Kritik
Beide Texte sind thematisch eng verwandt: sie erzählen von dem langsamen Prozess, in dem die jeweilige Protagonistin sich der Ungerechtigkeit der kapitalistischen Produktionsprozesse bewusst wird. In Brechts Lehrstück wandelt sich eine Proletarierin im Zarenreich zur Klassenkämpferin, das Tagebuch von Simone Weil zeichnet nach, wie sich der Blick der Tochter aus großbürgerlichem, jüdischem Haus für soziale Gegensätze schärfte.
In seiner Umsetzung kam der Theater-Kurzfilm „Fabriktagebuch/Die Mutter“ jedoch nicht über eine Fingerübung hinaus: Die Passagen aus Weils Tagebüchern liest Harfouch am Schreibtisch sitzend. Die Auszüge aus „Die Mutter“, die dazwischengeschaltet werden, sind kleine, launige Miniaturen, in denen wenig vom revolutionären Impetus bleibt, der legendäre Inszenierungen dieses Brecht-Dramas wie z.B. Peter Steins/Frank-Patrick Steckels Aufführung mit Therese Giese in der Hauptrolle an der Schaubühne im Jahr 1970 auszeichnet.
[url=https://daskulturblog.com/2021/02/26/brechtfestival-2021-augsburg-kritik/][/url]
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