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    Berliner Ensemble
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    Gespenster

    Bewertung und Kritik zu

    GESPENSTER
    von Henrik Ibsen
    Regie: Mateja Koležnik 
    Premiere: 8. Oktober 2020 
    Berliner Ensemble 

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    Zum Inhalt: Es herrscht gespenstische Einsamkeit inmitten der Familie Alving. Das gefährlichste Gespenst in Ibsens Gegen-Stück zu "Nora" ist die Lebenslüge der Helene Alving, die ihr familiäres Korsett – im Gegensatz zu Nora – zu lange trägt. Tragisch muss sie erkennen, dass ihre Anpassung an die gesellschaftliche Doppelmoral letztlich auf die Opferung ihres einzigen Kindes hinausläuft. Denn Osvald, der die Wahrheit hinter der bürgerlichen Fassade nicht kennt, kann sich von seinem familiären Erbe nicht befreien. Unheilbar erkrankt – gleich einem Wiedergänger seines toten Vaters – bittet er ausgerechnet seine Mutter darum, sein junges Leben zu beenden. Die Geister, die wir rufen, werden wir nicht los, denn sie hausen in unserem unverstandenen Inneren.

    Raimund Orfeo Voigt und Leonie Wolf haben ihr künstlerisches Konzept aufgrund der gegenwärtigen Realität von Social Distancing verändert. Sie haben ein Raumlabyrinth geschaffen, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint und welches gleichzeitig spannungsvoll mit der größtmöglichen Distanz zwischen den Menschen spielt. Die Vereinsamung und die Undurchschaubarkeit der Gesamtdynamik für den Einzelnen verdichtet sich räumlich beklemmend. Kein Draußen in Sicht. Die ZuschauerInnen imaginieren die jeweiligen Begegnungen ähnlich wie beim Film per Schnitt und Gegenschnitt.

    Regie: Mateja Koležnik
    Bühne: Raimund Orfeo Voigt, Leonie Wolf
    Kostüme: Ana Savić-Gecan
    Musik: Malte Preuss
    Choreografie: Matija Ferlin
    Dramaturgie: Amely Joana Haag

    2.3 von 5 Sterne
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    Düstere Champagner- Party mit Gespenstern
    3 years ago
    Kritik
    ''Der Star des Abends ist eindeutig Corinna Kirchhoff als Helene Alving im schwarzen Biedermeier-Look. Taff, trocken und abgeklärt erzählt sie dem biederen Pastor Manders, genauso bieder von Veit Schubert gespielt, die wahre Familiengeschichte der Alvings. Nach dem katholischen Bischof und Sterbehilfegegner in Gott, gibt Schubert nun den protestantisch-korrekten Gottesmann, der Helene, die damals vor ihrem Mann zu ihm geflüchtet war, wieder zurück geschickt hatte und jetzt Predigten über Pflicht und Ideale hält. Er kümmert sich um die Geschäfte des von Helene mit dem Geld des Hauptmanns gestifteten Kinderasyls, eine Art Reinwaschung von den Verfehlungen Alvings. Ein ziemlich bigottes Treiben, dessen unversichertes Produkt in den Flammen des „Strafgerichts“ aufgeht. Ziemlich verloren wirkt hier Paul Zichner als Osvald Alving zwischen zwei schwarzen Engeln. Meist etwas abwesend wirbt er entweder um die Liebe seiner Mutter oder die seiner Halbschwester Regine, wobei Judith Engel fast wie eine zweite Mutter wirkt, die sich aber am Ende, nachdem sie von Osvalds Krankheit erfährt, von ihm abwendet und wie ihr Stiefvater Tischler Engstrand (schön knarzend Wolfgang Michael) auf die Erpressung Pastor Manders setzt. Die Auflösung einer düsteren Champagner-Party in der Alving-Gruft. Der weltmännische Traum, den man heute wohl kosmopolitisch nennen würde, geht kleinbürgerlich greinend und sehr pathetisch mit Hirnerweichung zu Grunde. Lange vergeblich rüttelt die Mama an der verschlossenen Tür. Das Regiekonzept, das gegen die Rückkehr von „mausetoten Anschauungen und Meinungen“ eigentlich patriarchales Denken über Generationen anprangern will, ist so am Ende höchstens noch unfreiwillig komisch.'' schreibt Stefan Bock am 9. Oktober 2020 auf KULTURA-EXTRA
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    2 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
    Große Schauspielerinnen und Schauspieler
    3 years ago
    Kritik
    ''Auf der Bühne stehen große Schauspielerinnen und Schauspieler: Corinna Kirchhoff, Judith Engel, Veit Schubert – sie spielen Figuren in einem dunklen Zwischenreich, alle verdammt, ohne, dass sie wirklich Schuld hätten. Wolfgang Michael gibt den versoffenen, berechnenden Engstrand wunderbar knarzig und verdruckst. Auch Veit Schuberts moralinsaurer Pastor, der nur aufs eigene Ansehen Wert legt, bleibt in all seiner Bigotterie stets unterhaltsam. Corinna Kirchhoff als Helene Alving ist mit dem ihr eigenen, hochtrabenden Ton, dem kühlen Zynismus der alternden Diva hier einmal treffend besetzt. Ihre Figur ist die spannungsreichste – sie bereut ihre Entscheidungen, möchte die Dinge gerade rücken. Doch dafür ist es zu spät. All diese Figuren sind von Beginn an völlig durchschaubar. Doch wenn Sohn Osvald seine Mutter zuletzt bittet, ihm das erlösende Morphium zu reichen, hat das noch immer Kraft. Man kann sich also an einem klassischen Ibsen vom Blatt freuen – ohne tiefschürfende Einsichten fürs Hier und Heute erwarten zu dürfen.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur
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    0 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Museal in tiefschwarzer Ausweglosigkeit
    3 years ago
    Kritik
    Wie museale Ausstellungsstücke wirken die Spieler*innen in ihren Kostümen aus dem 19. Jahrhundert: besonders augenfällig ist es bei der langen Robe, die Ana Savić-Gecan inklusive Cul de Paris und Korsett für Corinna Kirchhoff in der Rolle der Helene Alving entworfen hat. Das ist symptomatisch für den Abend: Handwerklich sind die 90 Minuten so makellos wie die Garderobe der Hauptfigur, doch dieser Abend wirkt so klassisch-gediegen-museal, dass er sich leicht konsumieren lässt, aber nicht nachhallt. Welche Fragen die Regisseurin und das Berliner Ensemble an diesem Stück interessieren, bleibt unklar. In tiefschwarzer Ausweglosigkeit zuckt und leidet Familie Alving ihrem Zusammenbruch entgegen. Weiterlesen
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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
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