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Deutsches Theater Berlin
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Am Königsweg

Bewertung und Kritik zu

AM KÖNIGSWEG
von Elfriede Jelinek
Regie: Stephan Kimmig
Premiere: 28. April 2018 
Deutsches Theater Berlin
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Zum Inhalt: Im Zentrum von Elfriede Jelineks düster-mäanderndem Text stehen Welten lenkende Könige und deren Herrschaft kommentierende Prophet(inn)en, beide mit Blindheit geschlagen. Sie richtet den Blick auf die gegenwärtigen Entwicklungen des Globus und lässt Stimmen und Motive aus der Mythologie und abendländischen Kulturgeschichte hervorschimmern, die sie als ewig kommentierende „sehende Dichterin“ paraphrasiert, konterkariert und ironisiert. Der „König“ Donald Trump, der seine Vormachtstellung den Tätigkeiten als Immobilienhändler und Casinobetreiber und Reality-TV-Darsteller verdankt, steht im Kontext eines Weltsystems, dessen Macht- und Besitzverhältnisse auf Kredit und Schulden beruht. Jelinek prophezeit das Versiegen der Worte derjenigen, die als Dichter und Denker die Zivilisation stets begleiteten.

Mit: Linn Reusse, Holger Stockhaus, Marcel Kohler, Anja Schneider, Božidar Kocevski

Regie: Stephan Kimmig

TRAILER

 
Meinung der Presse zu „Am Königsweg“

Deutsches Theater Berlin


rbb
★★★★☆

Berliner Zeitung
★★★★☆


Die Welt
★★★☆☆

Zitty

★★★☆☆

tip
★★☆☆☆

2.9 von 5 Sterne
  • 5 Stern(e)
    1
  • 4 Stern(e)
    2
  • 3 Stern(e)
    2
  • 2 Stern(e)
    3
  • 1 Stern(e)
    1
Mätzchen einer gerade angesagten jungen Regiegeneration
7 Jahre her.
Kritik
''Überhaupt bekommt man den Eindruck, als wolle der 59-jährige Kimmig auf Teufel komm raus die Mätzchen einer gerade angesagten jungen Regiegeneration kopieren – dabei sind doch die zynische Coolness und der Kindergeburtstagshumor eines Christopher Rüping oder Martin Laberenz überhaupt nicht sein Ding. Beinahe tragisch, wie ein ernsthafter Menschenerkunder wie Kimmig, dem zuletzt am Deutschen Theater eine hoch konzentrierte "Phädra" gelungen ist, hier auf pure Allotria und alberne Dekonstruktion abfährt. Starke Einfühlungsspieler wie Linn Reusse und Marcel Kohler werden dabei – nicht nur wegen ihrer Dämlingsmasken – unkenntlich. Allein Anja Schneider gewinnt ihrer Figur mitunter einen furiosen Ton ab. Was bleibt? Ein oberflächliches Plappern, Poltern und Pauken, das eine Trump-Welt auf billigste Weise simulieren will. Von Beklemmung, Verunsicherung, Weltverstörung keine Spur.'' schreibt Barbara Behrendt auf kulturradio.de
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1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
Draufherumtrumpeln
7 Jahre her.
Kritik
''Geradezu paradox ist es, dass Am Königsweg von jemandem wie Trump handelt und kritisieren will, dass Kulturschaffende und die intellektuelle Mitte der Gesellschaft versagt hätten, wenn so jemand US-Präsident wird, während dann bei der Aufführung Zuschauer bei der noch so blödesten Zote lachen und bereitwillig in Satire-Show-Laune die Rolle des Claqueurs übernehmen. Dann funktioniert dies so wie Trumps Öffentlichkeitsarbeit, und das Publikum reagiert so wie seine Anhängerschaft, denen keiner seiner Tweets zu blöd und zu wirklichkeitsfern ist. Die Analogie geht noch weiter. Medienberichten zufolge verschanzen sich sowohl Trump als auch Jelinek gern in ihren Wohnungen: Jelinek in Wien und Trump in Washington, wo er sich – wie wir jetzt wissen – am frühen Abend vors TV legt, Hamburger isst, Cola trinkt, sich tierisch über irgendwas aufregt und wütende Tweets absondert. Jelinek schreibt zornige und manchmal fatalistischen Stücke und stellt sie ins Internet. Sie sind also vielleicht ebenso postfaktisch wie Trumps Äußerungen. Vielleicht schreibt sie sich ebenso in Rage, wie sich die von ihr vorgeführten ostdeutschen rechtspopulistischen Wutbürger in Rage reden. Das kann nicht anders als hilflos machen und dient somit vielleicht genau denen, die kritisiert werden. Jelinek ist keine Politikerin mit einer Machtfülle, wie sie der amerikanische Präsident hat, aber in der Art ihres Diskurses macht sie sich so zu einer Erfüllungsgehilfin des Destruktiven. Leider traut sich kaum jemand am Ende zu buhen, denn man könnte ja jemand sein, der den feinen Hinter(n)sinn und die intertextuellen Ebenen nicht kapiert hat.  Am Ende verlässt Regisseur Kimmig immerhin mit zwei eingebauten Songs, die die Darsteller gemeinsam performen, eine verkopft-destruktive Haltung der Vorführung – der „Zug nach morgen“ aus der Muppet Show und Hans Dieter Hüschs „Abendlied“ – hinterlassen einen mit harmonischen Klängen nachdenklich. Zuletzt erzeugt Hüschs Abendlied, das anfangs noch als eine weitere Albernheit akzeptierend belacht wurde, eine melancholische Stimmung im Publikum – wie aus einer längst vergangenen Zeit, in der die Menschen noch etwas ernstgenommen haben. Es fällt schwer, die Provokationen der Vorführung noch ernst zu nehmen, während man Trumps Provokationen leider ernst nehmen muss.'' Ansgar Skoda am 30. April 2018 auf KULTURA-EXTRA
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1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
Stark gekürzte Jelinek-Bruchstücke mit Zoten angereichert
7 Jahre her.
Kritik
Minutenlang muss das Publikum den Slapstick über sich ergehen lassen, bevor Stockhaus endlich die ersten Jelinek-Sätze spricht. Auch die Nobelpreisträgerin ist immer gerne für Wortspiele und Kalauer zu haben. Derart altbackene Zoten, wie sie Stockhaus unter den Originaltext kennt, hat sie aber nicht verdient. Von diesem Tiefpunkt erholt sich die Inszenierung nur mühsam. All zu viel Jelinek wird auch in den nächsten zwei Stunden nicht gespielt: Kimmig hat ihren Text, der eines ihrer vielschichtigsten und interessanten Werke seit längerer Zeit ist, mit groben Strichen von über 90 auf knapp 20 Seiten gekürzt. Die verbliebenen Jelinek-Passagen hängen zu oft in der Luft. Angereichert mit weiteren Gags und Improvisationen, die allerdings zum Glück meist etwas lustiger sind als der quälende Auftakt, schleppt sich der Abend dahin. Weiterlesen
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