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Hedda

Bewertung und Kritik zu

HEDDA
nach Henrik Ibsen
Regie: Heiki Riipinen 
Premiere: 8. März 2024
Berliner Ensemble

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Zum Inhalt: Hedda Gabler lebt ein Leben voller Konventionen. Sie ist gefangen: in ihrer Ehe, in ihrer Zeit und in einem Theaterstück. Hedda ist Antiheldin, Vorreiterin und Rätsel zugleich. Was treibt sie in ihren scheinbar destruktiven Handlungen an? Was macht sie aus? Ihre Sehnsucht? Ihr Stolz? Ihre Taten? In seinem 1891 uraufgeführten Stück hinterfragt Henrik Ibsen die Werte seiner Zeit – nicht nur durch den Inhalt, sondern auch durch die Form und die Beziehung zu seinem Publikum. Das Team um WORX-Regisseur Heiki Riipinen tut es ihm gleich: Sie laden das Stück neu auf. Heddas Heim und Leben werden zum „Tatort“, in dem das Spektrum traditioneller Lesarten von Beziehung und Sein über das Heteronormative hinaus erweitert wird.

Der aus Norwegen und Finnland stammende Heiki Riipinen ist Regisseur, Schauspieler, Drag Queen, Kurator und Dozent. Seine Aufführungen entwickelt er in gemeinschaftlichen Prozessen, die auch das Publikum einbeziehen. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit den Themen Macht, Normen, Geschlecht und Sexualität.

HEIKI RIIPINEN Regie INGRID TØNDER Bühne LOUISE-FEE NITSCHKE Kostüme NEDA SANAI Musik ROBERT MATYSIAK Licht DANIEL GRÜNAUER Dramaturgie

4.0 von 5 Sterne
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Erfrischende Ibsen-Groteske
10 Monate her.
Kritik

''Am vielschichtigsten gerät die Titelfigur: Hedda ist hier weder die bösartige Hexe noch bleibt sie das blutige Opfer am Tatort. Pauline Knof spielt sie als kluge, ausgebuffte, völlig unterforderte Frau, die alle sogenannten männlichen Eigenschaften hat, die sie nicht haben darf: Sie will Macht, sie will Öffentlichkeit, sie will eine Aufgabe – und sie will keine Kinder. Nicht eiskalt ist sie, sondern eifersüchtig, sehnsuchtsvoll, frustriert – und zwar zu Recht. Denn sie wird dem Käfig der Ehe und der guten Sitten nie entkommen können. Bitter komisch, wie sich Pauline Knof ironisch über ihren Mann mokiert und ihr gleichzeitig die Verzweiflung ob der Situation im Gesicht steht.

Und obwohl Frauen heute nicht mehr heiraten müssen, um versorgt zu sein (es sei denn, sie möchten Kinder), so ist doch die Frau, die so viel Machtgebaren, Scharfsinn und Berechnung an den Tag legt, wie man das Männern zuschreibt, noch immer ein Tabu. Ganz abgesehen vom ganz alltäglichen Sexismus, der Frauen die Karriere erschwert.

Diese Relevanz für die Gegenwart macht aus der Inszenierung noch keine bahnbrechende Neuinterpretation. Doch Ibsen gelesen als komische, kurzweilige Groteske, ohne den altbekannten Naturalismus – das ist durchaus schön erfrischend.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur

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Frischer, queerer Blick auf Ibsen-Klassiker
9 Monate her.
Kritik

Überraschend ist, wie nah Riipinen in seinem Abend, der „Hedda“ nach Ibsen überschrieben ist, an der Vorlage bleibt. Auf ein kurzes Intro im Foyer folgt eine Inszenierung, die bestes Schauspielertheater bietet und die Vorlage mit frischem, queerem Blick und einigen komödiantischen Überzeichnungen auf die Bühne bringt.

Eine der wenigen Abweichungen, die sich Riipinen und sein Team gönnen: Pauline Knofs Hedda liegt zu Beginn schon tot im Saal, als Tante Julle (Max Gindorff im gouvernantenhaften Drag-Look) ganz aufgekratzt hereinstürzt. In den zwei Werkraum-Reihen ist das Publikum sehr nah am kammerspielartigen Geschehen im Wohnzimmer der Familie Tesman. Hedda ist in dieser Inszenierung eine selbstbewusste Frau, die ihrem tölpelhaften Mann (Marc Oliver Schulze) deutlich überlegen ist und der die Aussicht auf ein Leben als Hausfrau und werdende Mutter in einem schönen Eigenheim zu langweilig ist.

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