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    Die Frau, die gegen Türen rannte

    Bewertung und Kritik zu

    DIE FRAU, DIE GEGEN TÜREN RANNTE
    von Roddy Doyle
    Regie: Oliver Reese
    Berliner-Premiere: 3. Oktober 2017 
    Berliner Ensemble

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    Zum Inhalt: Für Paula Spencer ist mit 39 Jahren das Meiste in ihrem Leben schon gelaufen. Und es ist nicht gut gelaufen. Den geblümten Schlafzimmervorhang, der im Sommerwind über ihrem Kinderbett wehte, hat es nie gegeben – aber die Übergriffe ihres Vaters. In der Schule wird sie knapp über Sonderklassenniveau eingestuft. Zwischen abgestumpften Lehrern und zudringlichen Banknachbarn trainiert sie schmutziges Denken und abgebrühtes Benehmen. Dann gründet sie mit ihrer Jugendliebe Charlo eine Familie. Und immer wieder sitzt sie im Krankenhaus und erklärt ihre Verletzungen damit, dass sie gegen eine Tür gelaufen sei. Nun ist Charlo tot und Paula beginnt zu sprechen.
    Booker-Preisträger Roddy Doyle erzählt die Geschichte einer alkoholsüchtigen Frau, die allen Widerwärtigkeiten und Demütigungen zum Trotz ihr Leben in die Hand nimmt. Fernab von Sentimentalitäten oder moralischen Zeigefingern veranschaulicht er einen Bewusstwerdungsprozess in harter Bodennähe, der sich zu einer präzisen Milieuschilderung verdichtet. Ein furioser Monolog über eine enttäuschte Liebe und den unermüdlichen Versuch, das Leben aus eigener Kraft in den Griff zu bekommen.

    Mit Bettina Hoppe

    Regie: Oliver Reese

    3.8 von 5 Sterne
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    Trotzig
    6 years ago
    Kritik
    ''Doyle würzt die mitunter schönenden Erinnerungen Paulas mit den für ihn typischen schwarzen Humor, der die Wahrheit tragikomisch verpackt. Auf die Fragen der Ärzte nach ihren blauen Flecken behauptet sie stets gegen die Tür gerannt zu sein. Bettina Hoppe interpretiert diese im wahrsten Sinne des Wortes blauäugig rückblickende Lebensbeichte der Paula Spencer sensationell mit der losen Schnodderigkeit einer unverzagten Stehauffrau. „Mein Leben hat einen tollen Soundtrack.“ Bei dem britischen 70er-Jahre-Smash-Hit der Rubettes "Sugar Baby Love" träumt sie, zu "I Can Do It" tanzt sie befreit auf. Die 80er und 90er gibt Paula zu nur wie im Nebel erlebt zu haben. Lichtblicke sind ihr aber die Kinder. Und sie trinkt auch nur am Abend, wenn es keiner merkt. Das aber mit aller Konsequenz. Scham und Stolz, Elend und Glanz halten sich bei ihr stets die Waage.  „Was jetzt?“ fragt sich Paula am Ende. Ob ihre einzige Hoffnung ihre selbstständige älteste Tochter ist oder sie selbst nochmal durchstarten wird, hält die Inszenierung offen. Trotzdem gelingt Oliver Reese und seiner Hauptdarstellerin Bettina Hoppe ein eindrucksvolles Portrait einer starken Frau.'' schreibt Stefan Bock am 7. Oktober 2017 auf KULTURA-EXTRA
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    0 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Lebensbeichte einer Alkoholikerin
    6 years ago
    Kritik
    Der Stoff ist nicht neu: Der irische Schriftsteller Roddy Doyle erfand die Figur der Paula Spencer für das Drehbuch der BBC-Serie „Family“, die in der Regie von Michael Winterbottom 1994 für heftige Diskussionen im konservativen Irland sorgte und – wie im Programmheft zu lesen ist – auch die Debatte über das Scheidungsrecht anheizte. Die Figur definiert sich vor allem über die Musik: sehr gerne erinnert sie sich an Popsongs der 60er und 70er Jahre z.B. von „The Rubettes“ und Barry Ryan, die mehrfach kurz angespielt werden. Eine Reminsiszenz an ihre Jugend und an das Kennenlernen mit dem Macho Charlo, der sie in einem Club ansprach. An die 80er Jahre erinnert sie sich nur diffus: Düstere Jahre, die sie in der Wohnung bei den Kindern verbrachte. Ihr Mann schlug sie grün und blau. Wenn sie sich doch mal vor die Tür wagte, musste sie lügen, dass sie gegen die Schlafzimmertür gerannt sei. Erst in der letzten Szene, die in den 90ern spielt, tanzt sie sich frei: noch sichtlich unsicher, aber neuer Lebensmut wird spürbar. Der Makel dieses Solo-Abends ist, dass Bettina Hoppe ihn ganz allein tragen muss. Sie leistet Beachtliches, aber der Stoff würde noch wesentlich eindrucksvoller und berührender wirken, wenn sie auch einen Gegenpart auf der Bühne hätte, wie es in der BBC-Serie angelegt war, aus der dieser Monolog entwickelt wurde. Weiterlesen auf Das Kulturblog
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