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clair obscur

Bewertung und Kritik zu

CLAIR OBSCUR 
cie. Toula Limnaios 
Premiere: 27. Mai 2021 
Halle Tanzbühne Berlin

Zum Inhalt: »clair obscur« ist die neue kreation der cie. toula limnaios, die während des lockdowns entwickelt wurde. ausgangspunkt des tanzstückes ist die thematik der schatten, frei inspiriert nach adelbert chamissos kunstmärchen »peter schlemihls wundersame geschichte«, welches im jahre 1813 verfasst wurde und die geschichte eines mannes erzählt, der seinen schatten verkauft. »clair obscur« ist der versuch sich an die komplexität und vielschichtigkeit von schatten und deren paradox heran zu tasten, denn schatten haben viele gesichter.

Mit Daniel Afonso, Leonardo D’Aquino, Francesca Bedin, Laura Beschi, Alba De Miguel, Alessio Scandale, Hironori Sugata, Karolina Wyrwal

Konzept / Choreographie: Toula Limnaios
Technischer Leiter/Lichtdesign: Felix Grimm
Kostüme: Antonia Limnaios
Choreographische Assistenz: Ute Pliestermann
Tourneen Kooperationen: Marie Schmieder
Licht und Bühnentechnik: Domenik Engemann

3.5 von 5 Sterne
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Rätselhafte Assoziationen hinter Gaze
3 Jahre her.
Kritik
Der Clou dieser im Lockdown entwickelten Choreographie ist ihre gewitzte Antwort auf die Corona-Abstandsregeln. Vier Gaze-Vorhänge teilen den Raum, in jeder Box ist Platz für ein Paar. Oft sind die Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie nur schemenhaft wie die Traumgestalten aus Sebastian Hartmanns „Der Zauberberg“-Live-Stream zu erkennen, bevor die Lichtregie (Felix Grimm/Dominik Engelmann/Jan Römer) aufblendet und sie wieder stärker in den Fokus nimmt. Limnaios lädt zu einer einstündigen, meditativen Reise ein, einem Spiel aus Licht und Schatten, das bewusst für sehr viele Interpretationen offen ist und assoziativ mit Topoi aus der romantischen Literatur und Mythen spielt. Wer ihre Arbeiten schon länger verfolgt, erkennt auch in „clair obscur“ zentrale Motive ihrer Arbeit wieder, z.B. die Doppelgänger, die auch ihren „isson“-Abend prägten. In den stärksten Momenten des kurzen Abends doppeln sich die Bewegungen hinter den einzelnen Gaze-Vorhängen punktgenau oder stellen sich alle Tänzer*innen in eine geraden Linie in der Sichtachse zwischen den beiden Zuschauerblöcken auf. Meist bricht sich aber die Individualität ihre Bahn. Weiterlesen
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Tanz und Musik – eine Einheit
3 Jahre her.
Kritik
''Einen Schlüssel zu diesem erneut rätselreichen Stück bietet die Geschichte, die eine Frau erzählt: bei Tag glücklich lächelnd, in der Nacht in Traurigkeit vergehend – was ist nun ihr wahres Ich?! Tag und Nacht, Licht und Schatten - hier zeigt sich die explizite Beschäftigung mit dem Unbewussten, mit der Psychologie. Wer sich mit dem Schatten-Begriff bei C. G. Jung beschäftigt hat, wird Wiedersehensfreude empfinden: der Schatten als das Unbewusste, die verdrängten Anteile der Persönlichkeit oder das angsteinflößende Unbekannte. Die individuelle und kollektive archetypische Schattenwelt – vieles in dieser Choreografie könnte man auf dieser Folie interpretieren. Aber der Tanz steht auch für sich: das Aufbegehren und Einsinken der Körper, die Verlorenheit in der Schockstarre und das expressive in den Raum hinein Agieren – eine sehr faszinierende Tanzsprache. Begleitet von der Musik von Ralf Ollertz, Mitbegründer der Company, diesmal eine entrückte Klanglandschaft, auch wenn das Rauschen, Klopfen, Tropfen, Schaben und Hämmern aus der mechanischen, industriellen Klangwelt zu kommen scheint. Toula Limnaios schürft einmal mehr in den Tiefen der menschlichen Seele, der Empfindungen und Gedanken und setzt das in einen expressiven, eleganten Tanz um, der wunderlich-schön ist und oft unheimlich und beunruhigend wirkt. Ein im Lockdown, unter dem Eindruck der Vereinzelungs-Erfahrungen entstandenes Stück, das einen in seinen Bann zieht, geradezu fesselt und unendlich viele Deutungs-Assoziationen auslöst.'' schreibt Frank Schmid auf rbbKultur
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