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    Berliner Ensemble
    www.berliner-ensemble.de
    Bertolt-Brecht-Platz 1 - 10117 Berlin
    Telefon: 030 284080
    SPIELPLAN & KARTEN

    Mann ist Mann

    Bewertung und Kritik zu

    MANN IST MANN 
    von Bertolt Brecht
    Regie: Max Lindemann 
    Premiere: 13. Januar 2024 
    Berliner Ensemble 

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    Zum Inhalt: Warum bin ich, wer ich bin? Weil ich mich frei entschieden habe so zu sein oder weil die Gesellschaft mich zu dem gemacht hat? "Einer ist Keiner" befindet Bertolt Brecht in seinem Lustspiel "Mann ist Mann": Wer wir sind, hängt von den Beziehungen zu unseren Mitmenschen ab und von der Welt, in der wir leben – oder doch von unseren freien Entscheidungen?

    Brechts Stück aus den 1920er Jahren zeigt die Verwandlung des Packers Galy Gay: ein einfacher Typ, der an eine Gruppe Soldaten gerät, die ihn gut gebrauchen können. Galy Gay wird von ihnen "wie ein Auto ummontiert" – und lässt sich gerne ummontieren. Mit Schauspielstudierenden inszeniert Max Lindemann Brechts Stück über die Manipulierbarkeit der eigenen Identität.

    Regie MAX LINDEMANN
    Bühne/Kostüm MICHEL WAGENSCHÜTZ
    Musik SONJA DEFFNER
    Licht BENJAMIN SCHWIGON
    Dramaturgie LUKAS NOWAK

    3.0 von 5 Sterne
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    Brecht-Farce am Stammhaus
    8 Monate her.
    Kritik

    Bertolt Brecht bezeichnete sein vielfach umgeschriebenes Stück „Mann ist Mann“ als Lustspiel, befasst sich aber mit sehr ernsten Themen trauriger Aktualität. Im Mittelpunkt des Stücks steht der Packer Galy Gay (Nele Trebs, ihre beiden älteren Brüder Theo und Enno sind dem Theater- und Kinopublikum vertraut), der zu wenig Rückgrat hat und immer nur ja sagt. Von den Soldaten, die zufällig seinen Weg kreuzen, wird er gedrängt, vorübergehend eine falsch Identität anzunehmen, um den Sergeant am Zählappell zu täuschen. Der Abend erzählt, wie die Manipulation immer rücksichtsloser wird und Galy Gay alias Jeraiah Jip „ummontiert“ und zur Kampfmaschine abgerichtet wird.

    Der junge Regisseur Max Lindemann, der am Berliner Ensemble in dieser Spielzeit auch schon eine Sibylle Berg-Uraufführung inszeniert und die szenische Lesung des Romans „Fremd“ eingerichtet hat, betont die farcehafte Komik des Plots. Mit viel Tempo und Slapstick beginnt der 100 Minuten lange Abend im Neuen Haus des BE, nur langsam verdüstert sich die Atmosphäre.

    Schon in der Cross-Gender-Besetzung der männlichen Hauptfigur ist das Spiel mit Rollenklischees angelegt. So tragen einige Soldaten Röcke zum figurbetonten Tank Top und schon die erste Szene zwischen Gay und seiner Frau (Dominikus Weileder) parodiert machohafte Übergriffigkeit.

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