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Berliner Ensemble
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SPIELPLAN & KARTEN

De Profundis

Premiere: 6.9. Berliner Ensemble, Großes Haus

De Profundis
von Oscar Wilde

Deutsch von Mirko Bonné, Fassung von Oliver Reese


Regie: Oliver Reese, Bühne: Hansjörg Hartung, Kostüme: Elina Schnizler, Musik: Jörg Gollasch, Licht: Steffen Heinke, Dramaturgie: Johannes Nölting.


Mit: Jens Harzer.

"Wer eine Maske will, muss sie tragen. Aber wer einzig nach Selbstverwirklichung strebt, weiß nie, wohin er geht. Hat man das Gewicht der Sonne gewogen, die Mondphasen vermessen und die sieben Himmel Stern für Stern kartografiert, so bleibt da immer noch man selbst." O. W.


Oscar Wilde wurde 1895 zu zwei Jahren Haft verurteilt – weil er provozierte; weil er sich über Konventionen hinwegsetzte, weil er Männer liebte und sich nicht versteckte. Sein Strafprozess war ein Exempel – weniger gegen eine Tat als gegen eine Haltung, gegen seinen unbändigen Drang nach Freiheit und Anerkennung. Sein langer Brief an Alfred "Bosie" Douglas aus dem Gefängnis, der unter dem Titel "De Profundis" bekannt wurde, ist der letzte Aufschrei eines gebrochenen, aber nicht gebändigten Geistes; das Protokoll eines Menschen, der stets nach den Grenzen seines bürgerlichen Lebens gesucht und der am Ende alles verloren hat. Wilde schreibt mit größter literarischer Meisterschaft von Verachtung und Einsamkeit, von Stolz und Schmerz. Und über eine Gesellschaft, die nicht duldet, was sie nicht versteht. Was bleibt, wenn einem alles genommen wird, was man je war? Was lässt sich noch hoffen, wenn man nichts mehr hat außer sich selbst?

Regisseur Oliver Reese bringt Wildes sprachgewaltigen Versuch, sich durch die Kunst das Leben zurückzuerobern, mit Jens Harzer auf die Bühne. Mit "De Profundis" gibt Harzer sein Debüt als Ensemblemitglied.

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Lamento eines Starschauspielers mit deutlichen Längen
1 Monat her.
Kritik

Mit seinem unverkennbaren sanften, melodischen Singsang setzt Harzer zunächst noch in völliger Dunkelheit zu seiner Abrechnung mit dem Ex an. Langsam gibt Steffen Heinkes Lichtregie den Blick auf Hansjörg Hartungs Bühne frei. Der Protagonist steht in einem schmalen Kasten, der seine Gefängniszelle symbolisiert, und konfrontiert das Publikum mit seinem fast zweistündigen Lamento.

Anders als z.B. Lina Beckmann in ihrem „Laios“-Solo wechselt Jens Harzer nicht zwischen den Figuren und auch kaum zwischen den Gefühlslagen. Der stille Schmerz wird zwischendurch verzweifelter und wütender, weicht wieder resignativen und abgeklärten Momenten. Aber während der kompletten fast zwei Stunden bleibt der Text bei der einen Perspektive des gequälten, ins Gefängnis verstoßenen, seiner Liebe beraubten Dichters, der vom Dandy zum Häftling abstürzte.

Trotz aller Kunstfertigkeit hat das deutliche Längen. Der Kopf eines prominenten Vordermanns senkte sich mehrfach minutenlang für ein Nickerchen, bis er wieder hochschreckte. Szenisch bleibt der Monolog minimalistisch, Harzer konzentriert sich ganz auf das Wort, bis auf den Biss in einen Plastik-Vogel oder eine Farbtube, die sich der Star in die Haare schmiert, soll nichts von der Schmerzens-Arie ablenken.

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