Bewertung: 4 / 5

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    Monologe aus Romanen zum Vorsprechen: 
    Monologe für Männer / Schauspieler 

    Rolle: Der Senator 
    Roman: Die Elenden / Les Misérables
    Autor: Victor Hugo 

    Erscheinungsjahr: 1862 
    Originalsprache: Französisch 
    Übersetzung (Deutsch): L. von Alvensleben
    Übersetzung (Englisch): Isabel F. Hapgood


    1. Buch, 8. Kapitel - Philosophie nach dem Trinken 

    Der Senator und der Bischof

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    20631060 20631060 XlDER SENATOR: Ich hasse Diderot, er ist ein Ideolog, ein Declamator und ein Revolutionair, der im Grunde an Gott glaubt und bigotter ist, als Voltaire. Voltaire hat sich über Needham lustig gemacht und hat Unrecht gehabt. Denn die Essig-Aelchen Needham's beweisen, daß Gott unnütz ist. Ein Tropfen Weinessig in einem Löffel Mehlteich ersetzt das: Es werde Licht. Nehmen Sie den Tropfen und den Löffel größer an, so haben Sie die Welt. Der Mensch, das ist das Aelchen. Wozu nützt denn der ewige Vater? Herr Bischof, die Hypothese Jehovah ermüdet mich. Sie ist nur gut dazu, magere Leute zu machen, die närrische Gedanken hegen. Nieder mit dem großen All, das mich absetzt! Es lebe das Nichts, das mich in Ruhe läßt! Unter uns, und um meine Tasche zu leeren und bei meinem Pastor zu beichten, wie es sich geziemt, gestehe ich Ihnen, daß ich gesunden Verstand habe. Ich bin nicht wahnsinnig von Ihrem Jesus eingenommen, der an jeder Ecke Entsagung und Opfer predigt! Es ist ein Rath des Geizigen an Schelme. Entsagung! Wozu? Opfer! Für wen? Ich sehe nicht, daß ein Wolf sich dem Glücke eines anderen Wolfes opfert. Bleiben wir bei der Natur. Wir sind auf dem Gipfel; haben wir eine überlegene Philosophie. Was nützt es, oben zu sein, wenn man nicht weiter sieht, als über die Nasenspitze der Anderen? Leben wir lustig. Das Leben, das ist Alles. Daß der Mensch eine andere Zukunft habe, anderwärts, dort oben, dort unten, irgendwo, davon glaube ich nicht ein verrätherisches Wort. So! Man empfiehlt mir Opfer und Entsagung. Ich soll auf Alles achten, was ich thue; ich soll mir den Kopf über das Gute und das Böse zerbrechen, über das Gerechte und das Ungerechte, über das Recht und das Unrecht. Wozu? Weil ich von meinen Handlungen Rechenschaft zu geben haben werde. Wann? Nach meinem Tode. Was für ein schöner Traum! Nach meinem Tode! Da muß Der sehr fein sein, der mich kneipt. Lassen Sie doch eine Handvoll Asche durch eine Schattenhand ergreifen. Sprechen wir die Wahrheit, wir, die wir die Eingeweihten sind und den Schleier der Isis gelüftet haben. Es giebt weder Gutes noch Böses; es giebt nichts, als die Vegetation! Suchen wir nach dem Wirklichen, forschen wir nach Thatsachen. Gehen wir auf den Grund, zum Teufel! Man muß die Wahrheit wittern, die Erde aufwühlen und sie ergreifen. Dann gewährt sie uns ausgesuchte Freuden. Dann werden wir stark und lachen. Ich bin aufrichtig. Herr Bischof, die Unsterblichkeit des Menschen ist eine Mühle, die nur durch Schleusen in Bewegung gesetzt wird. O, das allerliebste Versprechen! Dem muß man glauben! Was für eine schöne Anweisung Adam hat! Erst ist er Seele, dann wird er Engel und schließlich wachsen ihm blaue Flügel an den Schultern. Stehen Sie mir doch bei! Ist es nicht Tertullian, welcher sagt, daß die Seele von einem Stern zum andern wandern wird? Mag sein. Man wird zu einer Heuschrecke der Sterne und dann wird man Gott sehen. La, la, la! Albernheit, alle diese Paradiese! Gott ist eine Riesenalbernheit. Ich werde das meiner Treu nicht im Moniteur sagen, aber ich flüstere es unter Freunden, inter pocula. – Die Erde wegen des Paradieses opfern, heißt die Beute wegen des Schattens fahren lassen. Sich durch die Unendlichkeit betrügen lassen? So einfältig bin ich nicht. Ich bin Nichts. Ich nenne mich Herr Graf um Nichts, Senator. War ich schon vor meiner Geburt? Nein. Werde ich nach meinem Tode sein? Nein. Was bin ich? Etwas Staub, angehäuft durch einen Organismus. Was habe ich auf dieser Erde zu schaffen? Mir bleibt die Wahl. Leiden oder genießen. Wohin wird mich das Leiden führen? Zum Nichts. Aber ich habe gelitten. Wohin wird mich der Genuß führen? Zum Nichts. Aber ich habe genossen. Meine Wahl ist getroffen. Man muß essen oder gegessen werden. Ich esse.


    1. Book, 8. Chapter - Philosophy after Drinking 

    The Senator and the Bishop 

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    25686397 9781909621497 XlTHE SENATOR: I hate Diderot; he is an ideologist, a declaimer, and a revolutionist, a believer in God at bottom, and more bigoted than Voltaire. Voltaire made sport of Needham, and he was wrong, for Needham's eels prove that God is useless. A drop of vinegar in a spoonful of flour paste supplies the fiat lux. Suppose the drop to be larger and the spoonful bigger; you have the world. Man is the eel. Then what is the good of the Eternal Father? The Jehovah hypothesis tires me, Bishop. It is good for nothing but to produce shallow people, whose reasoning is hollow. Down with that great All, which torments me! Hurrah for Zero which leaves me in peace! Between you and me, and in order to empty my sack, and make confession to my pastor, as it behooves me to do, I will admit to you that I have good sense. I am not enthusiastic over your Jesus, who preaches renunciation and sacrifice to the last extremity. 'Tis the counsel of an avaricious man to beggars. Renunciation; why? Sacrifice; to what end? I do not see one wolf immolating himself for the happiness of another wolf. Let us stick to nature, then. We are at the top; let us have a superior philosophy. What is the advantage of being at the top, if one sees no further than the end of other people's noses? Let us live merrily. Life is all. That man has another future elsewhere, on high, below, anywhere, I don't believe; not one single word of it. Ah! sacrifice and renunciation are recommended to me; I must take heed to everything I do; I must cudgel my brains over good and evil, over the just and the unjust, over the fas and the nefas. Why? Because I shall have to render an account of my actions. When? After death. What a fine dream! After my death it will be a very clever person who can catch me. Have a handful of dust seized by a shadow-hand, if you can. Let us tell the truth, we who are initiated, and who have raised the veil of Isis: there is no such thing as either good or evil; there is vegetation. Let us seek the real. Let us get to the bottom of it. Let us go into it thoroughly. What the deuce! let us go to the bottom of it! We must scent out the truth; dig in the earth for it, and seize it. Then it gives you exquisite joys. Then you grow strong, and you laugh. I am square on the bottom, I am. Immortality, Bishop, is a chance, a waiting for dead men's shoes. Ah! what a charming promise! trust to it, if you like! What a fine lot Adam has! We are souls, and we shall be angels, with blue wings on our shoulder-blades. Do come to my assistance: is it not Tertullian who says that the blessed shall travel from star to star? Very well. We shall be the grasshoppers of the stars. And then, besides, we shall see God. Ta, ta, ta! What twaddle all these paradises are! God is a nonsensical monster. I would not say that in the Moniteur! but I may whisper it among friends. Inter pocula. To sacrifice the world to paradise is to let slip the prey for the shadow. Be the dupe of the infinite! I'm not such a fool. I am a nought. I call myself Monsieur le Comte Nought, senator. Did I exist before my birth? No. Shall I exist after death? No. What am I? A little dust collected in an organism. What am I to do on this earth? The choice rests with me: suffer or enjoy. Whither will suffering lead me? To nothingness; but I shall have suffered. Whither will enjoyment lead me? To nothingness; but I shall have enjoyed myself. My choice is made. One must eat or be eaten. I shall eat.


    1. Livre, 8. Chapitre - Philosophie après boire 

    Le sénateur et l'évêque

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    7712212 7712212 XlLE SÉNATEUR: Je hais Diderot; c'est un idéologue, un déclamateur et un révolutionnaire, au fond croyant en Dieu, et plus bigot que Voltaire. Voltaire s'est moqué de Needham, et il a eu tort; car les anguilles de Needham prouvent que Dieu est inutile. Une goutte de vinaigre dans une cuillerée de pâte de farine supplée le _fiat lux_. Supposez la goutte plus grosse et la cuillerée plus grande, vous avez le monde. L'homme, c'est l'anguille. Alors à quoi bon le Père éternel? Monsieur l'évêque, l'hypothèse Jéhovah me fatigue. Elle n'est bonne qu'à produire des gens maigres qui songent creux. À bas ce grand Tout qui me tracasse! Vive Zéro qui me laisse tranquille! De vous à moi, et pour vider mon sac, et pour me confesser à mon pasteur comme il convient, je vous avoue que j'ai du bon sens. Je ne suis pas fou de votre Jésus qui prêche à tout bout de champ le renoncement et le sacrifice. Conseil d'avare à des gueux. Renoncement! pourquoi? Sacrifice! à quoi? Je ne vois pas qu'un loup s'immole au bonheur d'un autre loup. Restons donc dans la nature. Nous sommes au sommet; ayons la philosophie supérieure. Que sert d'être en haut, si l'on ne voit pas plus loin que le bout du nez des autres? Vivons gaîment. La vie, c'est tout. Que l'homme ait un autre avenir, ailleurs, là-haut, là-bas, quelque part, je n'en crois pas un traître mot. Ah! l'on me recommande le sacrifice et le renoncement, je dois prendre garde à tout ce que je fais, il faut que je me casse la tête sur le bien et le mal, sur le juste et l'injuste, sur le _fas_ et le _nefas_. Pourquoi? parce que j'aurai à rendre compte de mes actions. Quand? après ma mort. Quel bon rêve! Après ma mort, bien fin qui me pincera. Faites donc saisir une poignée de cendre par une main d'ombre. Disons le vrai, nous qui sommes des initiés et qui avons levé la jupe d'Isis: il n'y a ni bien, ni mal; il y a de la végétation. Cherchons le réel. Creusons tout à fait. Allons au fond, que diable! Il faut flairer la vérité, fouiller sous terre, et la saisir. Alors elle vous donne des joies exquises. Alors vous devenez fort, et vous riez. Je suis carré par la base, moi. Monsieur l'évêque, l'immortalité de l'homme est un écoute-s'il-pleut. Oh! la charmante promesse! Fiez-vous-y. Le bon billet qu'a Adam! On est âme, on sera ange, on aura des ailes bleues aux omoplates. Aidez-moi donc, n'est-ce pas Tertullien qui dit que les bienheureux iront d'un astre à l'autre? Soit. On sera les sauterelles des étoiles. Et puis, on verra Dieu. Ta ta ta. Fadaises que tous ces paradis. Dieu est une sonnette monstre. Je ne dirais point cela dans le _Moniteur_, parbleu! mais je le chuchote entre amis. _Inter pocula_. Sacrifier la terre au paradis, c'est lâcher la proie pour l'ombre. Être dupe de l'infini! pas si bête. Je suis néant. Je m'appelle monsieur le comte Néant, sénateur. Étais-je avant ma naissance? Non. Serai-je après ma mort? Non. Que suis-je? un peu de poussière agrégée par un organisme. Qu'ai-je à faire sur cette terre? J'ai le choix. Souffrir ou jouir. Où me mènera la souffrance? Au néant. Mais j'aurai souffert. Où me mènera la jouissance? Au néant. Mais j'aurai joui. Mon choix est fait. Il faut être mangeant ou mangé. Je mange.


     


    Bewertung: 5 / 5

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    Monologe aus Romanen zum Vorsprechen: 
    Monologe für Männer / Schauspieler 

    Rolle: Jean Valjean
    Roman: Die Elenden / Les Misérables
    Autor: Victor Hugo 

    Erscheinungsjahr: 1862 
    Originalsprache: Französisch 
    Übersetzung (Deutsch): L. von Alvensleben
    Übersetzung (Englisch): Isabel F. Hapgood


    2. Buch, 3. Kapitel - Philosophie nach dem Trinken 

    Jean Valjean und der Bischof

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    20631060 20631060 XlJEAN VALJEAN: Ich heiße Jean Valjean. Ich bin ein Galeerensträfling. Ich habe 19 Jahre im Bagno zugebracht. Ich bin seit vier Tagen entlassen und auf dem Wege nach Pontarlier, welches mein Bestimmungsort ist. Vier Tage, die ich seit Toulon gehe. Heute habe ich 12 Stunden zu Fuß zurückgelegt. Diesen Abend, als ich hier ankam, ging ich nach einem Gasthause; man schickte mich wegen meines gelben Passes fort, den ich auf der Mairie gezeigt hatte. Ich ging nach einem andern Gasthofe. Man sagte mir: Geh! bei dem einen, bei dem andern. Niemand wollte etwas von mir wissen. Ich war am Gefängniß; der Schließer hat mir nicht geöffnet. Ich legte mich in die Hütte eines Hundes. Der Hund hat mich gebissen und verjagt, als ob er ein Mensch gewesen wäre. Man hätte glauben sollen, er wüßte, wer ich sei. Ich ging auf das Feld, um unter den Sternen zu schlafen. Es schienen keine Sterne. Ich dachte, es würde regnen, und es gäbe keinen guten Gott, um den Regen zu verhindern, und so kehrte ich denn in die Stadt zurück, um einen Thorweg zu finden. Dort auf jenem Platze wollte ich mich auf einen Stein legen, da zeigte mir eine gute Frau Ihr Haus und sagte: »Klopft dort an.« Ich habe angeklopft. Was ist das hier für ein Haus? Ist das ein Wirthshaus? Ich habe Geld, mein Verdientes. 109 Francs 15 Sous, die ich im Bagno durch meine 19 Jahre Arbeit verdiente. Ich werde bezahlen. Was kümmert mich das? Ich habe Geld. Ich bin ermüdet. 12 Stunden zu Fuß. Mich hungert sehr. Wollen Sie, daß ich bleibe?


    2. Book, 3. Chapter - The Heroism of Passive Obedience 

    Jean Valjean and the Bishop 

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    25686397 9781909621497 XlJEAN VALJEAN: My name is Jean Valjean. I am a convict from the galleys. I have passed nineteen years there. I was liberated four days ago, and am on my way to Pontarlier, which is my destination. I have been walking for four days since I left Toulon. I have travelled a dozen leagues to-day on foot. This evening, when I arrived in these parts, I went to an inn, and they turned me out, because of my yellow passport, which I had shown at the town-hall. I had to do it. Here's my passport. Yellow, as you see. This serves to expel me from every place where I go. Will you read it? I know how to read. I learned in the galleys. There is a school there for those who choose to learn. Hold, this is what they put on this passport: "Jean Valjean, discharged convict, native of"--that is nothing to you--"has been nineteen years in the galleys: five years for house-breaking and burglary; fourteen years for having attempted to escape on four occasions. He is a very dangerous man." There! Every one has cast me out. I went to an inn. They said to me, "Be off," at both places. No one would take me. I went to the prison; the jailer would not admit me. I went into a dog's kennel; the dog bit me and chased me off, as though he had been a man. One would have said that he knew who I was. I went into the fields, intending to sleep in the open air, beneath the stars. There were no stars. I thought it was going to rain, and I re-entered the town, to seek the recess of a doorway. Yonder, in the square, I meant to sleep on a stone bench. A good woman pointed out your house to me, and said to me, "Knock there!" I have knocked. What is this place? Do you keep an inn? I have money--savings. One hundred and nine francs fifteen sous, which I earned in the galleys by my labor, in the course of nineteen years. I will pay. What is that to me? I have money. I am very weary; twelve leagues on foot; I am very hungry. Are you willing that I should remain?


    2. Livre, 3. Chapitre - Héroïsme de l'obéissance passive

    Jean Valjean et l'évêque

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    7712212 7712212 XlJEAN VALJEAN: Je m'appelle Jean Valjean. Je suis un galérien. J'ai passé dix-neuf ans au bagne. Je suis libéré depuis quatre jours et en route pour Pontarlier qui est ma destination. Quatre jours et que je marche depuis Toulon. Aujourd'hui, j'ai fait douze lieues à pied. Ce soir, en arrivant dans ce pays, j'ai été dans une auberge, on m'a renvoyé à cause de mon passeport jaune que j'avais montré à la mairie. Il avait fallu. J'ai été à une autre auberge. On m'a dit: Va-t-en! Chez l'un, chez l'autre. Personne n'a voulu de moi. J'ai été à la prison, le guichetier n'a pas ouvert. J'ai été dans la niche d'un chien. Ce chien m'a mordu et m'a chassé, comme s'il avait été un homme. On aurait dit qu'il savait qui j'étais. Je m'en suis allé dans les champs pour coucher à la belle étoile. Il n'y avait pas d'étoile. J'ai pensé qu'il pleuvrait, et qu'il n'y avait pas de bon Dieu pour empêcher de pleuvoir, et je suis rentré dans la ville pour y trouver le renfoncement d'une porte. Là, dans la place, j'allais me coucher sur une pierre. Une bonne femme m'a montré votre maison et m'a dit: «Frappe là». J'ai frappé. Qu'est-ce que c'est ici? Êtes-vous une auberge? J'ai de l'argent. Ma masse. Cent neuf francs quinze sous que j'ai gagnés au bagne par mon travail en dix-neuf ans. Je payerai. Qu'est-ce que cela me fait? J'ai de l'argent. Je suis très fatigué, douze lieues à pied, j'ai bien faim. Voulez-vous que je reste?


     


    Bewertung: 5 / 5

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    Moderne Monologe zum Vorsprechen: 
    Monologe für Männer / Schauspieler 

    Rolle: Brand  
    Stück: Brand 
    Autor: Henrik Ibsen 

    Erscheinungsjahr: 1876 
    Originalsprache: Norwegisch 
    Übersetzung (Deutsch): Christian Morgenstern 
    Übersetzung (Englisch): C.H. Herford


    1. Akt

    Brand allein

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    14582987 14582987 Xl(Brand wird oben auf dem Steig sichtbar, kommt ihn herab, bleibt aber mitten auf dem Wege an einem vorspringenden Felsstück stehen und blickt in die Tiefe nieder.)

    BRAND:

    Ja, ich kenn' mich wieder aus!
    Boots- um Bootsplatz, Haus um Haus,
    Bergrutschhügel, Birkenstände,
    Alter Kirche braun Gewände,
    Erlgebüsch zu Baches Seiten. –
    Alles wie vor alten Zeiten!
    Aber, glaub' ich, grauer doch,
    Enger jede Mauer noch;
    Und des Berges Schneedach hängt noch
    Tiefer auf den kleinen Ort,
    Schnitt dem armen Volk der Täler
    Seinen Himmelsteil noch schmäler,
    Drohet, lastet, schattet, – drängt noch,
    Stiehlt noch mehr der Sonne fort.
    (Setzt sich und sieht in die Ferne.)
    War der Fjord auch dazumal
    Schon so häßlich, eng und kahl?
    Wie der Regen fegt! Da fliegt
    Ein Raasegel breit zum Lande!
    Dort ans Grau der Felswand liegt –
    Hinter Boot und Steg im Sande –
    Rotbraun ein Gehöft geschmiegt;
    's ist der Witwe Hof am Strande.
    Alter Hof! Du sahst mich jung!
    Fülle der Erinnerung!
    Dort, am Strand voll nackter Steine,
    War mein Kinderherz alleine. –
    Über mir liegt's dumpf und klamm,
    Liegt's wie Last, in einem Stamm
    Heim zu sein, des Geist die Erde
    Suchte, statt, was aus uns werde.
    Was ich Herrliches gewollt,
    Nun wie ferner Donner rollt.
    Mut und Macht war nur Gebärde,
    Herz und Faust verzagt dem Stoß.
    Hab' ich mich mir selbst verloren,
    Zu viel Heimat aufbeschworen? –
    So erwacht gezähmt, geschoren,
    Simson in der Metze Schoß.
    (Blickt wieder hinab in die Tiefe.)
    Sieh, welch Leben und Begeben?
    Überall aus Tür und Tor
    Strömen Weiber, Männer vor.
    Zwischen Erd- und Felsenhängen
    Sieht man sich die Reihen drängen,
    Bald bergab und bald empor; –
    Und die Kirche scheint ihr Streben.
    (Steht auf.)
    O, wie Euch mein Blick durchdringt,
    Schlaffe Seelen, schlaffe Sinne!
    Eurem Vaterunser wohnt
    Ja nur so viel Willen inne,
    Ja nur so viel Ernst und Wahrheit,
    Daß zu dem, der droben thront,
    Mit des Klanges voller Klarheit
    Nur die vierte Bitte klingt.
    Die ist Eure Losung ja
    Nun geworden und geblieben.
    Als die einzige der sieben
    Allen Herzen eingeschrieben,
    Liegt sie nun, ein sturmvertrieben
    Wrack des ganzen Glaubens da.
    Fort! Es brütet wie der Fluch
    Dumpfer Grabluft auf Euch allen!
    Hier kann keiner Fahne Tuch
    Frei vor frischen Winden wallen.
    (Wendet sich zum Gehen; ein Stein fliegt von oben her und rollt den Steig herab, bis dicht vor seine Füße.)


    1. Act

    Brand alone  

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    6911469 6911469 XlBRAND:
    Yes, I know myself once more!
    Every boat-house by the shore,
    Every home; the landslip-fall,
    And the ancient moulder'd church,
    And the river alders, all
    From my boyhood I recall.
    But methinks it all has grown
    Grayer, smaller than I knew;
    Yon snow-cornice hangs more prone
    Than of old it used to do,
    From that scanty heaven encloses
    Yet another strip of blue,
    Beetles, looms, immures, imposes--
    Steals of light a larger due.
    [Sits down and gazes into the distance.]
    And the fjord too. Crouch'd it then
    In so drear and deep a den?
    'Tis a squall. A square-rigg'd skiff
    Scuds before it to the land.
    Southward, shadow'd by the cliff,
    I descry a wharf, a shed,
    Then, a farm house, painted red.--
    'Tis the farm beside the strand!
    'Tis the widow's farm. The home
    Of my childhood. Thronging come
    Memories born of memories dead.
    I, where yonder breakers roll,
    Grew, a lonely infant-soul.
    Like a nightmare on my heart
    Weighs the burden of my birth,
    Knit to one, who walks apart
    With her spirit set to earth.
    All the high emprise that stirr'd
    In me, now is veil'd and blurr'd.
    Force and valour from me fail,
    Heart and soul grow faint and frail
    As I near my home, I change,
    To my very self grow strange--
    Wake, as baffled Samson woke,
    Shorn and fetter'd, tamed and broke.
    [Looks again down into the valley.]
    What is stirring down below?
    Out of every garth they flow,
    Troops of children, wives and men,
    And in long lines meet and mingle,
    Now among the rocks and shingle
    Vanish, now emerge again;--
    To the ancient Church they go.
    [Rises.]
    Oh, I know you, through and through!
    Sluggard spirits, souls of lead!
    All the Lord's Prayer, said by you,
    Is not with such anguish sped,
    By such passion borne on high,
    That one tittle thrills the sky
    As a ringing human cry,
    Save the prayer for daily bread!
    That's this people's battle-call,
    That's the blazon of them all!
    From its context pluck'd apart,
    Branded deep in every heart--
    There it lies, the tempest-tost
    Wreckage of the Faith you've lost.
    Forth! out of this stifling pit!
    Vault-like is the air of it!
    Not a Flag may float unfurl'd
    In this dead and windless world!



     


    Bewertung: 4 / 5

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    Moderne Monologe zum Vorsprechen: 
    Monologe für Männer / Schauspieler 

    Rolle: Der Kammerherr 
    Stück: Der Bund der Jugend 
    Autor: Henrik Ibsen 

    Erscheinungsjahr: 1869 
    Originalsprache: Norwegisch 
    Übersetzung (Deutsch): Christian Morgenstern 
    Übersetzung (Englisch): William Archer 


    3. Akt

    Der Kammerherr und Monsen 

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    30989349 9780649767809 XlDER KAMMERHERR: Ich verstehe Sie. Aber mein Verfahren kann ich vor Gott und den Menschen verantworten! Als nach der Trennung von Dänemark das Land in Not war, half mein seliger Vater über seine Kräfte. Dadurch kam ein Teil unserer Güter an die Familie Hejre. Zu was führte das? Es saßen Geschöpfe von Fleisch und Blut auf diesen Gütern, und die litten unter Daniel Hejres unkluger Verwaltung. Er ließ die Wälder abholzen zum Schaden, ja, ich kann wohl sagen zum Unglück des Distrikts. War es nicht geradezu meine Pflicht, solches zu hindern, wenn ich konnte? Und ich konnte es; ich hatte das Gesetz auf meiner Seite; ich habe also mit gutem Fug mein Allodialrecht wieder geltend gemacht.

    FJELDBO: Auch ich hab' mich nicht gegen das Gesetz vergangen.

    STENSGARD: Aber gegen Ihr eigenes Bewußtsein, gegen Ihr Gewissen, das Ihnen hoffentlich noch nicht ganz abhanden gekommen ist. Und wie haben Sie nicht Brauch und Ordnung hier zerstört? Wie haben Sie nicht die Achtung untergraben, die der Reichtum wecken sollte! Man fragt nicht mehr danach, wie ein Vermögen erworben ward, oder wie lange es im Besitz einer Familie gewesen ist; man fragt nur noch: wieviel hat der oder der? Und danach wird er beurteilt. Unter all diesen Dingen leide auch ich; wir beide sind gewissermaßen Kameraden geworden; man nennt uns zusammen, weil wir die beiden größten Grundbesitzer hier sind. Das dulde ich nicht! Ich will es Ihnen einmal für allemal sagen: das habe ich gegen Sie.


    3. Akt

    Der Kammerherr und Monsen 

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    30989349 9780649767809 XlDER KAMMERHERR: Ich verstehe Sie. Aber mein Verfahren kann ich vor Gott und den Menschen verantworten! Als nach der Trennung von Dänemark das Land in Not war, half mein seliger Vater über seine Kräfte. Dadurch kam ein Teil unserer Güter an die Familie Hejre. Zu was führte das? Es saßen Geschöpfe von Fleisch und Blut auf diesen Gütern, und die litten unter Daniel Hejres unkluger Verwaltung. Er ließ die Wälder abholzen zum Schaden, ja, ich kann wohl sagen zum Unglück des Distrikts. War es nicht geradezu meine Pflicht, solches zu hindern, wenn ich konnte? Und ich konnte es; ich hatte das Gesetz auf meiner Seite; ich habe also mit gutem Fug mein Allodialrecht wieder geltend gemacht. Aber gegen Ihr eigenes Bewußtsein, gegen Ihr Gewissen, das Ihnen hoffentlich noch nicht ganz abhanden gekommen ist. Und wie haben Sie nicht Brauch und Ordnung hier zerstört? Wie haben Sie nicht die Achtung untergraben, die der Reichtum wecken sollte! Man fragt nicht mehr danach, wie ein Vermögen erworben ward, oder wie lange es im Besitz einer Familie gewesen ist; man fragt nur noch: wieviel hat der oder der? Und danach wird er beurteilt. Unter all diesen Dingen leide auch ich; wir beide sind gewissermaßen Kameraden geworden; man nennt uns zusammen, weil wir die beiden größten Grundbesitzer hier sind. Das dulde ich nicht! Ich will es Ihnen einmal für allemal sagen: das habe ich gegen Sie.


    3. Act

    The Chamberlain and Monsen 

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    30094506 9781528189804 XlCHAMBERLAIN: I understand you; but I can justify my conduct before God and man! When the country was in distress, after the separation from Denmark, my father made sacrifices beyond his means. Thus part of our property came into the hands of the Heire family. What was the result? The people who lived upon the property suffered under Daniel Heire's incompetent management. He cut down timber to the injury, I may even say to the ruin, of the district. Was it not my obvious duty to put a stop to it if I was able? And it happened that I was able; I had the law on my side; I was well within my rights when I re-entered upon my family property. You, too, have always had the law on your side. But what about your sense of right, your conscience, if you have such a thing? And how you have broken down all social order! How you have impaired the respect that should attach to wealth! People never think of asking nowadays how such and such a fortune was made, or how long it has been in such and such a family; they only ask: how much is so-and-so worth?--and they esteem him accordingly. Now I suffer by all this; I find myself regarded as a sort of associate of yours; people speak of us in one breath, because we are the two largest proprietors in the neighborhood. This state of things I cannot endure! I tell you once and for all: that is why I am set against you.



    Bewertung: 3 / 5

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    Moderne Monologe zum Vorsprechen: 
    Monologe für Männer / Schauspieler 

    Rolle: Stensgård 
    Stück: Der Bund der Jugend 
    Autor: Henrik Ibsen 

    Erscheinungsjahr: 1869 
    Originalsprache: Norwegisch 
    Übersetzung (Deutsch): Christian Morgenstern 
    Übersetzung (Englisch): William Archer 


    1. Akt

    Stensgård und Fjeldbo

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    30989349 9780649767809 XlSTENSGARD: Was für eine herrliche Nacht! Die Musik und der Jubel klingen weit über die Flur hinaus. Dort unten ist es stille. – Ja, der Mann, dessen Leben nicht von solch einer Stunde seine Weihe empfängt, verdient nicht auf Gottes Erde zu leben.

    FJELDBO: Ja, aber nun sag' mir, – was wollt Ihr jetzt weiter bauen, – morgen und so alltags weiter?

    STENSGARD: Bauen? Zuerst gilt es niederzureißen. – Du, Fjeldbo, mir hat einmal geträumt, – vielleicht sah ich es auch; – doch nein, ich träumte, aber so lebhaft! Mir war, als sei der Tag des Gerichtes auf Erden gekommen. Ich konnte das ganze Erdenrund sehen. Keine Sonne war da; nur ein gelbes Gewitterlicht. Da brach ein Sturm los; er fegte von Westen daher und fegte alles vor sich her; zuerst fegte er das dürre Laub fort, dann fegte er die Menschen mit sich fort; – aber sie hielten sich doch auf den Beinen. Die Mäntel umflatterten sie dicht, als sie wie in wilder Flucht dahinstoben! Zuerst sahen sie aus wie Bürgersleute, die im Winde ihren Hüten nachlaufen; aber als sie näher kamen, da waren es Kaiser und Könige; und was sie da im Laufe zu erhaschen suchten und nie erhaschten, so nahe daran sie auch immer waren, das waren Kronen und Reichsäpfel. Ach, zu Hunderten und aber Hunderten jagten sie vorbei, und niemand wußte, was vorgehe; aber viele jammerten und fragten: »Woher kommt nur dieser schreckliche Sturm!« Da erscholl die Antwort; eine Stimme sprach, und diese einzige Stimme weckte solchen Widerhall, daß dadurch der Sturm erregt wurde!


    1. Akt

    Stensgård und Fjeldbo

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    30989349 9780649767809 XlSTENSGARD: Was für eine herrliche Nacht! Die Musik und der Jubel klingen weit über die Flur hinaus. Dort unten ist es stille. – Ja, der Mann, dessen Leben nicht von solch einer Stunde seine Weihe empfängt, verdient nicht auf Gottes Erde zu leben. Bauen? Zuerst gilt es niederzureißen. – Du, Fjeldbo, mir hat einmal geträumt, – vielleicht sah ich es auch; – doch nein, ich träumte, aber so lebhaft! Mir war, als sei der Tag des Gerichtes auf Erden gekommen. Ich konnte das ganze Erdenrund sehen. Keine Sonne war da; nur ein gelbes Gewitterlicht. Da brach ein Sturm los; er fegte von Westen daher und fegte alles vor sich her; zuerst fegte er das dürre Laub fort, dann fegte er die Menschen mit sich fort; – aber sie hielten sich doch auf den Beinen. Die Mäntel umflatterten sie dicht, als sie wie in wilder Flucht dahinstoben! Zuerst sahen sie aus wie Bürgersleute, die im Winde ihren Hüten nachlaufen; aber als sie näher kamen, da waren es Kaiser und Könige; und was sie da im Laufe zu erhaschen suchten und nie erhaschten, so nahe daran sie auch immer waren, das waren Kronen und Reichsäpfel. Ach, zu Hunderten und aber Hunderten jagten sie vorbei, und niemand wußte, was vorgehe; aber viele jammerten und fragten: »Woher kommt nur dieser schreckliche Sturm!« Da erscholl die Antwort; eine Stimme sprach, und diese einzige Stimme weckte solchen Widerhall, daß dadurch der Sturm erregt wurde!


    1. Act

    Stensgård and Fjeldbo

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    30094506 9781528189804 XlSTENSGARD: What a lovely night! Listen to the music and merriment floating out over the meadows. And how still it is in the valley! I tell you the man whose life is not reconsecrated in such an hour does not deserve to live on God's earth! To build up, you know, we have to tear down first. I had a dream once--or did I see it? No; it was a dream, but such a vivid one! I thought the Day of Judgment was come upon the world. I could see the whole curve of the hemisphere. There was no sun, only a livid storm-light. A tempest arose; it came rushing from the west and swept everything before it: first withered leaves, then men; but they kept on their feet all the time, and their garments clung fast to them, so that they seemed to be hurried along sitting. At first they looked like townspeople running after their hats in a wind; but when they came nearer they were emperors and kings; and it was their crowns and orbs they were chasing and catching at, and seemed always on the point of grasping, but never grasped. Oh, there were hundreds and hundreds of them, and none of them understood in the least what was happening; but many bewailed themselves, and asked: "Whence can it come, this terrible storm?" Then there came the answer: "One Voice spoke, and the storm is the echo of that one Voice." I don't remember when I had this dream; several years ago. But the same shiver, the same thrill, that then ran down my back, I felt again tonight. Yes, I will give my whole soul utterance. I will be the Voice. And who knows how far the storm may sweep?



    Bewertung: 4 / 5

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    Moderne Monologe zum Vorsprechen: 
    Monologe für Männer / Schauspieler 

    Rolle: Bernick
    Stück: Die Stützen der Gesellschaft 
    Autor: Henrik Ibsen 

    Erscheinungsjahr: 1877 
    Originalsprache: Norwegisch 
    Übersetzung (Deutsch): Christian Morgenstern 
    Übersetzung (Englisch): William Archer 


    2. Akt

    Bernick und Aune 

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    25674417 9783861991922 XlBERNICK: Ich habe Sie nicht herbestellt, um zu disputieren. Ich habe Sie rufen lassen, um Ihnen zu sagen, daß unser Havarist »Indian Girl« bis übermorgen repariert und seetüchtig sein muß. […] Übermorgen, hören Sie! Zu gleicher Zeit mit unserm eignen Schiff; nicht eine Stunde später! Ich habe meine guten Gründe, die Sache zu beschleunigen. Haben Sie heut morgen die Zeitung gelesen? Na, dann wissen Sie auch, daß die Amerikaner wieder Unfug getrieben haben. Dies ruchlose Pack kehrt ja in der Stadt das Unterste zu oberst. Keine Nacht vergeht ohne Schlägereien in den Wirtshäusern und auf den Straßen, von allen andern Widerwärtigkeiten gar nicht zu reden. […] Und wem wird das Unwesen in die Schuhe geschoben? Mir! Ja, über mich geht's her. Diese Zeitungsschreiber schmähen in verblümter Weise, wir konzentrierten die ganze Arbeitskraft auf den »Palmbaum«. Ich, der ich die Aufgabe habe, durch die Macht des Beispiels auf meine Mitbürger zu wirken, muß mir dergleichen unter die Nase reiben lassen. Das ertrage ich nicht. Ich lasse mir's nicht gefallen, daß mein Name derart besudelt wird. […] Gerade in diesem Augenblick brauche ich mehr denn je die ganze Achtung und das ganze Wohlwollen, das meine Mitbürger für mich haben. Ich habe, wie Sie vielleicht gehört haben, ein großes Unternehmen vor; gelingt es aber diesen böswilligen Menschen, das unbedingte Vertrauen in meine Person zu erschüttern, so können mir daraus die größten Schwierigkeiten erwachsen. Darum will ich um jeden Preis den boshaften und verleumderischen Zeitungsschreibereien aus dem Wege gehen, und darum hab' ich den Termin auf übermorgen festgesetzt.


    2. Act

    Bernick and Aune

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    31634075 9780484886345 XlBERNICK: I didn't get you here to argue with you. I sent for you to tell you that the Indian Girl must be ready to sail the day after tomorrow. The day after tomorrow, do you hear? At the same time as our own ship; not an hour later. I have my reasons for hurrying the affair. Have you read this morning's paper? Ah!--then you know that the Americans have been making disturbances again. The ruffianly crew turn the whole town topsy-turvy. Not a night passes without fights in the taverns or on the street; not to speak of other abominations. And who gets the blame of all this? It is I--yes, I--that suffer for it. These wretched newspaper-men are covertly carping at us for giving our whole attention to the Palm Tree. And I, whose mission it is to set an example to my fellow citizens, must have such things thrown in my teeth! I won't bear it. I cannot have my name bespattered in this way. Not just now; precisely at this moment I need all the respect and goodwill of my fellow citizens, I have a great undertaking in hand, as you have probably heard; and if evil-disposed persons should succeed in shaking people's unqualified confidence in me, it may involve me in the most serious difficulties. I must silence these carping and spiteful scribblers at any cost; and that is why I give you till the day after tomorrow.



    Bewertung: 4 / 5

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    Moderne Monologe zum Vorsprechen: 
    Monologe für Männer / Schauspieler 

    Rolle: Bernick
    Stück: Die Stützen der Gesellschaft 
    Autor: Henrik Ibsen 

    Erscheinungsjahr: 1877 
    Originalsprache: Norwegisch 
    Übersetzung (Deutsch): Christian Morgenstern 
    Übersetzung (Englisch): William Archer 


    3. Akt

    Bernick und Lona 

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    25674417 9783861991922 XlBERNICK: Lona, Dir gegenüber kann ich wohl so offen sein wie zu sonst niemand; ich will vor Dir nichts verschweigen. Ich bin mit schuld daran, daß sich jenes Gerücht verbreitet hat. […] Du sollst nicht verurteilen, ohne zu bedenken, wie die Sachen damals standen. Ich erzählte es Dir ja gestern. Ich kam nach Hause und fand meine Mutter verwickelt in eine ganze Reihe törichter Unternehmungen; Pech der verschiedensten Art kam dazu; es war, als ob alles Böse es auf uns abgesehen hätte; unser Haus stand knapp vor dem Ruin. Halb war ich leichtsinnig und halb verzweifelt. Lona, ich glaube, um meine Gedanken zu betäuben, – hauptsächlich darum ließ ich mich in jenes Verhältnis ein, das Johanns Abreise veranlaßt hat. […] Du kannst Dir wohl vorstellen, wie nach seiner und Deiner Abreise allerlei Gerüchte die Stadt durchschwirrten. Man sagte: das war nicht sein erster leichtsinniger Streich. Dann hieß es wieder, Dorf hätte eine große Summe Geldes von Johann bekommen, damit er schweige und seines Weges gehe; und andere behaupteten, die Frau hätte es bekommen. Zu gleicher Zeit blieb es nicht verborgen, daß unser Haus seinen Verpflichtungen nur schwer nachkommen konnte. Was war natürlicher, als daß die Klatschmäuler diese beiden Gerüchte miteinander in Verbindung brachten? Da die Frau hier blieb und in Dürftigkeit lebte, so behauptete man, Johann hätte das Geld nach Amerika mitgenommen und das Gerücht nannte eine unaufhörlich wachsende Summe. […] Ich griff nach diesem Gerücht wie nach einem Rettungsanker. […] Ich habe es nicht widerlegt. Die Gläubiger fingen schon an, uns auf den Leib zu rücken; es galt, sie zu beruhigen. Unter keinen Umständen durfte man gegen die Solidität des Hauses Verdacht schöpfen; eine vorübergehende Verlegenheit hätte uns betroffen; man sollte nur nicht drängen, sollte uns Zeit lassen; keiner würde etwas verlieren. […] [Ja], Lona. Dieses Gerücht hat unser Haus gerettet und mich zu dem Manne gemacht, der ich jetzt bin. […] Wem hat sie damals geschadet? Johanns Vorsatz war, nie wiederzukommen. […] Bei jedem einzigen Manne, wer es auch sei, wirst Du, wenn Du ihm ins Herz schaust, wenigstens einen dunklen Punkt entdecken, den er verbergen muß.


    3. Act

    Bernick and Lona 

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    31634075 9780484886345 XlBERNICK: I find I can talk to you as I can to no one else; I shall conceal nothing from you. I had my share in spreading the rumour. You must not condemn me without remembering how matters stood at the time. As I told you yesterday, I came home to find my mother involved in a whole series of foolish undertakings. Disasters of various kinds followed; all possible ill-luck seemed to crowd upon us; our house was on the verge of ruin. I was half reckless and half in despair. Lona, I believe it was principally to deaden thought that I got into that entanglement which ended in Johan's going away. You can easily imagine that there were all sorts of rumours in the air after you two had left. It was said that this was not his first misdemeanour. Some said Dorf had received a large sum of money from him to hold his tongue and keep out of the way; others declared she had got the money. At the same time it got abroad that our house had difficulty in meeting its engagements. What more natural than that the scandal-mongers should put these two rumours together? Then, as Madam Dorf remained here in unmistakable poverty, people began to say that he had taken the money with him to America; and rumour made the sum larger and larger every day. I clutched at the rumour as a drowning man clutches at straw. I did not contradict it. Our creditors were beginning to press us; I had to quiet them--to prevent them from doubting the solidity of the firm. I let it be thought that a momentary misfortune had befallen us, but that if people only refrained from pressing us--if they would only give us time--every one should be paid in full. And every one was paid in full. Yes, Lona; that rumour saved our house and made me the man I am. A lie ... yes ... but whom did it hurt, then? Johan intended never to return. [Pause.] Look into any man you please, and you will find at least one dark spot that must be kept out of sight.



    Bewertung: 5 / 5

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    Moderne Monologe zum Vorsprechen: 
    Monologe für Männer / Schauspieler 

    Rolle: Der Stadtvogt 
    Stück: Ein Volksfeind
    Autor: Henrik Ibsen 

    Erscheinungsjahr: 1882 
    Originalsprache: Norwegisch 
    Übersetzung (Deutsch): Christian Morgenstern 
    Übersetzung (Englisch): William Archer


    2. Akt

    Der Stadtvogt und Stockmann, dann Frau Stockmann und Petra

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    25678669 9783861992103 XlDER STADTVOGT: Ach, das Publikum braucht gar keine neuen Gedanken. Dem Publikum ist am besten mit den alten, guten, anerkannten Gedanken gedient, die es schon hat. Ja, einmal muß ich doch grade heraus mit Dir sprechen. Bis jetzt habe ich es zu vermeiden gesucht, weil ich weiß, wie irritabel Du bist; aber jetzt muß ich Dir die Wahrheit sagen, Thomas. Du machst Dir keine Vorstellung davon, wie sehr Du Dir mit Deiner Übereiltheit schadest. Du beklagst Dich über die Behörden, ja selbst über die Regierung, – reißt sie sogar herunter, – behauptest, Du würdest zurückgesetzt, verfolgt. Aber kannst Du anderes erwarten, – so ein lästiger Mann, wie Du bist. Ja, Thomas, Du bist als Mitarbeiter ein sehr lästiger Mann. Das habe ich fühlen müssen. Du setzt Dich über alle Rücksichten hinweg; Du scheinst ganz zu vergessen, daß ich es bin, dem Du diesen Deinen Posten als Badearzt zu verdanken hast – Aber damals war der richtige Zeitpunkt noch nicht da; na, das konntest Du da oben in Deinem Winkel ja nicht beurteilen. Als dann aber der passende Moment gekommen war, da nahm ich – und die anderen – die Sache in die Hand – Nach meiner Ansicht zeigt es sich nur, daß Du wieder einmal ein Ventil für Deine Streitsucht brauchst, Du willst Deinen Vorgesetzten zu Leibe; – das ist ja eine alte Gewohnheit von Dir. Du willst keine Autorität über Dir dulden; Du siehst jeden schief an, der ein übergeordnetes Amt bekleidet; Du betrachtest ihn als einen persönlichen Feind, – und sofort ist Dir jedwede Angriffswaffe recht. Aber jetzt habe ich Dich darauf aufmerksam gemacht, welche Interessen für die ganze Stadt auf dem Spiel stehen, – und folglich auch für mich. Und deshalb sage ich Dir, Thomas, ich bin unerbittlich in der Forderung, die ich jetzt an Dich zu stellen beabsichtige. Da Du so schwatzhaft gewesen bist, von dieser heiklen Angelegenheit Unberufenen gegenüber zu sprechen, obgleich sie als ein Direktionsgeheimnis hätte bewahrt werden müssen, so kann die Sache natürlich nicht vertuscht werden. Allerhand Gerüchte werden sich verbreiten, und unsere Neider werden die Gerüchte durch allerlei Zusätze nähren. Es wird deshalb nötig sein, daß Du solchen Gerüchten öffentlich entgegentrittst. Es steht zu erwarten, Du werdest vermöge erneuter Untersuchungen zu dem Resultat kommen, daß die Sache nicht annähernd so gefährlich oder bedenklich ist, wie Du Dir im ersten Augenblick eingebildet hast. Und weiter erwartet man, daß Du zu der Verwaltung das Vertrauen hegst und ihm öffentlich Ausdruck gibst, sie werde gründlich und gewissenhaft das Nötige veranlassen, um möglichen Übelständen abzuhelfen. Als Angestellter hast Du kein Recht eine separate Überzeugung zu haben. Als Angestellter, sage ich. Als Privatperson, – du lieber Gott, das ist eine andere Sache. Aber als subalterner Beamter des Bades darfst Du keine Überzeugung aussprechen, die im Gegensatz zu der Deiner Vorgesetzten steht. Die Angelegenheit, um die es sich hier handelt, ist nicht rein wissenschaftlich; es ist eine kombinierte Angelegenheit; es ist sowohl eine technische als auch eine ökonomische Angelegenheit. [Du hast] die Freiheit […], [dich] über alle möglichen Angelegenheiten der Welt auszusprechen! Bitte sehr. Aber nur nicht über die Angelegenheiten des Bades –. Das verbieten wir Dir. Ich verbiete es Dir, – ich, Dein oberster Vorgesetzter; und wenn ich es Dir verbiete, so hast Du zu gehorchen. [Sonst] werde ich nicht verhindern können, daß Du Deinen Abschied bekommst. Den Abschied als Badearzt. Ich werde mich veranlaßt sehen, augenblicklich Kündigung zu beantragen und Dir alle Funktionen zu untersagen, die mit dem Bade etwas zu tun haben. Du bist jetzt gewarnt. Überlege Dir denn, was Du Dir und den Deinen schuldig bist. Adieu. (Ab.)


    2. Act

    The Burgomaster and Mr. Stockmann, dann Mrs. Stockmann and Petra 

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    3751020 3751020 XlBURGOMASTER: Oh, the public has no need for new ideas. The public gets on best with the good old recognized ideas it has already. Yes, I must speak frankly to you for once. I have tried to avoid it, for I know how irritable you are; but now I must tell you the truth, Thomas. You have no conception how much you injure yourself by your officiousness. You complain of the authorities, ay, of the Government itself--you cry them down and maintain that you have been slighted, persecuted. But what else can you expect, with your impossible disposition? Yes, Thomas, you are an impossible man to work with. I know that from experience. You have no consideration for any one or any thing; you seem to quite forget that you have me to thank for your position as medical officer of the Baths--and I can see that you are again seeking an outlet for your pugnacity. You want to make an onslaught on your superiors--that is an old habit of yours. You cannot endure any authority over you; you look askance at any one who holds a higher post than your own; you regard him as a personal enemy--and then you care nothing what kind of weapon you use against him. I have shown you how much is at stake for the town, and consequently for me too. And therefore I warn you, Thomas, that I am inexorable in the demand I am about to make of you! As you have not had the sense to refrain from chattering to outsiders about this delicate business, which should have been kept an official secret, of course it cannot now be hushed up. All sorts of rumours will get abroad, and evil-disposed persons will invent all sorts of additions to them. It will therefore be necessary for you publicly to contradict these rumours. We expect that, after further investigation, you will come to the conclusion that the affair is not nearly so serious or pressing as you had at first imagined. Furthermore, we expect you to express your confidence that the Board of Directors will thoroughly and conscientiously carry out all measures for the remedying of any possible defects. The matter in question is not a purely scientific one; it is a complex affair; it has both a technical and an economic side. You may speak your mind as you please--so long as it does not concern the Baths--but I cannot allow you to interfere with the town's chief source of prosperity. As a subordinate official, you have no right to express any conviction at odds with that of your superiors. If you do so, I will be unable to prevent your dismissal from the Baths. You have had your warning now. Reflect on what is due to yourself and to your family. Goodbye.

     


    Bewertung: 4 / 5

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    Moderne Monologe zum Vorsprechen: 
    Monologe für Männer / Schauspieler 

    Rolle: Oswald
    Stück: Gespenster 
    Autor: Henrik Ibsen 

    Erscheinungsjahr: 1876 
    Originalsprache: Norwegisch 
    Übersetzung (Deutsch): Christian Morgenstern 


    2. Akt 

    Oswald und seine Mutter (Frau Alving) 

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    25674501 9783861991946 XlOSWALD: (zieht sie wieder nieder) Bleib sitzen, Mutter. Nimm es nur in Ruhe auf. Ich bin auch nicht so richtig krank; nicht, was man im allgemeinen krank nennt. Schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Mutter, ich bin geistig gebrochen, – vernichtet, – ich darf nie wieder ans Arbeiten denken! Birgt hastig das Gesicht in den Händen, wirft sich in Frau Alvings Schoß und bricht in Schluchzen aus. (sieht mit verzweifelten Blicken auf) Nie mehr arbeiten können! Nie – nie mehr! Tot sein bei lebendigem Leibe! Mutter, kannst Du Dir etwas so Furchtbares denken? (setzt sich wieder aufrecht) Ja, eben das kann ich absolut nicht fassen und begreifen. Ich habe niemals ein ausschweifendes Leben geführt. In gar keiner Beziehung. Das darfst Du von mir nicht glauben, Mutter! Das habe ich nie getan. Und doch ist so etwas über mich gekommen! Dieses fürchterliche Unglück!(schwermütig) Das habe ich im Anfang auch geglaubt; aber es ist nicht so. Das will ich auch. Gleich nachdem ich das letzte Mal hier gewesen und wieder nach Paris gekommen war. Es fing damit an, daß ich die wahnsinnigsten Kopfschmerzen bekam, – meistens im Hinterkopf, wie mir schien. Mir war, als würde mir ein enger Eisenring um den Nacken und nach oben hinauf geschraubt. Zunächst glaubte ich, es wäre nur der gewöhnliche Kopfschmerz, von dem ich in der Zeit meines Wachstums so sehr geplagt wurde. Aber das war es nicht; das merkte ich bald. Ich konnte nicht mehr arbeiten. Ich wollte ein neues großes Bild anfangen; aber es war, als ob die Kräfte mich verließen; meine ganze Energie war wie gelähmt; ich konnte mich nicht zu festen Vorstellungen sammeln; es schwindelte mir vor den Augen, – alles drehte sich im Kreise. Ach, es war ein entsetzlicher Zustand! Schließlich habe ich zum Arzt geschickt – und von ihm habe ich Aufschluß erhalten. Es war einer der ersten Ärzte von Paris. Ich mußte ihm beschreiben, was und wie ich es fühlte; und da fing er denn an, mir eine ganze Reihe Fragen zu stellen, die mit der Sache scheinbar nichts zu tun hatten; ich begriff nicht, wo der Mann hinaus wollte – Schließlich sagte er: von Geburt an haben Sie was Wurmstichiges an sich gehabt; – er brauchte genau den Ausdruck: »vermoulu«. Ich verstand es auch nicht und bat ihn um eine nähere Erklärung. Und da sagte der alte Zyniker – Ballt die Faust. Oh –! Er sagte: der Väter Sünden werden heimgesucht an den Kindern. Ich war versucht, ihm ins Gesicht zu schlagen – (lächelt schwermütig) Ja, was sagst Du dazu? Natürlich versicherte ich ihm, daß von so etwas gar nicht die Rede sein könne. Aber glaubst Du, daß er sich davon abbringen ließ? Nein; er blieb dabei; und erst nachdem ich Deine Briefe hervorgeholt und ihm alle die Stellen übersetzt hatte, die vom Vater handelten – Ja, da mußte er selbstverständlich zugeben, daß er auf falscher Fährte gewesen war; und dann erfuhr ich die Wahrheit. Die unfaßbare Wahrheit! Jenem seligen, glücklichen Jugendleben mit den Kameraden hätte ich mich fernhalten müssen. Es hätte meine Kräfte wesentlich überstiegen. Also selbstverschuldet! Eine andere Erklärung wäre nicht möglich, sagte er. Das ist das Furchtbare. Rettungslos verloren fürs ganze Leben – durch meine eigene Unbesonnenheit. Was hätte ich nicht alles auf der Welt vollbringen können, – nicht mal mehr daran denken zu dürfen, – nicht daran denken zu können. O, könnte ich nur ein neues Leben beginnen, – könnte ich alles ungeschehen machen! Wirft sich mit dem Gesicht aufs Sofa. (sieht nach einer Weile auf und bleibt, auf den Ellenbogen gestützt, halb liegen) Wenn es doch nur wenigstens etwas Ererbtes wäre, – etwas, wofür man selbst nichts kann. Aber so! Auf so schändliche, gedankenlose, leichtsinnige Art sein ganzes Glück, seine ganze Gesundheit, alles, aber auch alles, – seine Zukunft, sein Leben verwirtschaftet zu haben –! Ach, Du weißt nicht –. Springt auf. Und dann, Mutter –, daß ich Dir diese Sorge machen muß! Manchmal habe ich fast gewünscht und gehofft, Du möchtest mich weniger lieb haben. (ergreift ihre beiden Hände und küßt sie) Freilich, ich sehe es wohl. Wenn ich zu Hause bin, so sehe ich es ja. Und das ist mit das Schwerste für mich. – Jetzt weißt Du es also. Und nun wollen wir für heute nicht mehr davon reden. Ich kann es nicht vertragen, so lange hintereinander darüber nachzudenken. (Geht durchs Zimmer)


    Bewertung: 4 / 5

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    Moderne Monologe zum Vorsprechen: 
    Monologe für Frauen / Schauspielerinnen 

    Rolle: Nora 
    Stück: Nora oder Ein Puppenheim
    Autor: Henrik Ibsen 

    Erscheinungsjahr: 1879 
    Originalsprache: Norwegisch 
    Übersetzung (Deutsch): Marie von Borch


    3. Akt 

    Nora und Torvald. 

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    20670380 20670380 XlNORA: Ihr habt viel an mir gesündigt, Torvald. Zuerst Papa, dann Du. [...] Ihr habt mich nie geliebt. Euch machte es nur Spaß, in mich verliebt zu sein. [...] Ja, es ist so, Torvald. Als ich zu Hause war bei Papa, teilte er mir alle seine Ansichten mit, und so hatte ich dieselben Ansichten. War ich aber einmal anderer Meinung, dann verheimlichte ich das; denn es wäre ihm nicht recht gewesen. Er nannte mich sein Puppenkind, und spielte mit mir, wie ich mit meinen Puppen spielte. Dann kam ich zu Dir ins Haus – [...] Ich meine, dann ging ich aus Papas Händen in Deine über. Du richtetest alles nach Deinem Geschmack ein, und so bekam ich denselben Geschmack wie Du; aber ich tat nur so: ich weiß es nicht mehr recht – vielleicht war es auch beides: bald so und bald so. Wenn ich jetzt zurückblicke, so ist mir, als hätte ich hier wie ein Bettler gelebt, – nur von der Hand in den Mund. Ich lebte davon, daß ich Dir Kunststücke vormachte, Torvald. Aber Du wolltest es ja so haben. Du und Papa, Ihr habt Euch schwer an mir versündigt. Ihr seid schuld daran, daß nichts aus mir geworden ist. [...] Ich [bin hier] nie [glücklich] gewesen. Ich habe es geglaubt, aber ich bin es nie gewesen. [...] Nein, - nur lustig. Und Du warst immer so lieb zu mir. Aber unser Heim ist nichts anderes als eine Spielstube gewesen. Hier bin ich Deine Puppenfrau gewesen, wie ich zu Hause Papas Puppenkind war. Und die Kinder, die waren wiederum meine Puppen. Wenn Du mich nahmst und mit mir spieltest, so machte mir das gerade solchen Spaß, wie es den Kindern Spaß machte, wenn ich sie nahm und mit ihnen spielte. Das ist unsere Ehe gewesen, Torvald.


     


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