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    Berliner Ensemble
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    Der Theatermacher

    Bewertung und Kritik zu

    DER THEATERMACHER 
    von Thomas Bernhard
    Regie: Oliver Reese 
    Premiere: 20. Oktober 2022 
    Berliner Ensemble 

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    Zum Inhalt: Für den selbsternannten Staatsschauspieler Bruscon ist Theater Leben. Mit seiner Truppe – aus persönlichen Gründen bestehend aus der eigenen Frau samt Kindern – tourt er durch die Provinz, um auch den letzten Winkel dieser vergessenen Welt zu überzeugen: Theater ist alles, alles ist Theater. Doch überall herrscht Kunstfeindlichkeit. Morsch die "Bretter, die die Welt bedeuten", untalentiert die Kinder, hysterisch und hypochondrisch die Frauen, zu schwül die Luft. Die Welt wehrt sich gegen die Kunst – gegen Bruscons vermeintliches Meisterwerk "Das Rad der Geschichte", so der Name seines Stücks, im Besonderen.

    Thomas Bernhards Suche nach Bedeutung und Hoffnung in einer bedeutungs- und hoffnungslosen Welt ist eine Liebeserklärung an und ein Abgesang auf das Theater zugleich und beschreibt die Verhinderung des Einzelnen durch die Gesellschaft wie die Tyrannei des bedeutungsbesessenen Einzelnen gleichermaßen. Der Theatermacher hasst die Welt und ringt um das Theater – oder andersherum? Regisseur Oliver Reese bringt mit Stefanie Reinsperger als Theatermacher Bernhards Gleichnis über die Kunst in einer kunstfeindlichen Welt auf die Bühne des Berliner Ensembles.

    Regie: Oliver Reese
    Bühne: Hansjörg Hartung
    Kostüm: Elina Schnizler
    Musik: Jörg Gollasch
    Live-Musik: Valentin Butt, Peer Neumann, Natalie Plöger, Ralf Schwarz
    Licht: Steffen Heinke
    Dramaturgie: Johannes Nölting

     
    Meinung der Presse zu 

    „Der Theatermacher“

    Berliner Ensemble





    tip

    ★☆☆☆☆

     

    2.5 von 5 Sterne
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      1
    Reimsperger-Kabinettstückchen als toxischer alter Mann
    2 Jahre her.
    Kritik
    er Abend ist ganz auf sie zugeschnitten: Stefanie Reinsperger grantelt sich durch die Rolle des Staaaaatschauspielers – wie sie nicht müde wird, zu betonen – Bruscon. Thomas Bernhard beschrieb in seinem 1985 von Claus Peymann uraufgeführten Spätwerk einen – wie man heute sagen würde – alten, weißen Mann der besonders toxischen Sorte. Angezogen wie Helmut Qualtinger als Herr Karl zieht die Hauptfigur vom Leder, beweihräuchert ihr eigenes Genie und Lebenswerk und verflucht die kleingeistige, von Nazis durchseuchte, österreichische Provinz, die dieses Gottesgeschenk, für das sich Bruscon hält, nicht zu schätzen weiß. In der ersten Stunde versteht es Reinsperger gut, die Spannung zu halten. Mit Ensemble-Kollegen Wolfgang Michael hat sie einen ebenso kauzigen wie erfahrenen Stichwortgeber, eine „Anspielwurst“ de luxe, in der Rolle des Wirtes im Kaff Utzbach. Weiterlesen
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    0 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
    Tingeltangel mit Musik
    2 Jahre her.
    Kritik
    ''Das Ereignis ist natürlich Stefanie Reinsperger als Bruscon, der hier mit Billa-Tüte den Raum betritt, begleitet vom wortkargen Wirt (Wolfgang Michael), der das Trauerspiel in der Utzbacher Provinz mit zu kurzem Shirt und Schürze komplettiert. Die Reinsperger gibt den Theatermacher von Beginn an als Getriebenen, am Unvermögen und der Kulturlosigkeit der Anderen Leidenden, auch ganz bewusst körperlich. Sie würgt den Namen des Ortes wie im Ekel heraus, läuft umher, ächzt, schwitzt und schreit auch mal. Das hat zur Folge, dass das andere Personal noch mehr als vorgesehen wie bloße Staffage wirkt. Der Sohn ist tumb und unterwürfig, Frau Bruscon (Christine Schönfeld) hustet die meiste Zeit und darf am Ende das Fiasko lachend verlassen. An der widerspenstigen Tochter Sarah (Dana Herfurth), die dem Vater die Zunge raustreckt oder ihn nachäfft, wird Bruscon auch mal übergriffig. Hier verweist die Inszenierung auf die im Text Bernhards vorhandenen frauenfeindlichen Aussagen des Theatermachers. Metoo im Westentaschenformat. Musikalisch begleitet wird der Abend von einer Liveband, die mit ihrer Varieté-Musik (Jörg Gollasch), über deren Notwendigkeit man sich hier streiten könnte, dramatisch noch ein draufsetzen will, das Ganze aber mehr wie im Tingeltangel wirken lässt. Ansonsten spult der Abend brav in vier Akten mit Vorhängen getrennt den Text Bernhards ab, bis die Saaldecke im Regen aufweicht und sich die Lächerlichkeit und Vergeblichkeit aller Bemühungen des Theatermachers manifestiert. Nie war Oliver Reese so nah an seinem Vorgänger Claus Peymann. Wer einen neuen Interpretationsansatz erwartet hat, wird da enttäuscht. Wer eine furios aufspielende Stefanie Reinsperger sehen will, kommt dagegen voll auf seine Kosten. Dafür gab es am Premierenabend sogar Standing Ovations.'' schreibt Stefan Bock am 21. Oktober 2022 auf KULTURA-EXTRA
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    0 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Reese inszeniert zu sehr in Richtung Karikatur
    1 Jahr her.
    Kritik
    ''Genau das versucht auch der Regisseur Oliver Reese – doch ihm gelingt es nicht immer. Vor allem am Anfang rutscht die Inszenierung zu sehr in Richtung Karikatur. Da steht Bruscon als zuckendes Wrack in einem künstlichen Raum, der halb Gasthof, halb Fabrikhalle ist – unten holzgetäfelt, oben Beton und Industriefenster. Es gibt ein Bühnenpodest unter dem Müll und Schmutz hervorquellen. An den Lampen hängen ein paar traurige Girlandenreste. Der provinzielle Mief wird überdeutlich ausgestellt. Die Stühle sind aus billigem weißem Plastik und der Campingtisch, der vom Wirt herbeigeschafft wird, ist so wacklig, dass Bruscon ihn in Stücke schlagen kann – einfach so, in einem kaum motivierten Wutanfall. Die Szene wirkt wie ein Fremdkörper. Stark ist die Inszenierung vor allem da, wo die dunklen Seiten des Theatermachers gezeigt werden – die Gemeinheit, mit der er seine Frau und seine Kinder quält. Er putzt sie immerfort herunter, will aber andererseits von ihnen geliebt und bestätigt werden – besonders von der Tochter, die er so heftig umarmt, dass es übergriffig ist. Mit ihr arbeitet er auch als Regisseur, lässt sie einen Text aufsagen und explodiert, als sie seinen Erwartungen nicht genügt. Da wird seine Kunstbesessenheit greifbar, aber auch seine Rücksichtslosigkeit – für mich der Höhepunkt dieses Abends.'' schreibt Oliver Kranz auf rbbKultur
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