Zum Inhalt: Aus dem Wunsch heraus, nicht-menschliche Wesen anzuerkennen und mit ihnen zu interagieren, gehen Jared Gradinger und Angela Schubot eine tiefe Verbindung mit der Natur und der ihr immanenten Intelligenz ein. “YEW” (deutsch: Eibe) ist keine konventionelle Choreografie, vielmehr entfaltet sich ein experimenteller Abend voller intensiver Begegnungen mit einer pflanzlichen Natur, von Gradinger und Schubot als “Garten ohne Erde” bezeichnet. Das Publikum wird zu Zeug*innen artübergreifender Begegnungen und darüber hinaus selbst Teil des Gartens.
''Der durch sie bespielte sowie unbestuhlte Raum war lediglich mit ein paar hie und da stehenden Boxen ausgestattet. Hieraus plätscherten am Anfang Tropfen-Töne, später waren Harfen-, Cello-, Schlagzeug-Töne zu vernehmen, alles sehr zurückgenommen und geradezu versteckt-gedämpft... Genügend Platz also fürs Publikum sich stehend, sitzend, hockend, liegend (je nachdem in welcher Stellung es verweilen wollte) zu verteilen - - ja und unser Paar verharrte mittendrin; es zelebrierte die Naturverschwisterungen auch, indem es unartikulierte Laute von sich stieß, und das klang stellenweise schon etwas beängstigend. War'n Sie vielleicht schon mal im Dunkeln durch den Wald gegangen, während Sie den Tönen nachtaktiver Lebewesen unerwünschter Maßen lauschten?
Jedenfalls: Die schönen In- und Beeinanderseiungen, die uns Jared & Angela performten, schienen irgendwie doch gut mit diesen merkwürdigen Lauten (s.o.) abgestimmt. Auch sparten sie nicht mit Erregungs-Hecheleien, und auf ihren Augen, falls man sie per Zufall sehen konnte, lastete eine gewisse Trance.
Und außerdem wurde gemeinsam Beifuß inhalliert, und nach der zweistündigen Vorstellung kredenzten sie für uns (ihr Publikum) Brennnesseltee.
Sehr atmosphärisch und auch angenehm das Alles.
Hochsympathisches, sinnliches Paar!!'' schreibt Andre Sokolowski am 1. Februar 2018 auf KULTURA-EXTRA