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Das Ballett „Dornröschen“ ist ein Klassiker unter den Ballettaufführungen und seit seiner erfolgreichen Uraufführung im Jahre 1890 ein Erfolgsgarant unter den Ballettproduktionen. Am Freitag, den 03. Juni 2022, kamen auch wir in den Genuss, „Dornröschen" nach der Erzählung des Märchens „La Belle au bois dormant“ von Charles Perrault als Ballettaufführung in drei Akten mit Prolog zu der wunderschönen Musik von Peter I. Tschaikowsky und nach der Choreografie und Inszenierung der legendären Marcia Haydée - einer ehemaligen Ballerina des Stuttgarter Balletts und der Muse von John Cranko - zu erleben. Doch wovon handelt dieser wunderbare Märchenklassiker? Nach langem Warten bekommt die Königin endlich ein Kind, ein wunderschönes Mädchen namens Aurora. Der König und die Königin veranstalten daraufhin ein großes Fest und laden das ganze Volk und alle guten Feen, die Aurora Geschenke und gute Wünsche bringen, ein. Zum Fest kommen die Fee der Schönheit, die Fee der Klugheit, die Fee der Anmut, die Fee der Beredsamkeit, die Fee der Kraft und die Fliederfee. Allerdings hat das Königspaar die dunkle Fee Carabosse nicht zur Taufe eingeladen. Aus Wut darüber, dass sie keine Einladung erhalten hat, verflucht sie Aurora. An ihrem 16. Geburtstag soll sich Aurora an einer Spindel stechen und daran sterben. Die Fliederfee kann den Fluch allerdings abmildern: Aurora wird durch die Spindel in einen hundertjährigen Schlaf fallen und nicht sterben. Wenn sie dann von einem Prinzen geküsst wird, erwacht sie wieder aus ihrem Schlaf. „Dornröschen“ beginnt mit einem Prolog und der Zuschauer ist von der ersten Minute an gefangen in einer mystischen Welt. Der elfenhafte Tanz der Feen, die auf Auroras Taufe erscheinen, entlockte Freitag Abend dem Publikum unzählige Male „Bravo“-Rufe: Aya Okumara als die Fee der Kraft und Weronika Frodyma als die Fee der Anmut, deren Können mir schon in „Jewels“ positiv aufgefallen waren, haben neben Danielle Muir als die Fee der Schönheit, Yuria Isaka als die Fee der Beredsamkeit und Eloïse Sacilotto als die Fee der Klugheit den ganzen Abend geglänzt. Zur Fliederfee werde ich an einer anderen Stelle noch genau kommen. Im 1. Akt, der Auroras 16. Geburtstag zeigt, bekommt die junge Prinzessin vier Heiratsanträge von vier jungen Prinzen. Die vier Prinzen - Prinz des Norden (Murilo de Oliveira), Prinz des Westens (Olaf Kollmannsperger), Prinz des Südens (Marco Arena) und Prinz des Ostens (Alexandre Cagnat, mir schon in „Jewels“ sehr gefallen) – haben sehr nuancenreich getanzt und geschauspielert und haben nicht nur Aurora, sondern allen im Saal imponiert. Der dritte Akt ist mein Lieblingsakt, da hier alle Märchenfiguren auf dem rauschenden Fest grazil und fantasievoll tanzen: Ali Baba (Yun Ishii), der gestiefelte Kater (Lewis Turner) und sein Kätzchen (Danielle Muir), Prinzessin Florine (
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Evelina Godunova
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, die ich schon in „Don Quixote“ überragend fand) und ihr blauer Vogel (Alexander Bird, mir seit „Onegin“ und „Jewels“ im Gedächtnis geblieben), Rotkäppchen (Yuka Matsumoto) und der Wolf (Dominic Hodal). Eine entzückende Märchenwelt! Alle Beteiligten waren tänzerische Virtousen, ließen das Fest noch farbenfroher erscheinen und bekamen am Ende zurecht einen leidenschaftlichen Applaus. Tänzerisch hat mich an diesem Abend
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Ksenia Ovsyanick
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in ihrer Rolle der Prinzessin Aurora auf ganzer Linie begeistert. Ovsyanick bekam gleich bei ihrem ersten Auftritt einen Applaus von offensichtlich bekennenden Bewunderern, zu denen ich mich auch zählen darf, ihres unglaublichen Talents. Mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit interpretierte sie die Rolle der Prinzessin Aurora. Ksenia Ovsyanick durfte ich schon in vielen Ballettaufführungen bewundern – zuletzt in „Jewels“- und immer wieder tanzt sie mit ganz viel Hingabe und Leidenschaft.
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Dinu Tamazlacaru
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gehört zu meinen Lieblingstänzern des
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Staatsballett Berlin
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. Genauso wie in „Jewels“ hat er die Rolle des Prinz Desiré, der sich in die schlafende Aurora verliebt und diese auch rettet, phänomenal vertanzt. Es gibt keinen zweiten, der über die Bühne so beschwingt und beflügelt tanzen kann wie er. Den über beide Ohren verliebten und schwärmerischen Prinzen konnte ihm daher der Zuschauer sehr gut abnehmen. Mit den traumhaft schönen Pas de Deux im zweiten und dritten Akt haben Ksenia Ovsyanick und Dinu Tamazlacaru mal wieder das ganze Publikum verzaubert. An diesem Abend bekam aber auch eine andere Figur einen frenetischen Applaus: Die Figur Carabosse wurde von dem männlichen Tänzer Alexei Orlenco, dessen Talent mich schon in den Ballettaufführungen „Onegin“ und „Don Quixote“ in den Bann gezogen hat, auf der Bühne verkörpert. Orlenco wirbelte wie ein wütender Wind auf der Bühne und schaffte es mit seiner Figur, das Bedrohliche der bösen Fee auf den Zuschauer zu transportieren. Im Gegensatz zu anderen Dornröschen-Interpretationen ist Carabosse hier die zentrale Figur in der Aufführung und immer präsent. Die geheimnisvolle Figur Carabosse fasziniert und erschreckt zugleich. Ganz in schwarz gekleidet und mit Hörnern als Krone, von bösen Trollen begleitet, tanzte Orlenco emotional und ausdrucksstark. Ein weiterer tänzerischer Stern an diesem Abend war für mich Krasina Pavlova, die ihrer Rolle der Fée des Lilas etwas Zauberhaftes verlieh. Auch sie ist fast ständig omnipräsent und beschützt die Prinzessin Aurora vor der Rache der dunklen Fee. Pavlova vertanzte phänomenal das siegreiche Gute und Reine in der Ballettaufführung. Marcia Haydée hat hervorragend den immer schwellenden Konflikt zwischen Gut und Böse dargestellt und uns die Welt des Guten und die Welt des Bösen, zwischen denen sich die Menschen immer bewegen, präsentiert. Untermalt von der wunderschönen Musik von Peter I. Tschaikowsky, die unter der musikalischen Leitung von Paul Connelly ausgezeichnet dargeboten wurde. Das opulente und farbenprächtige Bühnenbild (u.a. ein Palast mit Säulen und Treppen) in Rokoko-Anlehnung und die glanzvollen 300 Kostüme wurden von der preisgekrönten Designerin Jordi Roig geschaffen, die mit ihrer Liebe zum Detail ein rauschendes Fest für die Augen kreiert hatte. Mein Fazit: Mit ihrer fürstlichen und farbstarken Inszenierung des Ballettmärchens „Dornröschen“ gelingt Marcia Haydée eine zauberhafte und fantasiereiche Version, in der wir zusammen mit den talentierten Tänzern in eine Märchenwelt voller Magie eintauchen. Ich konnte ca. zwei Stunden lang nicht aufhören, verträumt zu lächeln und war wie alle im Publikum hin und weg. Am Ende haben die Zuschauer die Tänzer zurecht begeistert gefeiert und wollten die Balletttänzer par excellence nicht von der Bühne gehen lassen. „Dornröschen“, eine Ballettaufführung, die das Publikum verzaubert und ein Must-See in der Deutschen Oper Berlin.
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Text © E. Günther (Blogseite "Mein Event-Tipp")