Wer meine Berichte zu „Frau Luna“, „Cindy und Bert“ und „Mord im OrientExpress“ gelesen hat, der weiß, dass ich ein großer Fan des gesanglichen und komödiantischen Talents der Geschwister Pfister bin. Allerdings kenne ich nur Christoph Marti, Tobias Bonn und Andreja Scheider. Als ich gelesen habe, dass die BAR JEDER VERNUNFT anlässlich ihres 30. Geburtstages noch einmal bedeutende Programme aus ihrer Gründungszeit auf die Bühne holt und die Geschwister Pfister in ihrer Originalbesetzung von 1992 auftreten werden, habe ich mich sofort um die Karten für die Show am Donnerstag, den 14. April 2022, gekümmert. Ich hatte Glück, denn auch diese Vorstellung in dem ältesten Spiegelzelt Berlins war im Nu ausverkauft.
Zu der Originalversion der Geschwister Pfister von 1992 gehören: Lilo (Lilian Naef), Willi (Max Gertsch), Toni (Tobias Bonn) und Ursli Pfister (Christoph Marti). Während ich Max Gertsch erst vor Kurzem im Theaterstück „Mord im OrientExpress“ als den besorgten Schaffner Michel live erleben durfte, kannte ich Lilo (Lilian Naef) im Gegensatz zu dem Großteil des begeisterten Publikums nicht. Doch auch von ihr wurde ich sofort Fan.
Die vier Geschwister erzählen auf der Bühne mit einem ironischen Augenzwinkern auf Englisch von ihrer Kindheit in der Schweiz, von dem schmerzlichen Verlust ihrer lieben Mama und wie sie dann zu ihrem Onkel in die USA ausgewandert sind. Aber ihre Heimatsehnsucht bleib bis heute, was sich nicht nur in dem Schweizer Käse widerspiegelt.
Mit dem Gesang und Auftreten von Willi (Max Gertsch) assoziiert man Elvis Presley, wobei Willi auch italienische Arien zum Besten geben kann. Das zarte Wesen und der Gesang von Lilo (Lilian Naef) erinnern den Zuschauer an Doris Day. Mit dem schillernden Ursli (Christoph Marti) verbindet man gesanglich oft Fred Astaire, während der schüchterne Toni (Tobias Bonn) mit seiner Engelsstimme und seinem Gitarrenspiel unterhält.
Die Geschwister Pfister singen, swingen, jodeln und scherzen zwei Stunden lang und erinnern mit ihrem Gesang oft an das alte Hollywood. Die Arrangements der Songs aus den 40-er bis 70-er Jahren sind entweder melancholisch oder fetzig.
Bekannte Melodien werden mit einem neuen Text gemischt (darunter „Girl from Ipanema“, „Mr. Sandman“, „Buona Sera") und es entsteht eine ausgelassene Stimmung auf der Bühne und im Zuschauersaal. Am Flügel werden die vier Geschwister von Johannes Roloff begleitet. Es gibt auch einen Überraschungsgast, dessen Identität ich aber nicht verraten werde.
Mein Fazit: Grandioser Gesang, frecher Charme, Selbstironie, Satire aufs Showgeschäft und eine beflügelte Stimmung – das alles macht die Musikshow „Die Geschwister Pfister – Melodien für's Gemüt“ aus. Unterhaltung pur! Nicht nur für Fans der Geschwister Pfister ein Muss, sondern auch für alle, die eine gute Show erleben möchten. Bis zum 1.Mai in der BAR JEDER VERNUNFT - allerdings gibt es oft nur noch Restkarten, also sich unbedingt beeilen!
Text © E. Günther (Blogseite "Mein Event-Tipp")