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Mutti, was machst Du da?

Bewertung und Kritik zu

MUTTI, WAS MACHST DU DA? 
von Axel Ranisch und Paul Zacher
Premiere: 2. Dezember 2023 
Berliner Ensemble 

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Zum Inhalt: "Die Familie ist die kleinste Zelle der Gesellschaft", hieß es nicht nur in der DDR. Doch was bedeutet das heute überhaupt? In Axel Ranischs und Paul Zachers neuer Komödie stranden unterschiedlichste Schicksale, Menschen, Generationen und Familienkonstellationen im Büro eines Wohnungsverwalters in Berlin-Lichtenberg: Wohnen müssen schließlich alle. Und auch wenn alle so ihre eigenen Vorstellungen von der Welt, der Liebe und dem Glück haben, ist man sich in einem einig: Mit Musik ist es leichter zu ertragen. 

Axel Ranisch, geboren in Ost-Berlin, inszenierte neben Filmen wie Dicke Mädchen (2011) und Ich fühl mich Disco (2013) auch regelmäßig Opern. 2018 erschien sein Debütroman Nackt über Berlin, den er gerade erfolgreich als Serie verfilmte. Mit seinem Ehemann, dem Autor Paul Zacher, verbindet ihn auch eine enge künstlerische Partnerschaft.

AXEL RANISCH Regie und Video
SASKIA WUNSCH Ausstattung
MARTINA EISENREICH Musik
HANS FRÜNDT Licht
JOHANNES NÖLTING Dramaturgie

3.7 von 5 Sterne
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Doch nicht grau da unten
5 Monate her.
Kritik

''Anton lernt erst spät seine stürmische Liebe bewusst zu zügeln, wenn Pepe ihn, sichtlich nicht ehrlich, trotzig bittet mal zwischen den Zeilen zu lesen: „Nie sollst du mich mehr befragen.“ Die Figuren werden mit Schufa-Einträgen konfrontiert, mit denen man angeblich nicht einmal mehr Kurzstrecke fahren dürfte. Ein Außenstehender meint gar, der Belastete habe in seiner Mietwohnung einst tragende Wände eingerissen.

Schlussendlich ist nicht nur Oma bald vom Erdboden verschluckt. Allerlei Krankheiten – neben Demenz auch Bipolarität, Leukämie und die ICD-10 – werden genüsslich seziert.

Mehrere Akteure erproben sich gekonnt am Gesang gereimter Lyrics, an Klavier, Akkordeon und Blockflöte. Dabei spielen auch rollernde Harmonien einer Kaffeemaschine eine Rolle. Es geht darum, dass sich Dur besser verkauft als Moll, um die eigene Beziehungs(un)fähigigkeit, Projektionen, das Atmen, aber auch das Zusammenkneifen der Arschbacken.

Turbulente Wendungen, schrägen Witz, Nachdenklichkeit und die Unbedingtheit seines Gefühlserlebens zeichneten bereits Axel Ranischs 2018er Debütroman Nackt über Berlin aus.

Auch Mutti, was machst du da? ist eine nachdenkliche Komödie mit Herz und voller schreiender Situationskomik, die von ihren liebevoll gezeichneten, köstlich überzogen Figuren lebt.'' schreibt Ansgar Skoda am 30. Mai 2024 auf KULTURA-EXTRA

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Exquisite Besetzung
1 Jahr her.
Kritik

''Stefanie Reinsperger spielt diesen schwulen Anton als schüchternes Mauerblümchen, das sich mit selbstkomponierten Schlagern zur Liebe träumt. Bis Pepe vor ihr steht. Das Hochhaus auf der sonst fast leeren Bühne hat sich gedreht und deutet nun eine Amtsstube an. Hier, im Warteraum des Vermieters, treffen Anton und Pepe aufeinander – sie kennen sich noch aus der Schule. Und verlieben sich Hals über Kopf. Doch Pepe ist überschuldet, obdachlos – und täuscht den erfolgreichen Pharma-Industriemann nur vor. Eigentlich vercheckt er illegal Medikamente. Und pendelt zwischen Euphorie und Selbstmordgedanken, bis er endlich in der Klinik landet: bipolare Störung.

Der Cast an diesem Abend ist exquisit: auch Kathleen Morgeneyer und Martin Rentzsch glänzen, doch am schönsten spielt Tilo Nest die demente Großmutter. Augenzwinkernd und doch ernsthaft, nie zu überzeichnet. Und Ranischs bekannte Zutaten sind alle mit dabei: der schwule, dicke, schüchterne Junge, die Musik, die dominante Mutter, der abwesende Sportler-Vater, die demente Großmutter, die problematische Liebesgeschichte.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur

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Kammerspiel in Moll über Lichtenberger Familien
1 Jahr her.
Kritik

Gemeinsam mit seinem Mann Paul Zacher schuf Ranisch eine Dramödie, in die er so ziemlich alles an Problemen reinpackt, worunter Familien leiden können: von Überschuldung, zu hohen Mieten und Wohnungsnot bis Demenz, bipolarer Störung und Suizid-Versuchen reicht der thematische Bogen in diesen Miniaturen auf der karg ausgestatteten Bühne.

„Mutti, was machst Du da?“ ächzt unter dieser Überfülle an Themen und leidet auch darunter, dass dem Theaterdebütanten Ranisch noch das Gespür für die notwendige szenische Verdichtung fehlt. In den besten Passagen gelingen ihm jedoch traurige, kleine Momente, in denen man fast eine Stecknadel fallen hören könnte. „Mir kamen ein paar Mal die Tränen“, seufzte eine Premierenbesucherin auf dem Weg aus dem Theater.

Im Zentrum des Abends über Lichtenberger Familien steht eine erste, homosexuelle Liebe voller Hindernisse: Stefanie Reinsperger spielt den Musikwissenschafts-Student Anton als unbeholfen, überforderten jungen Mann, der sich ausgerechnet in den bipolaren ehemaligen Klassenkameraden Pepe (Max Gindorff) verguckt, dem die Schulden so sehr über den Kopf wachsen, dass er kriminelle Auswege wie Drogen- und Tablettenhandel versucht. Die zarte Annäherung der beiden und die Verzweiflung der Reinsperger-Figur gehören zu den besseren, berührenden Momenten dieses Abends.

Für kleine komische Auflockerungen der Moll-Grundstimmung sorgen die heiteren Musical-Einlagen: dann tanzen zwischendurch Gindorff/Reinsperger mit Tilo Nest als demente Großmutter ein „Trio infernale“ oder Constanze Becker begleitet Nests Klavierkonzert mit ihrer Blockflöte. Das ganze Geschehen kommentiert Pepes Hund Blümchen (Jonathan Kempf).

„Da steckt ganz viel Liebe drin“, schrieb Max Gindorff kurz vor der Premiere auf Instagram. Das ist den knapp zwei Stunden auch anzumerken. In den besten Momenten wird „Mutti, was machst Du da?“ zum atmosphärisch dichten Kammerspiel über unglückliche Familien. Dazwischen gibt es aber noch zu viele Szenen, in denen zu spüren ist, dass die Theaterbühne noch fremdes Terrain für Ranisch ist und bei denen die eine oder andere Streichung und Verdichtung wünschenswert wäre.

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