Bewertung und Kritik zu
FRÄULEIN JULIE
nach August Strindberg
Regie: Timofej Kuljabin
Premiere: 12. August 2021
Deutsches Theater Berlin
Zum Inhalt: Liebe und Macht, Selbstbehauptung und Unterwerfung, sozialer Status, Rollenerwartungen und deren Überschreitung: Mit kühler Präzision sezierte August Strindberg in Fräulein Julie (1889) die Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit der Geschlechterverhältnisse. Für ihre Überschreibung haben Timofej Kuljabin und Roman Dolzhanskij einen Ausgangspunkt gewählt, der sich von dem Strindbergs radikal unterscheidet. Indem sie mit Julies Verlobtem eine Figur auf die Bühne stellen, von der bei Strindberg nur gesprochen wird, erzählen Kuljabin und Dolzhanskij die Geschichte um Julie, ihren Angestellten Jean und dessen Freundin Christine als eine Geschichte über Einsamkeit, Egoismus, Gier und Verrat im Zeitalter der Überwachungstechnologie.
Mit Felix Goeser, Božidar Kocevski, Franziska Machens, Linn Reusse
Regie: Timofej Kuljabin
Bühne / Kostüme: Oleg Golowko
Dramaturgie: Claus Caesar, Roman Dolzhanskij