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Deutsches Theater Berlin
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Der Liebling

Bewertung und Kritik zu

DER LIEBLING
von Svenja Viola Bungarten
Regie: Anita Vulesica 
Premiere: 14. März 2025 
Deutsches Theater Berlin

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Zum Inhalt: Die gigantischen Konzerne Never und Immer ringen um die Monopolstellung auf dem Markt und um die Erfindung des nächsten innovativen Frauenhygieneartikels. Die CEOs Franka König und Bettina Fürstenberg wollen die Firma der jeweils anderen aufkaufen und sich gegenseitig an den Kragen. Ihre Kinder buhlen um das Erbe und um die Zuneigung ihrer Mütter, während deren Vertraute, Beraterinnen und Praktikantinnen eigene Karrierechancen wittern. Vielschichtige Intrigen und Affären entspinnen sich, genauso wie unerwartete Allianzen.

Inspiriert von popkulturellen Referenzen wie den Filmen The FavouriteDer Teufel trägt Prada oder der Serie Succession untersucht die Dramatikerin Svenja Viola Bungarten Spielarten von Macht und Solidarität unter Frauen. Was sind die Kosten von Erfolg? Auf welche Weisen arbeiten Frauen am Patriarchat mit? Was macht Macht mit Feminismus, und welche Macht braucht Feminismus?

Auf die Bühne gebracht wird der Text in der Regie von Anita Vulesica, die sich in der Spielzeit 2023/24 bereits mit der Inszenierung von Georges Perecs Die Gehaltserhöhung am Deutschen Theater auf tiefgründige und zugleich irrwitzige Weise mit dem Themenkomplex von Arbeit und Lohn befasst hat. 

2.5 von 5 Sterne
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Knallige Farce über weiblichen Machtmissbrauch
1 Monat her.
Kritik

''Es beginnt auf dem Damenklo hinter der Bühne, was via Livekamera auf den Vorhang projiziert wird. Da geraten die König und ihre wesentlich jüngere Happiness-Managerin Luna Landt (Henni Jörissen) wegen eines Tampons aneinander, was die Kündigung Lunas zur Folge hat. Haberlandt spielt die zynische, stetig biertrinkende Boss-Bitch als Sonnenkönigin im Rokoko-Stil (Kostüme: Janina Brinkmann) mit entsprechender Perücke und einem Schwert, mit dem sie die als jugendliche Konkurrentin empfundene Luna bedroht. Die Bühne von Henrike Engel ist ein großer Salon mit gewendelter Treppe. Man sieht hier bereits die Überspitztheit des Stücks, das Anita Vulesica zusätzlich voll auf komödiantische Farce getrimmt hat. Luna will nun vor Gericht ihr Recht erkämpfen. Dazu benötigt sie allerdings das Videoband der Überwachungskamera auf dem Damenklo. Das soll ihr nun ihre als Schauspielerin wenig erfolgreiche Schwester Mary (mit rollendem R: Katrija Lehmann) als ins Unternehmen eingeschleuste Praktikantin besorgen. Als Witzfigur am Rande (auch „Wandfigur“) fungiert hier noch das unterdrückte Muttersöhnchen Karsten König (Frieder Langenberger).

Auf der Gegenseite in der Damenbindenfirma IMMER hat die dauerkoksende Bettina Fürstenberg (Abak Safaei-Rad) das Sagen. Ihre Tochter Rebekka (Mareike Beykirch) hat sich dem Einfluss der Business-Mutter entzogen und gibt in einem Social-Media-Videokanal das Zurück-Zur-Natur-Tradewife. Damit sind die verschiedenen Pole dieser knalligen Antifeminismus-Farce beschrieben. Wirklich positiv kommt hier kein Charakter rüber. Die Autorin stellt die Verbindung von Macht mit toxischer Weiblichkeit zu traditionell rechtskonservativen Frauen wie Alice Weidel, Marine Le Pen und Giorgia Meloni her. Die Trumps und Orbáns der Welt haben also auch ihre weiblichen Pendants. Frauen in einer männerdominierten Welt, die sich jede auf ihre Art durchgesetzt haben, in dem sie patriarchales Verhalten adaptieren. Und wie die Alten so die Jungen, will uns das Stück sagen. Die Rebellion der Unterdrückten greift zur Intrige oder putscht offen mit der Axt in der Hand.

Die nun um ihre Herrschaft kämpfenden CEOs verbindet hier mehr als nur ihre Konkurrenz, die bereits im Jugendalter beim Schwimmsport begonnen hat. Schlechte Erfahrungen mit Männern haben beide. Das gipfelt in einem Monolog Francas in der Erkenntnis, dass „Generationen an Frauen in meiner Familie schlecht behandelt wurden“, und auch sie deshalb ihren Sohn schlecht behandelt. Diese Einsicht ist die eigentliche Tragik dieses in klamaukigen Spitzen überbordenden Abends, der seinen Figuren nur kleine kurze Soli der Reflexion gönnt, um dann wieder im schrägen Vollspeed weiter zu toben. Das ist zwar durchaus unterhaltsam, aber auf Dauer eben auch wenig erkenntnisreich.'' schreibt Stefan Bock am 16. März 2025 auf KULTURA-EXTRA

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Farce über toxische Bitches
1 Monat her.
Kritik

Fritzi Haberlandt ist zurück auf der Bühne. Nach Elfriede Jelineks „Angabe der Person“ gastiert der Filmstar erneut am Deutschen Theater Berlin, diesmal sogar auf der kleineren Kammerbühne. Im Rokoko-Look spielt sie die CEO Franka König, die für ihre Karriere über Leichen geht und am liebsten ihren Jammerlappen-Sohn Karsten (Frieder Langenberger) demütigt.

Diese Beschreibung zeigt schon, womit wir es bei Svenja Viola Bungartens neuem Stück „Der Liebling“ zu tun haben: einer feministischen Farce mit stark überzeichneten Figuren, zu denen noch ein Tradwife (Mareike Beykirch), eine weitere CEO, die in ihre Erzrivalin verliebt ist (Abak Safaei-Rad) sowie zwei Schwestern auf Rache-Mission (Henni Jörissen und Katrija Lehmann).

Obwohl Uraufführungs-Regisseurin Anita Vulesica eine begabte Komödiantin ist und sie gerade mit ihrer Hamburger Inszenierung „Die Maschine oder: Über allen Gipfeln ist Ruh“ erstmals zum Theatertreffen eingeladen ist, treten die zwei Stunden oft auf der Stelle. 

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