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SPIELPLAN & KARTEN

Anna Bolena

Bewertung und Kritik zu

ANNA BOLENA 
Gaetano Donizetti
Regie: David Alden 
Berlin-Premiere: 15. Dezember 2023 
Staatsballett in der Deutsche Oper Berlin 

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Zum Inhalt: Die Uraufführung von ANNA BOLENA im Jahr 1830 markiert einen Wendepunkt der italienischen Oper: Mit diesem Werk gelang es dem 33-jährigen Gaetano Donizetti, aus dem Schatten Rossinis herauszutreten und dessen brillanter vokaler Virtuosität einen neuen, dramatisch expressiveren Stil entgegenzusetzen. Als Grundlage hatten sich Donizetti und Felice Romani, der bedeutendste Operntext-Autor seiner Zeit, einen der tragischsten und mithin auch wirkungsvollsten Stoffe der britischen Geschichte ausgesucht: den Prozess wegen angeblicher Untreue, mit dem der englische König Heinrich VIII. die Scheidung von seiner zweiten Frau Anne Boleyn betrieb und der mit der Hinrichtung der Königin endete.

Damit befriedigten Donizetti und Romani einerseits die steigende Nachfrage nach „echten“, historisch verbürgten Stoffen, knüpften andererseits aber auch an die durch die Romane Walter Scotts ausgelöste Mode an, die England und Schottland als Hort blutrünstiger, tragischer Historiendramen etabliert hatten. Diesen Weg sollte Donizetti später mit Werken wie MARIA STUARDA und ROBERTO DEVEREUX fortsetzen, die sich zusammen mit ANNA BOLENA auf den Spielplänen als Tudor-Trilogie etabliert haben und seit ihrer Wiederentdeckung in den 1950er/60er Jahren immer wieder großen Operndiven wie Joan Sutherland, Montserrat Caballé, Leyla Gencer und Edita Gruberová Gelegenheit gaben, die Kunst des dramatischen Belcanto weiterzuentwickeln. Freilich verlangt ANNA BOLENA nicht nur eine charismatische Titelheldin – auch die übrigen Partien des Stücks, vom skrupellosen König über seine neue Geliebte Giovanna Seymour bis zu Annas Jugendfreund und vorgeblichem Geliebten Percy verlangen Interpret*innen, die Ausdrucksstärke und Stimmschönheit mit technischer Brillanz verbinden.

Musikalische Leitung: Enrique Mazzola
Inszenierung: David Alden
Bühne und Kostüme: Gideon Davey
Licht: Elfried Roller
Choreografie: Arturo Gama
Video: Robi Voigt
Chöre: Jeremy Bines
Dramaturgie: Michael Küster und Jörg Königsdorf

2.0 von 5 Sterne
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Eine Königin zu viel
1 Jahr her.
Kritik

''Federica Lombardi und Vasilisa Berzhanskaya sind als Protagonistinnen-Paar Anna Bolena & Giovanna Seymour (Annas Nachfolgerin auf dem Königinnenthron) besetzt. Ja und obwohl ich mich beinahe nicht entscheiden wollte, wer die "bessere" von beiden ist, tendiere ich zur Zweitgenannten. Ihr gigantisches Duett kurz nach der Pause gerät zum absoluten Höhepunkt des quälend langen Abends, und das Publikum scheint völlig aus dem Häuschen. Zum Schluss hingegen - Annas "Wahnsinnsszene" - konstatiere ich eine für diesen Auftritt relativ gesundgebliebene Verfassung der dem Tod Geweihten; und sofort vergleiche ich, fast zwanghaft, die Lombardi mit der Gruberová, welche ihrerseits dem immer wieder völlig Durchgeknallten solcher merkwürdigen Schlussszenen, v.a. durch bewusstes (stimmtechnisches!) Einbringen stimmlicher Hässlichkeiten, adäquater noch entsprach - Lombardi ihrerseits wirkt viel zu sehr "gesund"; das war und ist wahrscheinlich ihr derzeitiges Problem.

Und auch nicht übel: Padraic Rowan (als Lord Rochefort), René Barbera (als Lord Riccardo Percy) und Karis Tucker (in der Hosenrolle des jungen Smeton). Chance Jonas-O'Toole beeindruckt als der armprothesentragende Scharfrichter Hervey. Der Chor der Deutschen Oper Berlin (Einstudierung: Jeremy Bines) singt gut und steht zumeist nur sinnlos rum. Enrique Mazzola hat die musikalische Leitung, die Musikerinnen und Musiker im Orchestergraben spielen unauffällig, aber grundsolide. Alles in allem: Lebenszeitraubender Langweiler.'' schreibt Andre Sokolowski am 16. Dezember 2023 auf KULTURA-EXTRA

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