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Totentanz

Bewertung und Kritik zu

TOTENTANZ 
von August Strindberg
Regie: Kay Voges 
Premiere: 25. Februar 2023 
Berliner Ensemble 

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Zum Inhalt: Wortreich um sich schlagen und nebenbei das Ego aufpolieren, das beherrschen Alice und Edgar seit Jahren in höchster Perfektion. Von der Außenwelt weitestgehend isoliert, auf einer Quarantäneinsel auf sich selbst zurückgeworfen, verstrickt sich dieses Paar immer und immer wieder in ein waghalsiges Spiel, während der Tod näher rückt. In ihr tägliches Beziehungsduell schneit plötzlich Kurt herein, Edgars ehemals bester Freund und Cousin von Alice. Schnell gerät er zwischen die Fronten und verleiht dem eingefleischten Stellungskampf der beiden neue Würze und Dynamik. Mit ihm als Zuschauer, Richter und Spielball steigert sich die Streitlust der drei mit- und gegeneinander zu einem Endspiel von jedem gegen jeden. Doch selbst am Ende, als alles Porzellan zerschlagen ist und der letzte Freund verjagt, ist zwar eine Pause, aber keine Veränderung in Sicht. Wie ein Paar von Beckett blicken die beiden in eine Zukunft, die bereits vergangen ist, so dass die Zeit vermeintlich auf der Stelle tritt. Jede Geste ist nur mehr einer der letzten unnützen Züge, die das unvermeidlich nahende Ende hinauszuschieben versuchen.

August Strindbergs 1901 entstandenes Stück gilt heute als Urszene aller tiefenpsychologisch ausdeutbaren Beziehungsdramen und zugleich, in seiner surrealistischen Ausformung, als Vorbild für Becketts absurdes Theater. Kay Voges, Regisseur und Intendant am Volkstheater in Wien, macht sich mit dem Ensemble und seinem Team auf die Suche nach dem absurden Humor in den Abgründen von Abhängigkeit, Selbstbehauptung und Vergänglichkeit.

Regie: Kay Voges
Bühne: Daniel Roskamp
Kostüm: Mona Ulrich
Musik: T.D. Finck von Finckenstein
Video: Voxi Bärenklau
Licht: Steffen Heinke
Dramaturgie: Sibylle Baschung

 

2.0 von 5 Sterne
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Totes Tänzchen
2 Jahre her.
Kritik

''Das Ehepaar lebt seit 25 Jahren isoliert auf eine Quarantäneinsel in einem ehemaligen Gefängnisturm und ist wie in einer Zeitschleife gefangen. Das erinnert natürlich auch an die Zeiten der Corona-Pandemie. Edgar kommt von seinen Kontrollgängen draußen im langen Ledermantel und mit Gasmaske durch ein mit Handsensor geöffnetes Schleusentor, während seine Frau Alice dabei ist sich die Beine zu rasieren. Es entwickelt sich dann das tägliche Spiel der verbalen Verletzungen. Ein Schlagabtausch der routiniert eingeübt scheint. Abwechslung bringt ein Besuch nach 15 Jahren von Edgars altem Freund und Cousins von Alice, Kurt (Gerrit Jansen), der nun als Frischfleisch mitten in den vampiristischen Ehekrieg gerät und auch wechselnd von beiden instrumentalisiert wird.

In der modernen Textfassung von John von Düffel geht es da verbal auch gut zur Sache. Kay Voges fügt noch ein bisschen Schamhaar-Rasur und Sado-Maso-Spielchen dazu. Das wäre natürlich ein Fest für ein gutes Schauspielensemble. Hier erschöpft sich das allerdings in viel ironischem Klamauk, gestischem Gehabe und Geschrei. Viel behauptetes Drama, Lichteffekte, Gefuchtel mit einem Gewehr und etwas Slapstick sind alles, was der Regie dazu einfällt. Von absurdem Witz kaum eine Spur. Die Abreise Kurts erfolgt zwar etwas anders als bei Strindberg, das Paar nimmt aber ihren gewohnten Schlagabtausch wieder auf. Der zweite Teil von Strindbergs Totentanz, in dem die Tochter des Paars und Kurts Sohn auftreten, ist gestrichen. Von Erlösung und Läuterung keine Spur, aber auch nicht von irgendeinem tieferen Sinn dieses Treibens. Ein leider auf Dauer recht totes Kammerspiel.'' schreibt Stefan Bock am 26. Februar 2023 auf KULTURA-EXTRA

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