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    Der Diener zweier Herren

    Bewertung und Kritik zu

    DER DIENER ZWEIER HERREN 
    nach Carlo Goldoni
    Regie: Antú Romero Nunes 
    Premiere: 9. Dezember 2021 
    Berliner Ensemble 

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    Zum Inhalt: Beatrice reist als Mann verkleidet nach Venedig, um ihren Geliebten Florindo zu suchen. Ihr Diener Truffaldino tritt – ein Zufall will es – auch in Florindos Dienste. Rasch verstrickt sich Truffaldino in allerlei Schwierigkeiten und gerät so von einer zu Beginn schlicht schlechten Ausgangsituation (Hunger!) in immer kompliziertere Verwicklungen. Goldonis Anliegen war es, mit dem Diener zweier Herren ein Stück gu- ter Unterhaltung zu bieten, dessen Kern keinerlei moralische Bot- schaft enthält, stattdessen jedoch reichlich komödiantischen Zünd- stoff. Regisseur Antú Romero Nunes spitzt Goldonis komödiantische Grundanordnung weiter zu und fordert Verwechslungen und Doppel- bödigkeiten heraus, die durch den Blick eines rein weiblichen Ensem- bles auf die männlichen Stereotype des 19. Jahrhunderts zusätzlich an Schärfe und Aktualität gewinnen.

    Mit Constanze Becker, Judith Engel, Lili Epply, Cynthia Micas, Stephanie Reinsperger

    Regie: Antú Romero Nunes
    Bühne: Matthias Koch
    Kostüm: Helen Stein, Lena Schön
    Musik: Anna Bauer
    Licht: Rainer Casper
    Dramaturgie: Clara Topic-Matutin

    1.7 von 5 Sterne
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    kaufmann_um@t-online.de
    2 Jahre her.
    Kritik
    Ich hatte angenommen, daß man einen Klassiker wie Goldonis "Diener zweier Herren" nicht völlig zerstören kann. Deshalb kaufte ich die Karte für die Premiere. Leider war meine Annahme falsch. Mein Fehler war, daß ich den klein gedruckten Hinweis "nach Carlo Goldoni" übersah. Tatsächlich handelt es sich um eine "englische Bearbeitung" von Anto Romero Nunes. Um es gleich zu sagen: Wer gern über kindische Kaka-Witze, Furzgeräusche und billigen Klamauk lacht, der ist in der Aufführung richtig. Und das ist noch untertrieben. Es ist der billigste Klamauk, den man sich vorstellen kann. Offenbar gehen die Stückemacher davon aus, daß heute niemand mehr gepflegte Satire und tiefsinnige Ironie versteht. Oder sie verstehen diese selbst nicht. Dazu gibts trashige Kostüme, ein nichtssagendes - bzw. nicht vorhandenes - Bühnenbild und Darsteller, die das Publikum mit einer Art Kreischsprache foltern. Es ist natürlich Unfug, ein Stück, das im Original in italienischer Sprache geschrieben wurde, in Deutschland von einer deutschen Truppe in englischer Sprache aufführen zu lassen. Aber diese "Bearbeitung" hat überhaupt nichts mit dem Original zu tun. Die englische Sprache soll nur verschleiern, daß der Text bemerkenswert flach ist. Bemerkenswert flach ist auch das Programmheft. Es steht beispielsweise kein Wort über den ominösen Nunes darin, der die "Bearbeitung" verbrochen hat. Stattdessen nehmen "Zehn Versuche über Heimat zu sprechen" den größten Raum ein, die herzlich wenig mit dem Stück in Zusammenhang stehen. Mir tun die Darsteller leid, die ihr Talent für einen derartigen Unfug verschwenden. Und mir tut jede Minute leid, die ich in diesem Machwerk verschwendet habe.
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    3 von 3 Person(en) gefiel diese Kritik
    Langweilig und anstrengend
    2 Jahre her.
    Kritik
    So einen ausgemachten Mist habe ich nun schon länger nicht mehr auf der Bühne gesehen. Auf „Witzen“ wurde ewig herumgeritten und der Abend zog sich wie ein Kaugummi. Kein Aspekt des Stücks war gelungen; die Darstellung der Charaktere albern und peinlich, der Inhalt abgedroschen und streckenweise einfach nur wirr. Dass Ressourcen in einen solchen überflüssigen Schrott gepumpt werden ist einfach albern. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, ein Stück in eine andere Zeit oder zu einen anderen Ort zu verlagern. Hier entstand der Eindruck, dass dies lediglich gemacht wurde, um den - bereits anfänglich unwitzigen und bereits seit Jahren zu oft gebrauchten - Gag zu machen, Deutsches wörtlich in das Englische zu übersetzen. Das ganze Stück über wurde dies konsequent und zunehmend fremdschamauslösend gemacht. Da fragt man sich schon, ob es dem Selbstverständnis von Darstellerinnen und Regie entspricht sich auf ein solches Niveau zu begeben? Das Berliner Ensemble kann das doch eigentlich besser...
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    2 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik

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