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    SPIELPLAN & KARTEN

    Evita

    Bewertung und Kritik zu

    EVITA 
    von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice
    Premiere: 2. Januar 2019 
    Admiralspalast, Berlin

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    Zum Inhalt: Ein Mädchen vom Lande wird zur Ikone einer ganzen Nation: Der beispiellose Aufstieg der argentinischen Präsidenten-Gattin Eva Perón inspirierte Andrew Lloyd Webber und Tim Rice zu ihrem grandiosen Musical EVITA. Bis heute begeistert ihr mehrfach prämierter Klassiker durch seine unglaublichen Geschichte und einen der größten Musical-Hits aller Zeiten, die herzergreifende Ballade „Don’t Cry for Me Argentina“. Nach überwältigenden Erfolgen in Großbritannien und Deutschland kehrt die gefeierte Produktion mit einer Starbesetzung aus dem Londoner Westend und opulenter Ausstattung nun zurück.

    Strahlende Schönheit, ein stilvolle Erscheinung und schillerndes Charisma: EVITA, ausgezeichnet mit dem Olivier-, dem Tony- sowie dem Drama Desk Award als „Bestes Musical“, erzählt von einer Frau zwischen Liebe und Macht, bis über ihre tragisches Ende hinaus vom Volk geliebt und ihren politischen Gegnern gehasst.

    In monumentalen Bildern und mit packender Musik führt die prächtig ausgestattete Produktion das Publikum mitten in das Argentinien der 50er Jahre. Erleben sie die berührende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau und eine der erfolgreichsten Musical-Kompositionen aller Zeiten.

    TRAILER

    5 von 5 Sterne
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    Evita ganz groß
    5 Jahre her.
    Kritik
    An Eva Duarte de Perón scheiden sich die Geister. Unbestritten jedoch gehört sie trotz ihres kurzen Lebens zu den schillerndsten Persönlichkeiten Südamerikas jener Zeit. Während sie von den politischen Gegnern und der bürgerlichen Gesellschaft gehasst wurde, lagen ihr große Teile des argentinischen Volkes zu Füßen, liebten und verehrten ihre Evita wie eine Heilige. Dies muss wohl auch Andrew Lloyd Webber und Tim Rice dazu inspiriert haben, ihr ein Musical zu widmen. 1974 begannen sie ihre Arbeit an diesem Werk, zwei Jahre später wurde die erste Aufnahme von Evita veröffentlicht, die Single „Don´t Cry for Me Argentina“ wurde allein über zwei Millionen Mal verkauft. Weitere zwei Jahre später kommt das Musical am Londoner Westend zur Uraufführung, heimst unzählige Auszeichnungen ein. Seither ist der Stoff auf den Bühnen der Welt zu Gast, sein Erfolg scheint ungebrochen. Noch bis zum 6. Januar spielt das Ensemble derzeit im Admiralspalast. Die Inszenierung beginnt mit der Bekanntmachung des Todes der nur 33-jährigen Eva Perón und der Trauerfeier. Zum einen wird die Verzweiflung des Volkes gezeigt, auf der anderen Seite zeigt sich geistähnlich eine Person, angelehnt an Che Guevara, die den Werdegang Eva Duartes als Gegenspieler durchgängig kritisch und bissig kommentiert, er wird geschickt in die gesamte Geschichte eingeflochten. Gleich anschließend geht es zurück zu den Anfängen, als die erst 15-jährige Eva ihr Glück sucht und es durch ihren großen Ehrgeiz über viele Stationen von der Schauspielerin zur Ehefrau des argentinischen Präsidenten bringt, zur eiskalten Karrieristin und Strippenzieherin, aber auch zur Wohltäterin und Hoffnungsträgern ihres Volkes wird. Diese Zwiespältigkeit wird immer wieder deutlich, dem Zuschauer dürfte schwer fallen, eine klare Haltung zu entwickeln. Die Irin Lucy O´Byrne verkörpert diese vielgesichtige Person sehr authentisch, singt und tanzt nicht nur, sondern verleiht ihr durch ihr Spiel auch genau diese Ambivalenz, die sie ausmacht, nähert sich ihr mit viel Feingefühl. Aber auch ihre Gegenüber, der Engländer Mike Sterling als Präsident und Glenn Carter als Che agieren sehr überzeugend. In der ersten Hälfte geht es um den Aufstieg der beiden Protagonisten, nach der Pause dann um die Zeit der Regentschaft, in der sich Eva mit aller Macht um die Liebe des Volkes bemüht. Bis sie, schon kurz vor ihrem Tod, noch Vizepräsidentin werden will. Zusammen mit der Regie, der überzeugenden Choreographie der vielen bewegten Szenen, dem Gesang und dem eindrucksvollen Bühnen- und Kostümbild ergibt sich ein unbedingt runder Abend, hochprofessionell produziert, für gut zwei Stunden versinkt man förmlich in dieser Geschichte. Und die Musik spielt live, was sich erst beim Verlassen des Saals erschließt, als der Dirigent auf einem Monitor gezeigt wird. Nicht umsonst gibt es am Schluss Standing Ovations, diese Produktion ist schon ein ganz besonderer Stern am Musical-Himmel.
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    3 von 3 Person(en) gefiel diese Kritik
    Don't cry for me, Argentina...
    5 Jahre her.
    Kritik
    Ein in mehrfacher Hinsicht ganz besonderes Musical, vielleicht, weil es auf einer tatsächlichen Person des öffentlichen Lebens beruht, die in Argentinien noch immer Kultstatus innehat. Vor allem zum Muttertag werden auch heute noch massenweise Blumen auf dem Grab von Eva Perón niedergelegt, für die sogenannte "Mutter von Argentinien", die nicht älter als 33 Jahre werden durfte. Und genau dort beginnt auch unsere Geschichte: am Ende. Che, ein anderer uns wohlbekannter Argentinier, kommentiert den tragischen Tod der Volksheldin ein wenig spöttisch und mit spitzer Zunge. Was eine andere Besonderheit dieses Musicals ist: keine Angst vor Kontroversen. Evita wird nicht als unfehlbare Heilige dargestellt, wird nicht disneymäßig weichgezeichnet. Auch alle Unstimmigkeiten ihre Person betreffend werden aufgegriffen, sei es ihre gnadenlose Zielstrebigkeit auf dem Weg nach oben, ihre Promiskuität bevor sie Perón trifft oder die Kälte, mit der sie Nebenbuhlerinnen ausschaltet. Entweder weist Che/Moderator  Glenn Carter  aus dem Off süffisant auf diese Ungereimtheiten hin oder Eva selbst ( Lucy O'Byrne ) zeigt es: wie die erst Fünfzehnjährige, als fünfter Bastard eines Gutsbesitzers in Armut und Schande geboren, ihrem Traum von Erfolg und Ruhm skrupellos nachgeht. Ein Tangosänger ist ihr Trittbrett zum Erfolg im Buenos Aires, wird dann aber rigoros zurückgelassen, als Eva erstes Aufsehen erregt und langsam aber sicher selbst berühmt wird. Als aufmüpfige Radiomoderatorin wird sie so bekannt, dass sie schließlich zu so eleganten Parties eingeladen wird, dass sie dem bekannten General Juan Perón ( Mike Sterling ) begegnen kann. Die beiden verlieben sich sofort ineinander, gegen alle Widerstände. Der argentinischen High Society ist sie zu gewöhnlich und seinen Militärs viel zu selbstständig. Als Heimchen am Herd kann sie sich wahrlich niemand vorstellen, die mondäne, schöne und vor allem schlaue Evita. Das einfache Volk jedoch liebt sie, sieht zu ihr auf. Und sie weiß dieser Anbetung den richtigen Zunder zu geben, um das Feuer am Laufen zu halten. Als Perón verhaftet wird, mobilisiert sie das einfache Volk zu wahren Proteststürmen. Nachdem er wieder frei ist, heiraten Juan und Eva in aller Heimlichkeit. Danach ist sie von seiner Seite nicht mehr wegzudenken. Sie ist Herz und Gesicht Argentiniens. Als Perón schließlich Präsident wird, ist sie als erste Grande Dame höher aufgestiegen, als es sich jemals jemand hätte vorstellen können. Aber es endet, wo es auch begonnen hat: am Sterbebett der schönen Evita. Nur 33 Jahre alt durfte sie werden, bevor Gebärmutterhalskrebs ihr Leben und ihre beispiellose Karriere beendete. Kein Wunder, dass diese spannende Lebensgeschichte und das tragische frühe Ende Tim Rice und Andrew Lloyd Webber zu einem Musical inspirierte!  Das schreit ja geradezu nach großen Gesten! Und das Musical liefert: Eva in prachtvoller großer Robe, der Schmuck glänzt verheißungsvoll im Scheinwerferlicht und sie hebt die schlanken Arme, um scheinbar ganz Argentinien zu umschließen, während es erklingt, das unsterblich schöne Lied: Don' cry for me Argentina... Lucy O'Bryne ist eine unglaublich stimmgewaltige Solistin, mit riesiger Bühnenpräsenz für eine solch zarte Gestalt. Sie liefert eine großartige Arbeit ab, spielt eine zielstrebige, ehrgeizige, aber manchmal auch Zartheit durchscheinen-lassende Eva. Überhaupt sind alle Rollen bis in die kleinste hinein sehr gut besetzt, selbst die namenlose Mätresse, die nur einen Song singt, ist sehr, sehr gut. Aber neben der Titelheldin ist es vor allem der Erzähler, der Widersacher, der Mitwisser, "Che" der mich begeistert hat. Ein wundervolles Stück, ernster als so manches Musical, das ich in letzter Zeit gesehen habe, aber dafür auch interessanter und nachdenklicher. Die Musikmischung aus Musicalkrachern, Operette und traditionellen lateinamerikanischen Klängen ist unvergleichlich und macht Evita zu etwas ganz Eigenem. Nicht verpassen! Nur noch an diesem Wochenende im Admiralspalast Berlin zu erleben. Übrigens komplett auf englisch, aber mit deutschen Übertiteln.
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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik

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