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Götterdämmerung

Bewertung und Kritik zu

GÖTTERDÄMMERUNG 
von Richard Wagner
Regie: Valentin Schwarz 
Premiere: 5. August 2022 
Bayreuther Festspiele

Zum Inhalt: Wagner tut in seinem Gesamtkunstwerk alles dafür, die von ihm geschaffene Collage aus verschiedensten Mythen und Stoffen durch eine faszinierende musikalische Formstrenge und durch das Netz der Leitmotive zusammenzuhalten. Diese große Erzählung wollen wir in einer einheitlichen Ästhetik präsentieren – ohne damit einen geschlossenen Weltentwurf behaupten zu wollen, der die Schicksale wie durch ein umgedrehtes Fernrohr als bloßes Ideendrama betrachtet.

In diesem vierteiligen Familienepos folgen wir den Charakteren mit ihrer je unterschiedlichen Biographie durch die Zeitläufe und sehen ihnen dabei zu, wie sie altern. Eine Welt vergeht, eine neue entsteht. Wir begegnen Menschen in ihrer Tragik und in ihrer Komik, mit ihren Ängsten und mit ihren Träumen, die an der Wirklichkeit zerschellen.

Musikalische Leitung: Cornelius Meister
Regie: Valentin Schwarz
Bühne: Andrea Cozzi
Kostüme: Andy Besuch
Dramaturgie: Konrad Kuhn
Licht: Reinhard Traub
Video: Luis August Krawen
Chorleitung: Eberhard Friedrich

4.0 von 5 Sterne
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Nah dran
2 Jahre her.
Kritik
''Dirigent Cornelius Meister, der den Ring erst kurzfristig von dem an Covid schwer erkrankten Pietari Inkinen übernahm, musste dann auch (ähnlich wie Theorin, aber nicht ganz so schlimm) paar Buhs einstecken, was ich allerdings nicht nachvollziehen konnte. Und obgleich ja prinzipiell die Übertragungs- resp. Aufnahmetöne mit der Originalakustik im Festspielhaus so gut wie nichts zu tun haben; alles klingt nämlich (sobald es live vor Ort erlebt würde) viel "gedeckelter", d.h. dass das Orchester immer leiser als die Sängerinnen oder Sänger klingt. Vielleicht entzündeten sich dahingehend die Gemüter; keine Ahnung, was für sie die Ursache ihrer Erregung war. Die Inszenierung an sich fand ich gar nicht mal so übel, alles schien mir klipp und klar durchdacht, obgleich der Regisseur womöglich etwas weiter oder tiefer dachte, als das Wagnerianerinnen- sowie Wagnerianerpublikum gelegentlich dann mitzudenken freiwillig bereit gewesen wäre - und es drehte mir dann schon das Herz im Leibe herum das sichtlich geschockte und infolge traurige Gesicht Valentin Schwarz', welcher von der "Gemeinde" aufs Brutalste niedergebuht wurde, aus der gefilmten Nähe betrachtet haben zu müssen; o mein Gott... aber er hatte dieses Schlussvorhang-Momentum lebend überstanden, denke ich.'' schreibt Andre Sokolowski am 6. August 2022 auf KULTURA-EXTRA
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Generationenkonflikt
5 Monate her.
Kritik

''Die gestrige Götterdämmerung zeigte mal wieder, wie erstaunlich kreativ die jeweiligen Macher in der Werkstatt Bayreuth nachträglichermaßen Hand an ihre Grundarbeit anlegen - beispielsweise kippte Siegfried (Klaus Florian Vogt) den vermeintlichen Vergessenstrank auf Grane (Igor Schwab als menschgewordenes Brünnhilde-Ross) aus, denn die Ehe mit Brünnhilde (Catherine Foster) ist so und so zerrüttet, und da hatte der Gemahl sie wohl, auch ohne den Vergessenstrank, längst für sich abgeschrieben. Auch war jetzt besser nachvollziehbar, wie die Tötung Granes, von dem schlussendlich nur noch der Kopf vorhanden sein sollte, abgelaufen sein könnte; Hagen selbst (Mika Kares) erledigte die Drecksarbeit - in den vorigen Versionen meinte man, dass der Oberdiener damit beauftragt gewesen war, als er in der Villa der Gibichungen (Michael Kupfer-Radecky & Gabriela Scherer im Die Geissens-Verschnitt) den fast zu Tode Gefolterten, sozusagen als Vorgeschmack, auf einem Lastenwagen rein und raus fuhr...

Hatte alles [s.o.] nichts mit Wagners Urtext zu tun - und dennoch funktionierte alles das, nach meinem persönlichen Dafürhalten, im Sinne dieser fulminant durchdachten und grandios gespielten Inszenierung - - und hätten die Protagonistinnen und Protagonisten nicht annähernd so viel Spaß an der Freude gehabt, das alles unter der regielichen Valentin-Fuchtel zu absolvieren, wäre der geniale Schwarz-Plan ohnehin nicht aufgegangen.'' schreibt Andre Sokolowski am 3. August 2024 auf KULTURA-EXTRA

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