Bewertung und Kritik zu
DER RING DES NIBELUNGEN – SIEGFRIED
von Richard Wagner
Regie: Stefan Herheim
Premiere: 12. November 2021
Deutsche Oper Berlin
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Zum Inhalt: Zwei Wege, das Leben zu erfahren, beschreiben die beiden Mittelstücke der Tetralogie: Während sich der Reifeprozess Brünnhildes in der WALKÜRE über die Erfahrung von Leid und Mitgefühl hin zum bewussten Reflektieren des Menschseins vollzieht, wird der Weg Siegfrieds allein durch die sinnliche Erfahrung des Ich geprägt. Ist es zunächst nur die Erkundung der eigenen, schier grenzenlosen Körperkraft, die das Selbstbild des jungen Mannes formt, treten bald andere Sinneseindrücke und schließlich das Erlebnis der erwachenden Sexualität hinzu.
Nicht nur Mann und Frau, sondern auch zwei Prinzipien stoßen im SIEGFRIED aufeinander: Auf der einen Seite die natürliche, durch keinerlei Zweifel getrübte Tatkraft Siegfrieds, auf der anderen die aus der teilnehmenden Beobachtung gewonnene Weisheit Brünnhildes. Und mit Vereinigung dieser beiden entgegengesetzten Kräfte im liebenden Paar scheint am Ende des Werkes für einen Moment die Grundlage für eine Neugründung der menschlichen Gesellschaft im Raum zu stehen.
Musikalische Leitung: Sir Donald Runnicles
Inszenierung, Bühne: Stefan Herheim
Co-Bühnenbildnerin: Silke Bauer
Kostüme: Uta Heiseke
Video: Torge Møller
Licht: Ulrich Niepel
Dramaturgie: Alexander Meier-Dörzenbach, Jörg Königsdorf