Bewertung und Kritik zu
LILIOM
von Ferenc Molnár
Regie: Christina Tscharyiski
Premiere: 5. Dezember 2024
Berliner Ensemble
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Zum Inhalt:
Liliom, stadtbekannter Ausrufer auf dem Rummelplatz, ein Kenner der Illusionsmaschinerie fürs Volk, trifft im Karussellbetrieb auf das Dienstmädchen Julie und damit auf eine schicksalhafte Liebe. Für ihre Sehnsucht nach einem Leben ohne Ausbeutung setzen beide augenblicklich ihre Anstellung aufs Spiel. Arbeitslos fühlt sich Liliom jedoch zunehmend gedemütigt in seinem sozialen Status. Für seine Scham findet er keine Worte, stattdessen schlägt er um sich und diese Schläge treffen Julie. Als sie schwanger wird, steigert sich die Existenznot der werdenden Familie, sodass Liliom sich von seinem Kumpel zu einem Raubüberfall verführen lässt. Der Überfall misslingt und Liliom ersticht sich, um Schmach und Strafe zu entkommen. Im Jenseits jedoch wartet ein Gericht auf ihn, welches ihm nach sechzehn Jahren Fegefeuer eine zweite Chance auf Erden gibt. Kann der Mensch sich verändern?
Die vielfach ausgezeichnete deutsch-ungarische Autorin Terézia Mora hat das bekannteste Stück des ungarischen Dramatikers von 1909 neu übersetzt. Regisseurin Christina Tscharyiski legt den Fokus auf eine Gesellschaft, in welcher die Menschen wie Schießbudenfiguren dem gewaltsamen Karussell sozialer Ungleichheit ausgeliefert sind und es gleichzeitig reproduzieren.