Bewertung und Kritik zu
≈ [UNGEFÄHR GLEICH]
von Jonas Hassen Khemiri
Regie: Mina Salehpour
Premiere: 17. Februar 2016
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin
Fünf Glückssuchende in einer durchökonomisierten Welt: Andrej bewirbt sich vergeblich um eine erste Stelle. Martina möchte ihren tristen Kioskjob hinwerfen und als Selbstversorgerin leben. Ihr Freund Mani, ein erfolgloser Wirtschaftswissenschaftler, träumt davon, das System von innen zu verändern (und von einer Festanstellung). Freja ist entlassen worden und stößt ihre Nachfolgerin vors Auto. Peter ist obdachlos und raus aus allem, aber ist er damit auch frei von den Regeln des Marktes? In kurzen Szenen erzählt Jonas Hassen Khemiri vom Hoffen und Scheitern in einer sich stets selbst optimierenden neoliberalen Gesellschaft, verknüpft Lebensgeschichten mit Wirtschaftstheorien und entwirft Figuren, die zwischen Ohnmacht und Selbstüberschätzung, Verdrängung und bitterer Erkenntnis wandeln. Sein Text ist eine temporeiche Versuchsanordnung, auch über das Theater. In einem System, das nicht davor haltmacht, sogar Erlebnisse zu quantifizieren: Wie viel ist er wert, ein Theaterabend?
Mit: Bernardo Arias Porras, Iris Becher, Renato Schuch, Alina Stiegler
Von: Jonas Hassen Khemiri
Regie: Mina Salehpour
Bühne: Andrea Wagner
Kostüme: Maria Anderski
Dramaturgie: Bettina Ehrlich
Dauer: ca. 90 Minuten
Meinung der Presse zu „≈ [ungefähr gleich]“ - Schaubühne
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