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SPIELPLAN & KARTEN

Future Macbeth

Bewertung und Kritik zu

FUTURE MACBETH 
nach William Shakespeare
Regie: Stas Zhyrkov 
Premiere: 11. Januar 2025 
Berliner Ensemble 

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Zum Inhalt: William Shakespeares Tragödie "Macbeth" ist der Prototyp einer Parabel über Machtgier. Sie handelt vom Aufstieg des Heerführers Macbeth, der durch Mord und Intrigen zum König von Schottland wird. Der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov, der seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im deutschen Exil lebt, untersucht die Fragen nach Macht und Anerkennung, nach Schuld und Tyrannei gemeinsam mit seinem Team und Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch auf sein heutiges Potential.

Wie funktioniert Macht? Woher kommt Gewalt? Welche Geschichten erzählen wir uns, um sie zu rechtfertigen? Was können wir ihr entgegensetzen? Was tun gegen Tyrannei? Ist eine Welt ohne Gewalt denkbar?

Regie: Stas Zhyrkov
Bühnenbildner/-in: Paulina Barreiro
Musik: Bohdan Lysenko
Licht: Sebastian Scheinig
Dramaturgie: Johannes Nölting, Sebastian Anton

2.0 von 5 Sterne
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Slapstick-Farce
29 Tage her.
Kritik

Der Mensch ist nichts weiter als ein besonders brutaler Affe. Auf diesen Nenner lässt sich die Botschaft der „Macbeth“-Überschreibung von Pavlo Arie und Ernst Busch-Ensemble im Neuen Haus des Berliner Ensembles bringen. Mit Affenlauten brüllen, turnen und grunzen die sieben Studierenden über Paulina Barreiros Bühne, gegen Ende wird die oben genannte Botschaft, die auch so angekommen wäre, noch mal chorisch eingehämmert.

Der zweistündige Abend „Future Macbeth“ folgt lose dem Handlungsgerüst des Shakespeare-Klassikers und macht sich einen Spaß daraus, den hohen Ton der sporadisch eingestreuten Schlegel/Tieck-Verse auf Slapstick-Einlagen prallen zu lassen. Im Zentrum steht eine betont krawallige TV-Show im Privatfernsehen-Stil früherer Jahrzehnte, zu der die drei Hexen (Eszter Demecs, Greta Geyer, Emil Kollmann) ihre Gäste einladen. König Duncan (Elias Nuriel Kohl) darf dann mit rotem MAGA-Käppi über seine Primatenforschung mansplainen, sein Nachfolger Macbeth (Fabian Mair Mitterer) ist hier ein tumbes Riesenbaby, das sich ohne Hilfe der Lady Macbeth (Antonia Siems) nicht mal den Reißverschluss zumachen könnte. Zwischendurch gibt es dann auch noch Kabarett-Einlagen wie Emil Kollmanns Intro mit einer Beschimpfung des linksliberal-bildungsbürgerlichen Theaterpublikums.

Bis auf die MAGA-Trump-Anspielung gibt es in dieser Farce frei nach Shakespeares Tragödie keine weiteren Bezüge zur Tagespolitik. Das ist überraschend, denn das Duo Stas Zyhrkov (Regie) und Pavlo Arie (Text gemeinsam mit dem Ensemble) ist in Berlin für sehr politische Arbeiten bekannt. 

Diesmal verzichteten Zhyrkov/Arie auf jede Anspielung auf Putin, dessen Angriffskrieg aber vermutlich ohnehin die meisten Zuschauer im Hinterkopf hatten. Sie entschieden sich stattdessen für eine Farce, die dem Septett von der HfS Ernst Busch viel Raum gibt, ihre Spielfreude auszutoben, jenseits ihrer plakativen Botschaft dem Publikum aber kaum Erkenntnisgewinn bringt.

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