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    Die Blechtrommel

    Bewertung und Kritik zu

    DIE BLECHTROMMEL
    von Günter Grass
    Regie:Oliver Reese
    Berliner-Premiere: 30. September 2017 
    Berliner Ensemble

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    Zum Inhalt: Noch kaum geboren, erkennt Oskar Matzerath die Welt als universales Desaster – und lehnt sie ab. Einzig die von seiner Mutter versprochene Blechtrommel eröffnet ihm eine akzeptable Überlebensperspektive: die Existenzform als Trommler, ein groteskes Künstlerdasein mit ambivalenten Motivationen und Wirkungen. So beschließt Oskar an seinem dritten Geburtstag, nicht mehr zu wachsen, sondern zu beobachten und zu trommeln. Aus der Froschperspektive schildert er das Aufziehen des faschistischen Denkens und Handelns, berichtet von Ehebruch und Pogromnacht, verknüpft Privatgeschichte mit Zeitgeschichte. Er ist Zeuge, zugleich Außenseiter wie Beteiligter einer Welt, in welcher ein Zivilisationsbruch wie der Holocaust möglich ist.
    Nicht schuldig, aber verantwortlich für das Grauen, das in deutschem Namen begangen wurde, hat Günter Grass sich zeitlebens gefühlt. "Die Blechtrommel" ist auch ein Versuch, die Mechanismen der eigenen Verführung durchsichtig zu machen. Trotz aller Kontroversen um den Roman und Nobelpreisträger Günter Grass, gilt der Text bis heute als Meilenstein der deutschen Nachkriegsliteratur. Regisseur Oliver Reese erzählt die Geschichte des ewigen Trommlers in einer ganz auf die Perspektive der Hauptfigur zugeschnitten Fassung.

    Mit Nico Holonics

    Regie: Oliver Reese
    Bühne: Daniel Wollenzin
    Kostüme: Laura Krack
    Musik/Sounddesign: Parviz Mir-Ali
    Sounddesign: Joachim Steffenhagen

    2.0 von 5 Sterne
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    Eindrucksvolle Solo-Show ohne Rahmen
    6 Jahre her.
    Kritik
    Oliver Reese hat seine Adaption des „Blechtrommel“-Wälzers von Günter Grass ganz auf Nico Holonics zugeschnitten. Mit spitzbübischem Zahnlücken-Grinsen erzählt, spielt und trommelt sich Holonics durch eine kraftraubende Solo-Show, die in der klebrigen Mai-Hitze besonderen Respekt verdient. Auf der kargen Bühne steht Holonics allein: unter sich den Sand, die rot-weiße Trommel in der Hand, um sich die Leere. Alleingelassen von seinem Regisseur und Intendanten in Personalunion, der seine auf zwei Stunden gekürzte Strichfassung des berühmten Buchs wie eine „spärlich illustrierte Lesung“ (SPIEGEL Online über die Frankfurter Premiere 2015) der markantesten Stellen anlegt. Dementsprechend zwiespältig ist der Eindruck dieses Theaterabends. Weiterlesen
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