schweigen anzutreten, ist es vielleicht zu spät; die Zeugen sind tot und für immer verstummt. Nur die Überlebenden können davon erzählen. Wahrheit und Lüge, Verdrängung und Erinnerung, Schweigen und Sprechen verweben sich mit dem Schicksal einer armenischen Familie und den historischen Ereignissen des letzten Jahrhunderts.
Mit Christian Baumbach, Ludwig Boettger, Lisa-Katrina Mayer, Isabelle Menke, Matthias Neukirch
Regie: Marco Milling
Bühne: Simon Sramek
Kostüme: Liv Senn
Soundtrack: Léo Collin
Dramaturgie: Benjamin Große
Koproduktion Schauspielhaus Zürich und Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin