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    Berliner Ensemble
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    Bertolt-Brecht-Platz 1 - 10117 Berlin
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    Herr Puntila und sein Knecht Matti

    Bewertung und Kritik zu

    HERR PUNTILA UND SEIN KNECHT MATTI 
    von Bertolt Brecht
    Regie: Christina Tscharyiski 
    Premiere: 22. April 2023 
    Berliner Ensemble 

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    Zum Inhalt: Der Gutshofbesitzer Puntila leidet an sich selbst, denn seine Macht und sein Besitz lassen ihn allein zurück. Darum betrinkt er sich und überhäuft seine Angestellten im Rausch mit Zuneigungen und dem Versprechen besserer Arbeitsbedingungen; sein Knecht Matti, ein "guter Mensch", solle seine Tochter Eva heiraten, nicht irgendein einflussreicher Attaché. Doch dann: immer wieder der nächste Morgen, Nüchternheit, vergessen alles Gelobte – es regiert das Kapital und die Herrschsucht seiner Klasse.

    Bertolt Brechts Komödie "Herr Puntila und sein Knecht Matti" führt den vergeblichen Glauben an die Reformfähigkeit des „gütigen Kapitalisten“ vor Augen. Wie lange soll man auf eine bessere Welt durch die Güte der Mächtigen hoffen? Ab wann sind diejenigen, die das System mit ihrer Hände Arbeit aufrechterhalten, selbst verantwortlich dafür, auch für sich einzustehen? "Wer wen?", fragt Brecht am Ende: Wer bekämpft wen, wer nutzt wen aus – und vor allem: Wer stürzt wen?

    Regie: Christina Tscharyiski
    Bühne: Thilo Ullrich
    Kostüme: Jelena Miletić
    Musikalische Leitung: Johannes David Wolff
    Licht: Rainer Casper
    Dramaturgie: Johannes Nölting

    2.0 von 5 Sterne
    • 5 star
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    • 3 star
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    • 1 star
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    Mit viel Klamauk
    11 months ago
    Kritik

    ''Tscharyiski hat die anderen Rollen durchweg mit Schauspielerinnen besetzt. Nora Quest gibt eine blonde Eva im silbrig glänzenden Kleid (Kostüme: Jelena Miletić). Den Rest inklusive Männerrollen teilen sich Dela Dabulamanzi, Pauline Knof, Nina Bruns und Nora Moltzen. Gemeinsam in farblich unterschiedliche Arbeits-Overalls gekleidet sprechen sie den Prolog. Später sind sie auch so als Schmuggleremma, Kuhmädchen, Apothekerfräulein und Telefonistin zu sehen. Die Regisseurin macht damit gleich von Beginn an klar, wer sich hier außer Matti noch von seinem Herrn befreien muss. Ein wenig erinnern sie einen in diesem Outfit auch an Gelbwesten oder jugendliche Klimakleber. Einen großen Chor der Arbeitenden in Blaumännern gibt es auch noch. Er singt Songs aus dem Stück oder auch mal Don't Stop Believin von Journey und You should see me in a crown von Billie Eilish. Das hat Kraft und gehört zu den gelungen Momenten des Abends.

    Sonst bleibt Sascha Nathan das Kraftzentrum, der auch mal den Gesindemarkt in den Zuschauerraum ausbaut. Dass er dort kaum jemanden findet, der vor 9 Uhr aufsteht, wird noch mit Lachen quittiert. Irgendwie muss man das Publikum ja kriegen. Ansonsten wird doch recht brav vom Blatt gespielt. Wer hier ein richtiger Mann ist, scheint dann noch von Interesse. Ein Attaché mit Piepsstimme (Pauline Knof) jedenfalls nicht. Eva macht lieber Klamotte mit Matti im Badehäuschen. Die Sperrholzbühne von Thilo Ullrich dreht sich und zeigt einiges an Laubsägearbeiten, wie einen großen Bergausschnitt, der im Neuen Deutschland vorab schon als Börsenkurve gehandelt wurde. Die Zwischenüberschriften werden als Spruchbänder von Loge zu Loge gezogen, und Puntila wird mit Zweigen in der finnischen Sauna nüchtern geprügelt. Eine Tüte über den Kopf bekommt er dann auch noch, steht aber wieder auf. Die kurze Revolte verpufft. Es wird weiter chargiert. Tontaubenschießen.'' schreibt Stefan Bock am 24. April 2023 auf KULTURA-EXTRA

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    Traditionspflege mit Slapstick
    11 months ago
    Kritik

    Sascha Nathan tankt sich seitlich an den Publikumsreihen des Berliner Ensembles vorbei: als Gutsbesitzer Puntila taxiert er die Zuschauer, pflaumt sie an, fragt sie nach bisherigem Jobprofil, Aufstehzeiten und Gehaltsvorstellungen. Frustriert wendet er sich von dem „Gesindemarkt“ ab.

    Diese kleine Aktion ist eine der unterhaltsameren Szenen in Christina Tscharyiskis Brecht-Inszenierung „Herr Puntila und sein Knecht Matti“. In ihrer ersten Arbeit auf der großen Bühne (nach Elfriede Jelineks „Schwarzwasser“ und Brechts „Die Mutter“ im Neuen Haus des BE) bemüht sie sich sichtlich, das Stück des Gründungsvaters der Bühne, das acht Jahrzehnte auf dem Buckel hat, möglichst locker-flockig zu präsentieren, aber der Vorlage doch treu zu bleiben.

    Die knapp 140 pausenlosen Minuten sind doch etwas lang geraten, da sich das Ensemble und die Regisseurin zwar redlich bemühen, mit Slapstick und Überzeichnung die Komik von Brechts Klassenkampf-Komödie noch stärker zu betonen. Der Funke springt im Premierenpublikum nicht so recht über.

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