Bewertung und Kritik zu
OP.131 END/DANCE
Laurent Chétouane
Premiere: 29. November 2019
Hebbel am Ufer (HAU), Berlin
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Zum Inhalt: Beethoven scheint sich in seinem letzten Streichquartett Op. 131 von seinem gesamten Werk zu verabschieden. Alle musikalischen Formen, die er bis dahin kreiert hatte, sind in autonome Teile zerlegt und können am Ende des Stückes durch keine kompositorische Logik mehr zusammengehalten werden. Es bleiben Reste – Ruinen einer Musik – die einst modellhaft für das westliche Denken standen. Was traurig wirken könnte, klingt bei Beethoven überaus vital und lebendig, denn er weiß, dass die Kraft zur Erneuerung nur im Zusammenspiel mit dem vom Todestrieb gegebenen Rhythmus gefunden werden kann. Vielleicht geht es auch heute darum: die Kraft zu finden, das Ende unserer Lebensweisen zu akzeptieren, es sogar selbst herbeizuführen, damit nach dem Abschied Neues entstehen kann.
Mit: Léonard Engel (Tanz) | Musik: Stefan Hadjiev, Azadeh Maghsoodi, Nora Romanoff-Schwarzenberg, Artiom Shishkov
Choreografie: Laurent Chétouane
Kostüm: Sanna Dembowski
Licht: Philippe Gladieux
Musikalische Beratung: Johann Günther
Dramaturgische Beratung: Mikael Marklund, Marten Weise
Produktion: Christine Kammer, Hendrik Unger