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Der Hals der Giraffe

Bewertung und Kritik zu

DER HALS DER GIRAFFE
nach dem Roman von Judith Schalansky
Regie: Philipp Arnold
Premiere: 22. September 2019 
Deutsches Theater Berlin 

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Zum Inhalt: Einen Systemwechsel hat sie überstanden, den Mann an die Straußenzucht verloren und die Tochter an ein Leben in den USA. Inge Lohmark, Sport- und Biologielehrerin seit 30 Jahren, weiß, dass man sich an veränderte Umstände anzupassen hat. Und nur die Stärksten überleben. Doch nun will die sterbende Kleinstadt in Vorpommern, in der sie unterrichtet, ihre Schule schließen, ihre Unterrichtsmethoden geraten in die Kritik – und sie, völlig unerwartet, verliebt sich in eine ihrer Schülerinnen. Lohmarks geordnetes Weltbild, ihr Biologismus, bekommt ernsthafte Risse.
Judith Schalansky erzählt von einer Zeit des Übergangs: das Alte gibt es nicht mehr, das Neue bleibt fremd. Sie schreibt über Menschen, die zu retten versuchen, was nicht zu retten ist, und über die Nachwendejahre zwischen Verknöcherung und Aufbruch.

Mit Judith Hofmann, Bernd Moss, Linn Reusse

Regie: Philipp Arnold
Bühne: Viktor Reim
Kostüme: Julia Dietrich
Musik: David Hirst
Dramaturgie: Juliane Koepp

3.0 von 5 Sterne
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Von der Verfremdung
5 Jahre her.
Kritik
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Judith Hofmann, Bernd Moss und Linn Reusse monologisieren Lohmarks Gedanken. Moss und Reusse verwandeln sich zwar auch mal in eine Schülerin oder den Ehemann, doch da der Roman aus der Innensicht der Lehrerin geschrieben ist, kann es keine Dialog- und kaum Spielszenen geben.

Tiermasken werden aufgesetzt, Linn Reusse trägt als Schülerin Erika ein violettes Heidekraut über dem Kopf. Und so bleibt die Inszenierung in der Verfremdung und in einem atmosphärischen Raunen stecken, das sich der intellektuellen Auseinandersetzung entzieht. Den geschichtsphilosophischen Gehalt des Romans verunklärt der Regisseur mit seiner surrealen Bildästhetik und der historischen Konkretisierung. Denn die Verlegung ins Elisabethanische Zeitalter führt auf die falsche Fährte – als habe die Geschichte ihren Platz in eben dieser Epoche. Wer das Buch nicht gelesen hat, der wird an diesem Abend ohnehin seine Schwierigkeiten haben, die großen Themen zu entdecken, die in diesem Stoff liegen.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur

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1 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
Starker Text einer bitteren Lebensbilanz
5 Jahre her.
Kritik
Von einem starken Text lebt diese kleine, sehr konzentrierte Studio-Produktion in der Box des Deutschen Theaters Berlin. Fast zehn Jahre alt ist Judith Schalanskys Roman über die Biologie- und Sportlehrerin Inge Lohmark, die eine bittere Lebensbilanz zieht.  Die elisabethanischen Halskrausen, die Kostümbildnerin Julia Dietrich für die drei Spieler*innen, die sich die langen Monologe teilen, passen gut zu Inges starrem Weltbild und zur Unerbittlichkeit, mit der sie über sich und andere urteilt. Inge Lohmark ist fest davon überzeugt, dass Darwins Evolutionstheorie auf alle Bereiche des menschlichen Zusammenlebens übertragbar ist. Für Schüler*innen, die von den pubertierenden Klassenkamerad*innen systematisch gemobbt werden, hat sie nur Verachtung übrig. Sie seien geborene Opfer, zu schwach, im Kampf zu bestehen, und haben aus Inges Sicht weder Hilfe noch Mitgefühl verdient. Je früher jemand aussortiert werde, um so besser. Dann könnten gar nicht erst falsche Hoffnungen entstehen, die sich dann zu oft in Gewalt und Amokläufen entladen, sinniert Inge. Vom Leben erwartet Inge nicht mehr viel: Sie hat sich auf die Position der abgeklärten, analytischen Beobachterin zurückgezogen. Um sich herum sieht sie nur noch Verfall: die von Helmut Kohl versprochenen „blühenden Landschaften“ sind ausgeblieben, stattdessen leeren sich und überaltern die Dörfer in Mecklenburg. Für die Zukunft der Menschheit sieht sie ohnehin schwarz: sie werde nur eine Fußnote in der Erdgeschichte sein und ebenso aussterben wie der Auerochse, der Dodo und der Tasmanische Beutelwolf. Den Menschen fehle die Anpassungsfähigkeit der Pilze, Moose und Flechten. Um diese Thesen zu illustrieren, bekommt Bernd Moss den Schädel einer Seekuh aufgesetzt und verschwindet Linn Reusses Gesicht hinter Farnen. Komplette Kritik mit Bildern
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