Bewertung und Kritik zu
PEER GYNT
von Henrik Ibsen
Premiere: 12. Februar 2020
Schaubühne am Lehniner Platz Berlin
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Zum Inhalt: »Peer, du lügst!« lautet der erste Satz in Ibsens 1867 entstandenem dramatischen Gedicht, und der ist programmatisch zu verstehen: Dieser norwegische Bauernbursche aus ärmlichen Verhältnissen ist ein Meister in der Kunst des Fabulierens. Er entwirft in seinen Lügengeschichten nicht nur faszinierend märchenhafte Welten, auch sein eigenes Selbst, seine eigene Lebensgeschichte erfindet er unentwegt neu. Er verlässt seine norwegische Heimat und seine Liebe, um zu einer fantastischen Lebensreise durch Länder und Kontinente aufzubrechen: In Amerika kommt er als skrupelloser Sklavenhändler zu Reichtum, in Afrika versucht er sich als Guru, Historiker und Philosoph, um sich schließlich in einem ägyptischen Irrenhaus zum Kaiser krönen zu lassen. Immer bleibt dieser Peer Gynt ein Unfertiger, ein Suchender, ein Spieler und Geschichtenerzähler. Als er am Ende seines Lebens nach Norwegen zurückkehrt, existiert die alte, bäuerliche Welt, die er als junger Mann verlassen hatte, nicht mehr. Sein Elternhaus ist versteigert, das Inventar auf dem Flohmarkt gelandet. Mit dem eigenen Sterben konfrontiert, muss Gynt zu seiner großen Verwunderung feststellen, dass seine Seele für Himmel und Hölle nicht interessant genug ist. Er, der sich für besonders originell gehalten hatte, ist nicht mehr als ein Massenmensch geworden und soll von einem rätselhaften Knopfgießer als menschlicher Rohstoff eingeschmolzen werden. Vor diesem traurigen Schicksal – oder der traurigen Schicksalslosigkeit – kann ihn einzig seine längst vergessene Liebe bewahren.
Mit: Lars Eidinger
Leitung: John Bock, Lars Eidinger
Bühne und Kostüme: John Bock
Dramaturgie: Christian Tschirner
Video: Miles Chalcraft
Musik: DJ Stickle
Licht: Erich Schneider
TRAILER
Meinung der Presse zu „Peer Gynt“
Schaubühne am Lehniner Platz
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