Bewertung und Kritik zu
A INVENÇÃO DA MALDADE / DIE ERFINDUNG DER BOSHAFTIGKEIT
von Marcelo Evelin / Demolition Inc.
Premiere: 6. Mai 2019
Hebbel am Ufer (HAU1), Berlin
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Zum Inhalt: Zuletzt bei Tanz im August 2017 zu Gast, kehrt der brasilianische Tänzer und Choreograf Marcelo Evelin jetzt mit einer Inszenierung ans HAU Hebbel am Ufer zurück, die sich erneut mit Körpern in der Krise befasst. In “A Invenção da maldade”/“Die Erfindung der Boshaftigkeit” wird die raue und karge Bühne zum Spiegel der Stadt und des Landes seiner Entstehung–Orte, an denen das Leben Einzelner von politischen Spannungen und Prekarisierung bedroht ist. Nach den jüngsten Wahlen hat sich in Brasilien ein Klima der Hoffnungslosigkeit ausgebreitet, befördert durch eine neue politische Führung, unter der Intoleranz und Gewalt gegenüber Minderheiten und Künstler*innen zunehmen. Evelins Beschwörung der Boshaftigkeit ist jedoch nicht allein eine Reaktion auf diese politische Situation, sondern vielmehr ein diffuser und ungezähmter Akt des Widerstands und zugleich ein Bekenntnis zu allem, was sich schwer fassen und kategorisieren lässt. Das entstehende sinnliche Ereignis lässt sich vielleicht am besten als Aufschrei der Körperlichkeit beschreiben.
Kreation / Tanz: Bruno Moreno, Elliot Dehaspe, Maja Grzeckza, Márcio Nonato, Matteo Bifulco, Rosângela Sulidade
Konzept / Choreographie: Marcelo Evelin
Sounddesign und Technische Leitung: Sho Takiguchi
Dramaturgie: Carolina Mendonça
Mitarbeit philosophische Recherche: Jonas Schnor
Kollaboration: Christine Greiner und Loes Van der Pligt
Photographie / Video: Maurício Pokemon