Schaubühne am Lehniner Platz
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    SPIELPLAN & KARTEN

    THE HUMAN CONDITION

    Bewertung und Kritik zu

    THE HUMAN CONDITION
    nach Hannah Arendt
    Realisation: Patrick Wengenroth 
    Premiere: 31. August 2019
    Schaubühne am Lehniner Platz Berlin 

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    Zum Inhalt: »Was tun wir, wenn wir tätig sind?« Die zentrale Frage von »The Human Condition«, Hannah Arendts philosophischem Hauptwerk, das sie 1958 erst in englischer Sprache, zwei Jahre später dann unter dem Titel »Vita activa« in deutscher Sprache veröffentlichte, führt uns mitten hinein ins Zentrum des »Menschseins«: Wer sind wir? Worin besteht ein aktives Leben? 
    Diese Fragen sind von bleibender Aktualität. Und sich ihnen zu widmen, heißt, sich Arendts Denken »ohne Geländer« zu widmen, einem Denken, das den Menschen stets von seinen Möglichkeiten her begriff und nicht von seinen Grenzen oder gar seiner Sterblichkeit, als Wesen, das handelnd jederzeit die Welt verändern und einen Anfang setzen könne: »Das, was vor dem Menschen war, ist nicht Nichts, sondern Niemand; seine Erschaffung ist das Anfangen eines Wesens, das selbst im Besitz der Fähigkeit ist, anzufangen: Es ist der Anfang des Anfangs oder des Anfangens selbst.«

    Mit: Florian Anderer, Iris Becher, Matze Kloppe, Ruth Rosenfeld, Patrick Wengenroth

    Realisation: Patrick Wengenroth
    Bühne: Mascha Mazur
    Kostüme: Ulrike Gutbrod
    Musik: Matze Kloppe
    Dramaturgie: Bettina Ehrlich


    WIR EMPFEHLEN

     

    2.3 von 5 Sterne
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    Tolle Soli zwischen Kopien von Pollesch und Fritsch
    4 years ago
    Kritik
    Ein echtes Fritsch-Intro im Studio der Studiobühne! Wir erleben allerdings nicht das Original, sondern nach „Prometheus“ innerhalb weniger Wochen schon die zweite Kopie. Erschwerend kommt hinzu: Mit „Null“ hat Herbert Fritsch im Frühjahr 2018 ein paar Meter weiter eine sehr facettenreiche, schillernde Nummernrevue über das Anfangen und Scheitern hingelegt, so dass dieser Auftakt erst recht epigonal und wie eine Kopie-Fingerübung wirkt. Der etwas mehr als zweistündige Abend lässt Meister Fritsch dann auch sehr schnell links liegen und widmet sich nun einem weiteren Säulenheiligen aus alten Castorf-Volksbühnen-Zeiten. Sie nehmen sich „Vita activa“, die deutsche Übersetzung von Hannah Arendts Hauptwerk „The Human Condition“, vor und schleudern sich die Diskurs-Schnipsel gegenseitig an den Kopf. Aberwitzige, temporeiche Dialoge, große Augen, viele „Hä“s: das bewährte Pollesch-Rezept wird kopiert. Der Charme, der Patrick Wengenroths bisherige Arbeiten auszeichnete, die sich in „Thisisitgirl ", „Love hurts in Tinder times“ oder „He? She? Me! Free“ ironisch und unterhaltsam mit Genderfragen auseinandersetzte, fehlt diesmal über weite Strecken. Zwischen den Kopien der Regie-Größen und Interview-Reenactments der politischen Theoretikerin bleibt wenig Raum für das Authentische und Überraschende. Zum Glück blitzt das zwischendurch doch manchmal auf. Prompt gibt es Szenen-Applaus für Ruth Rosenfeld und ihr „I´ll be your mirror“ von Nico oder für das narzisstische Deutsch-Pop-Solo, mit dem Florian Anderer sein Spiegelbild mit laszivem Hüftkreisen anschmachtet. Weiterlesen
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    2 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
    Kompliziert, unkonkret, verschwurbelt und verhampelt
    4 years ago
    Kritik
    ''Matze Kloppes musikalische Begleitung lockert hier und da zumindest auf. Ruth Rosenfeld etwa singt eine schöne Version von Nicos "I’ll be your mirror" und Iris Becher "Somewhere only we know" von der Popband Keane. Doch es bleiben wenige Song-Tupfer, die recht unverbunden zum Inhalt des Abends bleiben. Die Aktualität der Thesen Arendts kommt den fast zweistündigen Abend über nicht zum Tragen. Etwa die Frage, inwiefern wir selbst immer noch konditionierte Konsum-Häschen sind, inwiefern Arbeit anders organisiert werden könnte, damit wir uns verantwortlicher für den Zustand der Welt fühlen, inwiefern das Internet einen neuen politischen Raum darstellen könnte oder eben nicht. Wengenroth hat sich den Stoff mit dem Ensemble nicht zu eigen gemacht, gemeinsam referieren und illustrieren sie ihn lediglich. Die Inszenierung bleibt kompliziert, unkonkret, verschwurbelt und verhampelt, sodass es Zuschauern, die keine Arendt-Kenner sind, wohl eher die Lust nimmt, sich überhaupt mit dieser großen Denkerin auseinanderzusetzen.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur
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    0 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Zitathascherei
    4 years ago
    Kritik
    ''Daraus hätte man durchaus etwas machen können, auch aus Hannah Arendts Konzept von Pluralität im politischen Raum und ihrer Skepsis gegenüber repräsentativen Demokratien. Das politische Handeln des Menschen beschränkt sich ja zumeist nur noch in der Stimmabgabe bei Wahlen, wo gerade einige Enttäuschte in den neuen Bundesländern ihre eigene Form des politischen Handelns im trotzigen Protest gegen die etablierten Handlungsträger gefunden haben. Aber weder dazu noch zum Thema Machtlosigkeit, Nicht-Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen oder auch zum schönen Begriff der „Kollektiven Verantwortung“ fällt Patrick Wengenroth etwas ein. Dafür gibt’s ein albernes Hier-oder-Da-sein-Spiel und werden Platten mit spiegelnden Folien ausgelegt, auf denen das Ensemble Nietzsche (warum eigentlich nicht Heidegger) zitierende Astronauten spielt, oder das bekannte TV-Interview Hannah Arendts mit Günter Gaus nachgestellt.  Das gibt zumindest nochmal Ahrendts Einschätzung zum feindseligen Verhältnis der Philosophie zur Politik wieder. Dass sie dabei auch Einblick in ihre heute nicht mehr ganz aktuelle Sicht auf die Emanzipation und Frauen in Führungspositionen gibt, bleibt nur fahler Nebeneffekt. Gleichwohl befällt Wengenroth doch ein bestimmtes Missbehagen beim Betrachten der heutigen Realität und er wirft sich am Ende resignierend zu Boden. Was auch nur eine hohle Pose zum Problem der Möglichkeit des Scheiterns als handeln wollendes Wesen bleibt. Da können auch der bis dahin stumme Matze Kloppe mit ein paar aufmunternden Worten und Iris Becher mit dem melancholischen Keane-Hit Somewhere Only We Know den leider ziemlich handlungsarmen Abend nicht mehr retten.'' schreibt Stefan Bock am 5. September 2019 auf KULTURA-EXTRA
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