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Berliner Ensemble
www.berliner-ensemble.de
Bertolt-Brecht-Platz 1 - 10117 Berlin
Telefon: 030 284080
SPIELPLAN & KARTEN

K.

Premiere: 27.9.2025 Berliner Ensemble, Großes Haus

ein ganzes Leben hat Franz Kafka mit der Frage gerungen, was sein Jüdischsein für ihn bedeutet. Aufgewachsen in einer assimilierten Familie verband er die sporadischen Synagogenbesuche eher mit Zwang. Die religiösen Regeln, ihre Auslegungen und Erzählungen befremdeten ihn mindestens genauso, wie sie ihn faszinierten. Kaum verwunderlich, dass es vielmehr die jüdische Kultur, die Kunst, genauer gesagt: das Theater in jiddischer Sprache war, welches Kafka den ersten Anstoß gab, sich dem Judentum zu nähern.

Im Herbst 1911 besuchte Kafka regelmäßig die Aufführungen einer ostjüdischen Theatergruppe. Ihre tragikomische Erzählweise, die Vermischung von Gesang, Tanz, Drama und der selbst-verständliche Umgang mit dem Jiddischen beeinflusste nachweislich sein Schreiben.

Vor diesem Hintergrund inszeniert Opernregisseur Barrie Kosky Kafkas berühmtesten Roman "Der Prozess" und weitere Texte als Auseinandersetzung mit Kafkas Judentum auf Deutsch, Jiddisch, Hebräisch, jeweils mit deutschen Untertiteln, und – natürlich – mit viel Musik! Für den schwerkranken Kafka selbst mündete diese stets auch schuld- und schambehaftete Auseinandersetzung erst durch die Begegnung mit Dora Diamant im letzten Jahr vor seinem Tod, wenn nicht in Erlösung, so doch zumindest in eine Art Trost.

Koskys künstlerisches Schaffen durchzieht ein fortwährendes Interesse, dem Publikum Zugang zu unbekannteren Bereichen jüdischer Kultur zu eröffnen. In diesem Sinne setzt der ehemalige Intendant der Komischen Oper Berlin nach seiner erfolgreichen Inszenierung der "Dreigroschenoper" seine Zusammenarbeit mit dem Berliner Ensemble fort.

Ein talmudisches Tingeltangel rund um Kafkas "Prozess"
nach Franz Kafka mit Musik von Bach über Schumann bis jiddischem Vaudeville unter Verwendung von Texten aus "Der Prozess", "Ein Hungerkünstler", "Das Urteil", "In der Strafkolonie" sowie aus Franz Kafkas Tagebüchern und Aphorismen.


Fassung von Sibylle Baschung, Adam Benzwi und Barrie Kosky
Regie: Barrie Kosky, Musikalische Leitung: Adam Benzwi, Bühne & Kostüme, Katrin Lea Tag, Choreografie: Mariana Souza, Licht: Ulrich Eh, Video: Eric Dunlap, Dramaturgie: Sibylle Baschung.


Mit: Kathrin Wehlisch, Joyce Sanhá, Gabriel Schneider, Paul Herwig, Constanze Becker, Alexander Simon, Martin Rentzsch, Alma Sadé. Musiker: Adam Benzwi, Johannes David Wolff, Daniela Braun, Stefan Genze, Gabriel Rosenbach, James Scannell, Ralf Templin, Ortwin Zipp. 

1 Kritik

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Interessante These, aber zu beliebig-fragmentarische Revue
1 Monat her.
Kritik

Sehr interessant klingt der Blick, den Barrie Kosky, legendärer Ex-Intendant der Komischen Oper Berlin, auf Franz Kafka wirft. Im ausführlichen Programmheft-Interview begründet er seine These, dass die besondere Komik, die in der Ausweglosigkeit seiner Erzählungen und Fragmente liegt, stark vom jiddischen Theater und Vaudeville in seiner Prager Heimat zur vorigen Jahrhundertwende geprägt ist.

Ans Berliner Ensemble brachte Kosky für seine zweite Gast-Inszenierung nach dem „Dreigroschenoper“-Dauerbrenner wieder seinen musikalischen Leiter und Pianisten Adam Benzwi und Alma Sadé aus dem Ensemble der KOB mit, die als Kafkas späte Lebensgefährtin Dora Diamant stimmlich glänzt.

Der Rest der sehr langen drei Stunden leidet darunter, dass das Sprechtheater dominiert und Miniaturen aus dem „Prozess“-Fragment allzu beliebig neben den Tagebucheinträgen aus Kafkas letztem Lebensjahr und Szenen aus mehreren Erzählungen aneinandergereiht werden. Ohne klaren roten Faden springt der Abend von Schnipsel zu Schnipsel, umkreist die von Kathrin Wehlisch verkörperte „K.“-Figur, ohne sie wirklich zu fassen zu kriegen und die interessante Ausgangsthese der jüdischen Prägung konsequent zu verfolgen.

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