Hebbel am Ufer (HAU)
    www.hebbel-am-ufer.de
    Stresemannstr. 29 - 10963 Berlin
    Telefon: 030 259 004 - 0

    SPIELPLAN & KARTEN

    Joy of Life

    Bewertung und Kritik zu

    JOY OF LIFE 
    von Ersan Mondtag und Ensemble
     
    Premiere: 19. Juni 2021 
    Hebbel am Ufer (HAU), Berlin 

    Zum Inhalt: Gemeinsam mit einem Ensemble von neun Tänzer:innen entwickelt der Berliner Regisseur Ersan Mondtag am HAU Hebbel am Ufer seine erste choreografische Arbeit und vertieft damit die konzeptuellen und performativen Ansätze von Inszenierungen wie “De Living” (NTGent / HAU 2019). In “Joy of Life” treffen Kinder aus unterschiedlichen Jahrzehnten im Limbus aufeinander. In dieser Welt der Ereignislosigkeit, in der sie weder sterben noch Glückseligkeit erlangen können (Bühne: Stefan Britze), reden sie über ihre Albträume, ihre Aufstände und Schiffbrüche – und über das Tanzen. Einige unter ihnen sind schon lange da. Ihre Körper sind älter geworden, ihre Stimmen, ihr Verhalten und ihr Repertoire an Erfahrungen sind aber immer noch die eines Kindes. Nach einem plötzlichen Stillstand versuchen die Tänzer:innen sich in dieser Zwischenwelt erst mit einfachen Übungen in Form zu halten. Allmählich lernen sie, ihre Bewegungen wieder auf die anderen auszurichten, bis sie als “corps de ballet” ihre ganze Schönheit entfalten, um schließlich in Solos gegeneinander anzutreten. Der Tanz – oder besser das Tanzen – wird zu einer Metapher für unser “in der Welt sein”.

    mit Daphne Fernberger, Rob Fordeyn, Yannick Lomboto, Philipp Joy Reinhardt, Jone San Martin, Kate Strong, Ashley Wright, Ulysse Zangs

    Choreografie und Regie: Ersan Mondtag
    Text: Olga Bach, Diawara Bandiougou, Eva-Maria Bertschy
    Musik: Benedikt Brachtel
    Bühne: Stefan Britze
    Lichtdesign: Rainer Casper
    Kostüme: Teresa Vergho
    Dramaturgie: Eva-Maria Bertschy


    WIR EMPFEHLEN

    2.0 von 5 Sterne
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    Schauermärchenhaftes Abbild des Zeitgeistes
    2 years ago
    Kritik
    "Joy of Life“ ist wie ein schauermärchenhaftes Abbild des Zeitgeistes, in dem die Themen unserer Zeit unheils- und untergangs-geschwängert aufgelistet werden: diffuse Katastrophen-Angst vor allem mit dem Thema Klimawandel, Überforderung, fundamentale Verwirrtheit, Ratlosigkeit. Und das stark emotionalisierend, da die Texte ja von Toten, von Kinderstimmen vorgetragen werden, in denen es auch heißt: "Wir müssen die Welt retten, aber ohne die Politiker, die können und wollen das eh nicht." Nun könnte man sagen, gut, dass Ersan Mondtag diese Themen aus der Perspektive der Fridays-for-Future-Bewegung anspricht, aber alle Themen flattern mit losen Enden vor sich hin, alles bleibt disparat, findet in diesem Ungefähren des Zwischenreichs der Toten nicht zueinander. Zum Ende seiner Choreographie inszeniert Ersan Mondtag einen Kommentar zu unserer Wohlfühlblase im Westen. Er lässt die Performerinnen und Performer gefühlte 20-30 Minuten lang selbstvergessen und genießerisch vor sich hin tanzen, zu sanfter Streicher-Harfen- und -Synthesizer-Musik. ABER: auf der Drehbühne liegen auch zwei Leichen und drehen sich mit im Kreis. Ein weiteres Schockbild, das man aber nur noch achselzuckend zur Kenntnis nimmt. Leider ein missglückter Abend, der mit seinen vielen Themen einfach nicht auf den Punkt kommt.'' schreibt Frank Schmid auf rbbKultur
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    2 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
    Zu beliebiges Krisen-Panorama
    2 years ago
    Kritik
    Trotz wiederkehrender Motive wirkt „Joy of Life“ zu beliebig. Der Abend versucht, von Klimawandel über Flüchtlingselend bis toxischen Arbeitsbedingungen am Stadttheater den ganz großen Krisen-Bogen zu schlagen. Auch tänzerisch wirkt dieser Ausflug des Sprechtheater-Regisseurs Mondtag in ein neues Feld nicht überzeugend: näher an der Performance als am Tanz ist das Gebotene, obwohl auch bekannte Namen aus der Berliner Szene wie Rob Fordeyn aus der Dorky Park-Compagnie von Constanza Macras dabei sind. Wenige starke Bilder bleiben in Erinnerung, zum Beispiel als Rob Fordeyn vom Rest des Ensembles in Ku-Klux-Klan-Kapuzen (Kostüme: Teresa Vergho) bedrohlich umkreist wird und Carl Orffs „Carmina burana“ erschallt. Dass „Joy of Life“ etwas zu beliebig und unfertig wirkt, liegt sicher auch am enormen Produktionsdruck, dem sich Ersan Mondtag aussetzte. Der Juni 2021 war ein Ersan Mondtag-Festspiel-Monat: „Joy of Life“ war die die dritte Premiere innerhalb von zwei Wochen. Weiterlesen
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