CATHARINA in «Catharina von Siena» II.

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    1. Akt, 1. Szene 

    Catharina und Laura.  

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    3548607 3548607 XlCATHARINA: Es ist ein wunderbarer Mensch - du kannst ihn nicht begreifen. Er war da und reiste wieder fort und kam wieder. (Läuft an die Tür und ruft hinaus.) Wenn Sie sich doch ein andermal wieder her bemühen wollten; ich bitte Sie um diese Gefälligkeit - (Kommt wieder zu Laura.) Ich hab ihn wiederkommen heißen. Ich kann dir nicht sagen, liebe Laura, was für ein außerordentlicher Mensch das ist. Es war denselben Tag als Trufalo bei mir gewesen war, ich legte mich ins Fenster, ich war des Lebens müde, ein Reisender ging vorbei. Mich erschröckte der herzhafte Blick, mit dem er nach dem Fenster sah; sonst schleichen sie unser Haus immer mit niedergesenkten Augen vorbei - ich ließ ihn heraufrufen, ich fragte ihn nach seinem Schicksal, nach seinen Umständen, er antwortete mir so frei - so frei. Ich hieß ihn niedersitzen. Florenz ist sein Geburtsort. Er warf ein Geheimnis über seine Familie; ich glaube, er ist einer von der Partei der Bianchi, wie wohl er sagte, er habe sich selbst Landes verwiesen, um der Leidenschaft, die er für die Malerei hätte, nachhängen zu können. Er hat ein Bild von dem berühmten Piazetto in Neapel gesehen, es ließ ihn nicht Tag noch Nacht ruhen, sagte er. Er reist nach Neapel, um ihm sein Geheimnis abzusehen und ihn zu übertreffen. Das gefiel mir, ich wurde munter, er sagte mir er werde seinen Vorsatz ändern und hier bleiben, um mich zu malen. Das gefiel mir nicht. In dem Augenblick sank er mir unter die gewöhnlichsten Farbenklecker hinab; ich zog meinen Beutel heraus und sagte ihm ich wollte ihm sein Bild vorausbezahlen; er sah mich beschämt an und flog zur Tür heraus. Ich schickte ihm den Bedienten nach, er fand ihn nicht. Den Abend ging ich zur Assemblée hinab. Als ich wieder heraufkam, stelle dir vor, es war um zwölf Uhr in der Nacht, finde ich (sie eilt ins Nebenzimmer und holt ein Gemälde heraus, das sie aufrollt), finde ich dieses Bild in meiner Schlafkammer auf meinen Lehnstuhl angelehnt. - Sag mir erkennst du mich? Ist nicht dieses Atmen des Busens, wie er mich für ihn zu sehen wünschte? - Diese Augen, dieses Lächeln - [...] Ich bin verloren! da kommt was die Treppe herauf. (Sie rollt das Bild hastig zusammen und fliegt damit ins Nebenzimmer.)

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