Bewertung und Kritik zu
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY
Kurt Weill und Bertolt Brecht
Regie: Benedikt von Peter
Premiere: 17. Juli 2025
Deutsche Oper Berlin
Zum Inhalt: Am Anfang steht die Gründung einer Stadt. Weniger aus einem Ideal denn aus einem Zustand absoluter Perspektivlosigkeit heraus setzen Witwe Begbick, Fatty und Dreieinigkeitsmoses einen Ort in die Welt, der Geld bringen soll. Sie wollen das System überlisten, das sie aussaugt, sie wollen endlich auch mal auf der Profitseite stehen. Und so taufen sie ihre Stadt »Mahagonny, die Netzestadt«. Doch das System lässt sich nicht überlisten, die Netze bleiben leer. Die, die nach Mahagonny kommen, bringen Unzufriedenheit statt Geld. Allen voran Jim Mahoney, der unerbittlich feststellt: „Aber etwas fehlt.“
Eine abgrundtiefe Desillusionierung lauert unter Bertolt Brechts und Kurt Weills »Lehrstück« – der Song »We lost our big old mama« bündelt repräsentativ die Atmosphäre des Werks. In einem radikalen nihilistischen Projekt suchen die Figuren den gemeinsamen Untergang: Sie fressen und saufen sich zu Tode, vögeln und boxen sich ins Grab. Lediglich in Jim Mahoney bohrt eine Idee von Dasein, die die zentralen Fragen unserer Zeit aufwirft: Wie wollen wir leben? Und: Was heißt Gemeinschaft?
Musikalische Leitung: Stefan Klingele
Inszenierung: Benedikt von Peter
Bühne: Katrin Wittig
Kostüme: Geraldine Arnold
Licht: Ulrich Niepel
Video: Bert Zander
Live-Kameras ... Kathrin Krottenthaler, Bert Zander und Hannah Dörr
Klangdesign: Benjamin Schultz
Dramaturgie: Sylvia Roth und Carolin Müller-Dohle
Chöre: Jeremy Bines sowie Philip Lawton und Senta Aue