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Dido and Aeneas

Bewertung und Kritik zu

DIDO AND AENEAS 
Oper in drei Akten von Henry Purcell
Regie: Franck Chartier, Peeping Tom 
Premiere: 16. Juni 2025
Theater Basel 

Zum Inhalt: Das belgische Tanztheater-Kollektiv Peeping Tom inszeniert Henry Purcells Oper als ebenso surreales wie hochemotionales Gesamtkunstwerk. Die mythologische Liebesgeschichte zwischen der Königin von Karthago und dem trojanischen Kriegsrückkehrer verbindet sich hier mit der obsessiven Phantasie einer reichen und mächtigen Witwe, die sich mit der Opernheldin Dido identifiziert. Opfer einer unerreichbaren Liebe, stellt sie sich der existenziellen Einsamkeit am Abend ihres Lebens mit zerstörerischem Wahn. Nach grossem Erfolg in Genf kommt die bildmächtige und bewegende Inszenierung nach Basel. Das Barockorchester La Cetra interpretiert die Musik von Purcell, während der zeitgenössische Komponist Atsushi Sakai das Werk mit neuen Kompositionen erweitert und der Tragödie eine mystische Dimension verleiht. Die Schweizer Sopranistin Marie-Claude Chappuis singt die Rolle von Dido.

Musikalische Leitung: Johannes Keller und Atsushi Sakai
Inszenierung: Franck Chartier, Peeping Tom

Bühne: Justine Bougerol
Kostüme: Anne-Catherine Kunz
Künstlerische Mitarbeit: Eurudike De Beul
Komposition und musikalische Konzeption: Atsushi Sakai
Lichtdesign: Giacomo Gorini
Chorleitung: Michael Clark
Dramaturgie: Clara Pons und Elise Boch

5 von 5 Sterne
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Remember me, but ah! forget my fate
1 Monat her.
Kritik

''Henry Purcells Dido and Aeneas (eine Produktion des Grand Théâtre de Genève in Koproduktion mit der Opéra de Lille und den Théâtres de la ville de Luxembourg von 2021) wurde vom Theater Basel im April dieses Jahres wiederaufgenommen und wird bis zum 20. Juni elfmal auf der Großen Bühne gezeigt worden sein. Keine so schlechte Bilanz. Allzu oft wird Purcells einzige Oper (im Gegensatz zu seinen Semi-Operas), schon wegen ihrer Kürze, ohnedies nicht inszeniert.

In Basel hat man die Aufführungsdauer auf knapp zwei Stunden verdoppelt. Dafür sind die belgische Gruppe Peeping Tom und ihr Mitgründer Franck Chartier verantwortlich. Dem erweiterten Konzept, das aus einer um eine mit Tanz, Pantomime, Schattentheater und Akrobatik umgesetzten bizarren Parallelhandlung von einer alten Frau, einer wenig attraktiven Vorgängerin oder Nachfolgerin von Hofmannsthals Marschallin, die sich mit Dido identifiziert, besteht, entsprechen zwei Dirigenten, die einander abwechseln: Atsushi Sakal, der die Ergänzungen komponiert hat, und Johannes Keller für Purcell.

Karthago findet in einem holzgetäfelten Salon und Schlafzimmer im Smoking statt. Der Chor steht auf der Galerie und deutet bei wechselndem Licht diverse anachronistische Aktionen an. Ziemlich weit entfernt vom Libretto Nahum Tates lässt Peeping Tom ein Paar Tango tanzen, zunächst stumm, dann begleitet von einem Cello, das dessen Musiker quer hält wie eine Gitarre.

Wenn Dido wegen der Treulosigkeit des Aeneas mit der schönsten Arie der Oper – „When I am laid in earth“ – am Ende Selbstmord begeht, multipliziert Peeping Tom die Liebespaare. Es besteht Hoffnung. Jedenfalls in Basel.'' schreibt Thomas Rothschild am 18. Juni 2025 auf KULTURA-EXTRA

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