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    SPIELPLAN & KARTEN

    Gott ist nicht schüchtern

    Bewertung und Kritik zu

    GOTT IST NICHT SCHÜCHTERN
    von Olga Grjasnowa
    Regie: Laura Linnenbaum 
    Premiere: 4. September 2020 
    Berliner Ensemble 

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    Zum Inhalt: Damaskus 2011: eine vitale Stadt mit lebhaften Einkaufsstraßen, gentrifizierten Wohnvierteln und einem pulsierenden Kultur- und Nachtleben. Und mit Menschen, die friedlich für Reformen demonstrieren. Als vor bald zehn Jahren die Proteste gegen Assads autokratisches Regime begannen, mochte sich niemand vorstellen, dass Syrien wenig später in Schutt und Asche versinkt. Viele wähnten die Freiheit zum Greifen nah, alles schien möglich, es herrschte eine Stimmung, die von Hoffnung und Aufbruch getragen war. In dieser Situation beginnt die Geschichte von Amal, Youssef und Hammoudi: Letzterer hat soeben seine Ausbildung zum Schönheitschirurgen in Paris abgeschlossen, Amal hat ihre erste Hauptrolle in einer Telenovela gespielt und verliebt sich auf den Demonstrationen in Youssef, einen Regiestudenten der renommierten Hochschule für Darstellende Künste in Damaskus.

    Sie alle werden auf unterschiedliche Art und Weise in die bis heute andauernde Gewaltspirale hineingezogen, müssen nach und nach ihre Gewissheiten, Vorstellungen und Träume überdenken und der neuen Situation anpassen. Wie schnell Menschen auch aus ihren privilegierten Verhältnissen gerissen werden können, so dass sie irgendwann keine andere Wahl mehr haben als alles aufzugeben, davon erzählt Olga Grjasnowas eindrücklicher Roman, den sie für die Bühne bearbeitet hat. Ihre Sprache stellt dieser existenziellen Erfahrung keine Metaphern in den Weg, alltäglich, nüchtern, stetig fortschreitend begleitet sie die Figuren in einen Alptraum, der bis heute Realität ist.

    Regie: Laura Linnenbaum
    Bühne: Daniel Roskamp
    Kostüme: Michaela Kratzer
    Musik: Lothar Müller
    Dramaturgie: Sibylle Baschung
    Licht: Arnaud Poumarat
    Video: Jonas Englert

    3.0 von 5 Sterne
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    Recht deprimierend
    3 years ago
    Kritik
    ''Eine Geschichte, die sich kaum in 100 Minuten auf der Bühne erzählen lässt. Grjasnowa hat daher die Romanhandlung auch drastisch gekürzt und die Ereignisse gestrafft. Gestrichen sind viele Nebenpersonen und auch das Geheimnis um Amals russische Mutter und die heimliche Nebenfamilie des Vaters. Gespielt wird zunächst vor dem Eisernen Vorhang, auf dem schon beim Einlass eine Videoarbeit von Jonas Englert zu sehen ist. Symbolische Geschichtsstunde mit den bewegten Bildern eines Reigens vom Händeschütteln berühmter Staatsmänner mit globalen Interessen von Kaiser Wilhelm über Adolf Hitler bis zu den arabischen, amerikanischen und europäischen Politikgrößen der Nachkriegszeit. Die Kolonialgeschichte der arabischen Welt und insbesondere Syrien als Spielball der Mächte im Kalten Krieg würde einen weiteren Dokutheaterabend spielend ausfüllen. (...) Sehr plakativ und mit Symbolen arbeitend wirkt auch die Inszenierung von Laura Linnenbaum. Einmal kommt es nach einem Einbruch von Geheimdienstleuten in Amals Wohnung bedingt durch die ständige Gewalt und Demütigungen des sich sicher wähnenden Regimes zum emotionalen Ausbruch, wobei die Plakatwand von allen abgerissen wird. Die gelegentlich starke Nähe der ProtagonistInnen im Roman ist schon coronabedingt kaum darstellbar. Auch Gräueltaten und die dramatische Flucht übers Mittelmeer, bei der das Schiff sinkt und Amal ein Baby von einer syrischen Mutter rettet und nun für ihr eigenes ausgibt, kann nur erzählt werden. Die Ausweglosigkeit, die aufgezwungene Flucht und das Nicht-Ankommen in einem fremden Land mit neuen Problemen bleiben theatralische Behauptung. Hammoudis Tod nach einem Bombenanschlag im Asylbewerberheim in der deutschen Provinz ist nur eine anonyme Zeitungsnotiz. Ein nicht nur angesichts der momentan unveränderten Situation in Syrien recht deprimierender und hoffnungsarmer Theaterabend.'' schreibt Stefan Bock am 6. September 2020 auf KULTURA-EXTRA
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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Politische Leidenschaft der "Gorki Power" ringt mit Abstands-Regeln
    3 years ago
    Kritik
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    Den Schmerz über das Grauen und die pathetische Anklage der politischen Verhältnisse verkörpert an diesem Abend vor allem die zweite Gorki-Frau, die sich als Newcomerin des Jahres 2014 mit einigen tollen Auftritten in die Berliner Theaterszene katapultierte: Cynthia Micas als Amal, eine Oberschichtstochter, die gegen ihren Vater (Oliver Kraushaar) und das Regime rebelliert, ist das leidenschaftliche Zentrum des Abends und kann endlich wieder ihre Stärken ausspielen, mit denen sie damals z.B. am Gorki in [url=https://daskulturblog.com/2015/05/25/yael-ronens-das-kohlhaas-prinzip-am-gorki-stinkbomben-aufs-soho-house-schikanen-am-israelischen-checkpoint-und-ein-bisschen-kleist-ergeben-eine-explosive-mischung/][color=#797979]„Das Kohlhaas-Prinzip“ [/url] auffiel. In den vergangenen Jahren blieb sie am Residenztheater München und in ihrer ersten BE-Spielzeit oft blass.

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    Die geballte „Gorki Power“ von Grjasnowa/Micas ist hier jedoch mit einer starken Bremskraft konfrontiert: Roman-Adaptionen haben generell das Problem, dass sich die langen reflexiven und erzählerischen Passagen nur schwer in szenisches Spiel auflösen lassen. Erschwerend kommen nun noch die Corona-Abstands-Regeln ins Spiel.

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    Die beiden Erzählstränge des Romans über Amal und ihren Freund Youssef (Armin Wahedi) und über den Schönheitschirurgen Hammoudi (Schulze/Holonics), der seit Jahren in Paris lebte und in Damaskus eigentlich nur kurz seinen Pass verlängern wollte, aber in den Strudel des Bürgerkriegs hineingeriet, werden über weite Strecken als szenische Lesung vorgetragen, die immer wieder von kleinen, spielerischen Momenten aufgelockert werden. Eine zentrale Rolle spielt die drehbare Trennwand, auf der Assads Konterfei prangt und von der Kraushaar in den diversen Rollen der austauschbaren Schergen des Regimes seine Kommandos herabbrüllt oder in zynischer Überlegenheit feixt. Dieses Assad-Porträt wird von der rebellischen Generation mit Teufelshörnern verziert, mit weißer Farbe übermalt und schließlich in Stücke gerissen wird.

    [url=https://daskulturblog.com/2020/09/16/gott-ist-nicht-schuchtern-berliner-ensemble-theater-kritik/][/url] [url=https://daskulturblog.com/2020/09/16/gott-ist-nicht-schuchtern-berliner-ensemble-theater-kritik/][/url][url=https://daskulturblog.com/2020/09/16/gott-ist-nicht-schuchtern-berliner-ensemble-theater-kritik/][color=#393939]

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