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    Deutsche Oper Berlin
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    SPIELPLAN & KARTEN

    Il trittico

    Bewertung und Kritik zu

    IL TRITTICO 
    von Giacomo Puccini
    Regie: Pınar Karabulut 
    Premiere: 30. September 2023 
    Staatsballett in der Deutsche Oper Berlin 

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    Zum Inhalt: Wie kein zweites Werk Puccinis spiegelt der 1918 uraufgeführte Dreiakter IL TRITTICO eine Zeit des Umbruchs und der Suche nach neuen Formen: Bereits seit 1900 arbeitete Puccini sich an einem dramaturgischen Konzept eines neuen Werkbegriffs ab: der Kombination dreier Operneinakter zu einem Ganzen. Nicht mehr eine einzige, einheitliche Welterzählung, sondern deren Aufsplitterung steht im Zentrum. Puccini konzentriert drei unterschiedliche „tinte“, drei Temperaturen und Farben, die wiederum in sich noch einmal bündeln, was italienische Oper zu Beginn des 20. Jahrhunderts bedeutete: IL TABARRO (Der Mantel) zeigt eine düstere, tragische Dreiecksgeschichte im Schiffermilieu auf der Pariser Seine. Der Aktionsradius der Figuren ist äußerst eng, eine geschlossene Welt der verschwiegenen Sehnsüchte und unterdrückten Träume. Konflikte wie seelische Wunden brechen auf und können nur noch in einem Akt der Zerstörung gelöst werden: im brutalen Mord aus Eifersucht. Die zweite Oper, SUOR ANGELICA, als rein weiblich besetztes Stück ein Solitär in der Operngeschichte, kreist ebenfalls um die Fragen von Leben und Tod und den Möglichkeiten dazwischen: Die Nonne Angelica sieht nur die Selbsttötung als letzte mögliche aktive Tat der Befreiung aus einem fremdbestimmten Leben. GIANNI SCHICCHI schließlich stellt in der Tradition der commedia dell’arte als eine Groteske und bitterböse Komödie den Menschen als Spieler und habgierigen Betrüger ins Zentrum.

    Musikalische Leitung: John Fiore
    Inszenierung: Pınar Karabulut

    Bühne: Michela Flück
    Kostüme: Teresa Vergho
    Lichtdesign: Carsten Rüger
    Dramaturgie: Dorothea Hartmann
    Chor: Jeremy Bines

    4.0 von 5 Sterne
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    Schräg, schräger, am schrägsten
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Die Grundidee der Inszenierung war, dass sie das Triptychon als einen übergreifenden "Handlungsstrang" begreifen wollte und ihm diesbezüglich einen so allgemein (und konkret) wie möglich aussehenden und/ oder sich anfühlenden "Grundplot" verpasste à la Liebe-Lust-und-Leid bzw. Alle-gehen-in-die-Grube. Dabei bezog sie sich konzeptionell (und kompliziert) auf Dantes sog. Dreischritt seiner Göttlichen Komödie sprich: Hölle, Fegefeuer, Paradies; selbige drei Stationen wies sie dann auch, und in dieser ordentlichen Reihenfolge, 1. dem Mantel, 2. der Schwester und 3. dem Schicchi zu. Das war und ist selbstredend vollkommen verkopft und ging infolge überhaupt nicht auf.

    Ungeachtet seines intellektuellen Überbaus tat dieser schräge, schrägste, um nicht gar zu sagen allerschrägste Abend theatralisch funktionieren, was in erster Linie freilich mit Karabuluts Talent, Figuren auf der Bühne logisch aufzustellen, zu bewegen und v.a. zu lustvollstem Schauspielen zu motivieren, insgesamt zusammenhing. Das ausführende Personal konnte und wollte derart seinen kollektiven Trieb am Spiel nicht unterdrücken, und so schwappte diese ausufernde positive Stimmung - bis auf eine Minimalentgleisung im Finale von Suor Angelica, bei dem die Titelheldin mit einer von ihr durch suizide Zauberkrauteinnahme herbeigeführten Menstruationsattacke schockte - über, und das Publikum schien letztlich außer Rand und Band gewesen zu sein.'' schreibt Andre Sokolowski am 1. Oktober 2023 auf KULTURA-EXTRA

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