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    Deutsches Theater Berlin
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    Schumannstraße 13a - 10117 Berlin
    Telefon: 030 284410
    SPIELPLAN & KARTEN

    Baracke

    Bewertung und Kritik zu

    BARACKE 
    von Rainald Goetz
    Regie: Claudia Bossard 
    Premiere: 22. September 2023 
    Deutsches Theater Berlin 

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    Zum Inhalt: Aus einer Clique von Jugendlichen aus dem thüringischen Krölpa, die um 1977 geboren sind, geht ein Paar hervor. Bea und Ramin erfahren die Liebe, die wieder vergeht. Später verbindet sich Bea mit einem anderen Mann aus der früheren Jugendclique: Uwe ist Teil jener Bewegung, die in Opposition geht zu der Elterngeneration und sich radikalisiert. Mit Uwe bekommt Bea ein Kind, mit ihm entsteht Familie. Die Fäden der Verwandtschaft reichen bis nach Westdeutschland, wo die Drei im Kreis der Münchner Großfamilie Hochzeit feiern. Später verlässt die Familie die ärmlichen Verhältnisse in Krölpa und zieht in das Dresdner Villenviertel Weißer Hirsch. Doch die Vergangenheit wird zur Gegenwart. Die Familie scheitert. Für den Vater bleibt nur, die letzte Konsequenz zu ziehen.

    Baracke ist ein Familienstück: über Familie, Gewalt und über Deutschland. Es erzählt den Lebenslauf der Liebe über gut dreißig Jahre, über eine Generation hinweg. Zur Wahrheit der Familie gehört die von Anfang an präsente Gewalt, das Geheimnis, der Horror. Über allem schwebt das Schweigen der Väter, das Aussparen der Wahrheit, die Erstarrung der Mütter – und das Weiterleben in den Körpern der Kinder, von Generation zu Generation.

    Regie: Claudia Bossard
    Bühne: Elisabeth Weiß
    Kostüme: Andy Besuch
    Sound und Video: Annalena Fröhlich
    Dramaturgie: Daniel Richter

    3.0 von 5 Sterne
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    Platter Text aus Schnipseln mit ärgerlichem NSU-Clickbaiting
    1 Jahr her.
    Kritik

    Mareike Beykirch zitiert in einem Intro loopartig zu angedeuteten Techno-Moves einige Titel aus dem Gesamtwerk von Rainald Goetz. Mit „Baracke“, die gestern am DT Berlin zur Uraufführung kam, folgt dem aber nur eine Fußnote.

    Die ersten anderthalb Stunden bestreiten Beykirch und Jeremy Mockridge fast im Alleingang. Sie spielen Bea und Ramin, ein junges Paar, irgendwo zwischen Soap und Klamotte, mal auf freier Bühne, mal in Museumsvitrinen, ab und zu kommt als Sidekick auch Uwe (Janek Maudrich) hinzu. Auf der Tonspur plätschern die Schnipsel und Fragmente dahin. Was als Spiel mit Genres und Sprachebenen zwischen soziologischen und (doch eher pseudo-)philosophischen Traktaten und der Soap des Pärchens nach Beifall heischt, ist vor allem sehr durchschaubar, zäh und allzu selbstgefällig.

    In der zweiten Hälfte weitet sich das Panorama. Häusliche Gewalt in Partnerschaften und Familien ist sicher ein ernstes Problem, aber den Schnipseln von Goetz fehlt die gedankliche Präzison früherer Texte. Zu platt und beliebig wirkt die Auseinandersetzung mit diesem Mikrokosmos. Ärgerlich wird der Abend schließlich durch den Versuch, das NSU-Terrortrio der Beate und der beiden Uwes mit der Chronologie der häuslichen Gewalt kurzzuschließen. Das bleibt nur Behauptung, schlimmer noch: es verhöhnt die Opfer des NSU, wenn Goetz hier künstlich versucht, mit der vorab breit kommunizierten, bewussten Anspielung auf die Namen der rechtsextremen Mörder zusätzliche Aufmerksamkeit zu erhaschen, obwohl ein volles Haus inklusive Berichterstattung überregionaler Leitmedien bei ihm sowieso garantiert ist. Dies ist der schwächste Teil eines enttäuschenden Abends, in dem viel geredet wird, der aber wenig zu sagen hat. Die Gewaltgeschichte unseres Landes und die Abgründe hinter den Fassaden des Bürgertums hat Ersan Mondtag vor anderthalb Jahren in seiner Gorki-Theater-Collage "Geschwister" schlüssiger verknüpft.

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    3 von 3 Person(en) gefiel diese Kritik
    Ganz in Familie
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Der Flyer vermittelt mir den vierteiligen Stückaufbau (I. Party/ II. Liebe/ III. Freunde/ IV. Familie). Und Regisseurin Claudia Bossard schien sich auch ganz brav daran zu halten. Zwischendurch lässt sie ein bisschen klassische und Popmusik singen und musizieren; Janek Maudrich spielt in dem Zusammenhang ziemlich gut Cello, aber das nur nebenbei bemerkt.

    Am Schluss des Stücks ("die letzten 16 Minuten", sagt einer der neun Mitwirkenden) verwandelt sich die Bühne von Elisabeth Weiß in ein hochherrschaftliches Interieur (angeblich in der Dresdner Nobelgegend des Weißen Hirschs); das wäre dann das neue Zuhause der Ex-(Familien-)Kids, Jahrzehnte später freilich, und Andy Besuchs Kostüme zeigen schönsten Biedermeier, und das sollte/ soll wohl heißen: glückliche Familie oder so.

    Mehr als freundlicher Applaus. Und Rainald Goetz freute sich wie ein kleiner Junge, das sah schön aus.'' schreibt Andre Sokolowski am 23. September 2023 auf KULTURA-EXTRA

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    0 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik

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