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Deutsches Theater Berlin
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SPIELPLAN & KARTEN


Der Zähmung Widerspenstigkeit

Bewertung und Kritik zu

DER ZÄHMUNG WIDERSPENSTIGKEIT
nach Motiven von William Shakespeare
Regie: Pınar Karabulut 
Premiere: 19. Dezember 2024 
Deutsches Theater Berlin

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Zum Inhalt: Ende gut, alles gut? Baptista, ein reicher Kaufmann aus Padua, stimmt einer Heirat seiner jüngeren Tochter Bianca nicht eher zu, bis seine ältere Tochter Katharina auch geheiratet hat. Doch die Widerspenstige ist gar nicht mal so leicht an den Mann zu bringen. Wegen ihrer schlagfertigen Zunge und ihrem rebellischen Wesen interessiert sich kein Mann für sie. Erst nach trickreicher List und unzähligen Verkleidungs- und Identitätswechseln ist bei Shakespeare ein romantisches Happy End für die Paare garantiert.

Katja Brunner, erfolgreichste Gegenwartsdramatikerin der Schweiz, verhandelt das alte Spiel von Liebe, Geschlecht und Identität neu. Bei ihr sind es ausschließlich Frauen, die zu Wort kommen und einen sprachmächtigen Sturmlauf gegen populäre Männerfantasien, romantische Liebeslügen und Gewalt gegen Frauen entfachen. Ein Widerspenstigmachen der Zahmen. Ein poetisches Plädoyer für ein anderes Morgen.

Regie: Pınar Karabulut  
Bühne: Michela Flück  
Kostüme: Claudia Irro  
Musik: Daniel Murena  
Video: Susanne Steinmassl  
Dramaturgie: Daniel Richter

2.0 von 5 Sterne
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Bruchstücke münden in Totenmesse und Empowerment-Rap
4 Monate her.
Kritik

Die knapp zwei Stunden sind ein Mash-up aus Shakespeare-Motiven, einem Femizid aus der Corona-Zeit 2020 und vielen weiteren assoziativen Einsprengseln. Der Text wechselt ständig zwischen Sprachstilen und Zeitebenen, reiht Bruchstück an Bruchstück. Als „Playlist, die einem nicht zufälligen Shuffle-Prinzip“ folge, hat Dramaturg Daniel Richter die Struktur des Textes und der Uraufführungs-Inszenierung am DT Berlin im Abendzettel-Essay bezeichnet.

Dementsprechend gehen die Blicke der Sitznachbar*innen oft zur Uhr/zum Handy-Display. In zahlreichen Schleifen und Verschachtelungen kreist Pinar Karabuluts „Der Zähmung Widerspenstigkeit“ um ihr zentrales Thema, den Mord an Frauen. Die politische Ambitioniertheit des Abends ist glasklar und voller Entschiedenheit. Künstlerisch wirkt vieles holprig, zwischen all den Bruchstücken entsteht kaum ein spielerischer Drive. Oft rettet sich die Inszenierung in den Slapstick, aus einigen Ecken des Saals folgt dann jeweils dünnes, aber doch dankbares Kichern.

In den beiden Schluss-Szenen setzt Karabulut zwei Ausrufezeichen: der Abend wird zum Totenmesse-Ritual für die gedemütigten und ermordeten Frauen, bevor er in einen letzten wütenden Empowerment-Aufschrei-Rap mündet, der vom Publikum begeistert gefeiert wird.

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