Schaubühne am Lehniner Platz
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    SPIELPLAN & KARTEN

    status quo

    Bewertung und Kritik zu

    STATUS QUO 
    von Maja Zade
    Regie: Marius von Mayenburg 
    Premiere: 18. Januar 2019 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: Der junge, hübsche Flo steigt als Makler in ein Immobilienbüro ein. Der Verkauf der Wohnungen und der Kontakt mit den Kundinnen macht ihm Spaß, aber die Maklerkolleginnen sind ein eingespieltes Frauenteam, die es dem männlichen Neuankömmling nicht einfach machen, ganz zu schweigen von dem einzig anderen männlichen Angestellten, dem feschen Bürosekretär Manni, der Flo als Konkurrenz zu sehen scheint … 
    Der junge, hübsche Flo bekommt eine Stelle als Drogeriefachkraft in der Ausbildung, aber seine anfängliche Freude darüber, dass er den Job ergattert hat, sowie sein Interesse am vielfältigen Produktsortiment werden bald getrübt vom Verhalten der übergewichtigen, selbstgefälligen Filialleiterin Daniela, die ihn zur »Chefinnensache« erklärt und keine Grenzen anerkennt … 
    Der junge, hübsche Flo spricht halbnackt klassische Monologe an einem Theater vor und wird als Anfänger engagiert. Er ist fasziniert von der charismatisch-autoritären Intendantin Bettina, und zwischen den beiden entwickelt sich schnell eine überaus intensive Arbeitsbeziehung, in der künstlerisches Interesse nahtlos in sexuelles übergeht … Die drei jungen, hübschen Flos sind alle Berufsanfänger und alle heißen eigentlich Florian, doch in einer Gesellschaft, in der die Frauen das Sagen haben, wird jeder Florian zum Flo.

    Mit: Jule Böwe, Marie Burchard, Moritz Gottwald, Jenny König, Lukas Turtur

    Regie: Marius von Mayenburg
    Bühne: Magda Willi
    Kostüme: Nehle Balkhausen
    Musik: Jacob Suske
    Dramaturgie: Maja Zade
    Licht: Erich Schneider

    TRAILER


    WIR EMPFEHLEN

    3.3 von 5 Sterne
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    Mauern, die längst in Schutt und Asche liegen.
    5 years ago
    Kritik
    ''Ein Mann inszeniert das Stück einer Frau, das von unterdrückten Männern und herrschsüchtigen Frauen handelt: Regisseur Mayenburg hat eine spürbare Beißhemmung und will nichts falsch machen in Zeiten von MeToo, er findet keine eigene Haltung zum Stoff, hat keinen Mut, die Figuren-Klischees und den Problem-Kitsch mal aufzubrechen, gegen den Strich zu Strich zu bürsten, aus den Pappfiguren des spiegelverkehrten Geschlechterkampfes mal richtige Menschen mit richtigen Verletzungen und richtigen Gefühlen zu machen. Die Inszenierung will brüllkomisch sein, zielt ständig auf Lacher, aber über den Status Quo unserer Beziehungen und unserer Machtverhältnisse erzählt sie nichts neues, sondern liefert nur sterile Klischees: Stück und Inszenierung will Mauern einreißen, die längst in Schutt und Asche liegen. Aber wie könnte es weiter gehen, wie können Mann und Frau gleichberechtigt miteinander leben?'' schreibt Frank Dietschreit auf kulturradio.de
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    4 von 6 Person(en) gefiel diese Kritik
    Satirisches Spiel mit Geschlechterrollen
    5 years ago
    Kritik
    Zwei tolle Hauptdarsteller*innen spielen diese Umkehrung der oft beklagten Verhältnisse in drei Szenen beispielhaft durch: Moritz Gottwald als „Florian“, der sich dagegen wehrt, dass alle ihn zum „Flo“ verniedlichen und Jule Böwe in der Rolle seiner diversen Chefinnen. Mit gekonnt gesetzten Schnitten wechseln Zade und von Mayenburg zwischen den drei parallelen Erzählsträngen hin und her. Der schlaksig-unsichere Florian versucht sich als Berufsanfänger in drei verschiedenen Branchen: Erstens in einem Makler-Büro, in dem die Platzhirschkühe ihr Revier arrondiert haben, ihn rumschubsen und auch der Sekretär Manni (Lukas Turtur) bockbissig darauf achtet, dass ihm kein anderer den Rang als Schönling des Büros abläuft. Zweitens in einem Drogeriemarkt, in dem eine mit Fatsuits entstellte Filialleiterin (Jule Böwe) ihren Frust kompensiert und den Azubi Flo zur „Chefinnensache“ erklärt. Wenn neue Pflege-Lotions getestet werden, legt sie persönlich Hand an und weist Flo zurecht, dass er sich nicht so zieren soll. Drittens ist Flo ein Schauspieler frisch von der Schule, der sich bei einem cholerischen Alphaweibchen (Jule Böwe als regieführende Intendantin) um ein erstes Engagement bemüht. Zwei Jahre zu mickrigem Anfängergehalt, die Auftritte auf der Bühne als Blickfang für die Abonnentinnen und zur Freude der Chefin mit möglichst wenig Textilien, bei den Proben ständig auf der Hut vor dem nächsten Wutausbruch. Jenny König karikiert in einem Insider-Gag während der Theaterproben-Szene auch Lars Eidinger, Star des Hauses mit Bravo-Poster-Boy-Format, und geht bucklig ausstaffiert wie sein „Richard III.“ von der Hausherrin angefeuert in einer Übergriffsszene auf den Kollegen Flo/Moritz Gottwald los. In den anderen Szenen wechselt sich Jenny König mit Marie Burchard als Partnerin von Flo ab. Jenny König spielt eine von den Rollenerwartungen an die starke, tonangebende Frau überforderte Figur, die Flo linkisch angräbt und mit seinem Gefühlsleben überfordert ist, Marie Burchard sitzt breitbeinig auf der Couch, lässt sich bekochen, das Bier holen und gefällt sich in der Ernäherinnenrolle, die einen Anspruch auf permanente sexuelle Verfügbarkeit von Flo zu haben glaubt. Weiterlesen
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    2 von 4 Person(en) gefiel diese Kritik
    Übergriffige Frauen
    5 years ago
    Kritik
    ''Flo ist hier der eigentliche Hauptakteur. Er wird vom Inszenierer Marius von Mayenburg als Spät-Heranwachsender vorgeführt, welcher auf seinen Suchläufen nach Selbstbestätigung und Jobs in lustlefzende Fänge von zumeist drei Frauen gleichzeitig gerät. Und Flo-Darsteller Moritz Gottwald (der hier nicht nur herzerfrischend komisch spielt, sondern im Übrigen auch grandios singt!) muss sich der Übergriffigkeit der dreifach wechselnden Gestalten (Maklerinnen, Drogistinnen und Künstlerinnen) durch das sie verkörpernde Machtfrauen-Trio Jule Böwe, Marie Burchard, Jenny König (!!!) nach und nach erwehren, was ihm manchmal mehr und manchmal weniger gelingt; und Lukas Turkur, jener zweite Mann an Bord, spielt meistens dann so einen Hilfskrafts- oder Sekretärstyp, der von den drei Powerweibern - wie es umgekehrt dann eigentlich "normaler" ist - zum Kaffeekochen oder Bierholen oder zu ähnlich andern minderwertigen Verrichtungen in ihren jeweiligen Anstellungen taugt... Zum Brüllen!!'' schreibt Andre Sokolowski am 11. Februar 2019 auf KULTURA-EXTRA
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    2 von 3 Person(en) gefiel diese Kritik
    Vortreffliche Schauspieler in einem scheußlichen Stück
    4 years ago
    Kritik
    Dieses Stück ist so unausgewogen, dass es letztendlich frauenfeindlich wirkt. Die Parodie konzentriert sich zu sehr auf der Darstellung eines weinerlichen, inkompetenten, des Ausdrucks unfähigen “schwachen Geschlechts” ohne positive Eigenschaften, während das “starke Geschlecht” abgesehen vom Thema Sexualität, durchaus auch durch ein gewisses Maß an Treue (regelmäßige Gedanken an die Ehepartner), Verständnis und Interesse an den Lebensmühen des Partners sowie Fairness (Verinnerlichung der Vereinbarung “offene Beziehung”) punktet. Nur die Szenerie (Wechsel der Stränge und Kostüme, etc.) sowie die wirklich sehr guten Schauspieler lassen einen das (leider pausenlose) Stück aushalten. Man verspricht sich von dem Stück sehr viel mehr - und es wäre sicherlich auch möglich, hier viel mehr rauszuholen. Schade.
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    0 von 0 Person(en) gefiel diese Kritik

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