Schauspiel Leipzig
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    WIDERSTAND 
    von Lukas Rietzschel
    Regie: Enrico Lübbe 
    Online-Premiere: 14. Mai 2021 
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    Zum Inhalt: Gegenwart. Land. Eine der Gegenden, die zu lange „Die fünf neuen Bundesländer“ genannt worden sind. Viele sind weg, viele sind aber auch noch dort. Manche kommen zurück. Zum Beispiel Isabell. Um mal zu schauen, wie es den Eltern geht. Denn die sind noch da.
    Die Arbeit? Ist schon auch weg. Zumindest die gewohnte Arbeit. Neue Arbeit ist eigentlich genug da. Paketdienst geht immer. Die Frage ist, ob die alten Beziehungen und Freundschaften noch da sind. Zwischen Isabell und ihren Eltern, ihrem Schulkameraden, zwischen Isabell und der neuen Freundin des Vaters.
    Die Häuser sind abbezahlt, oder sie sind viel zu groß, um sie allein zu unterhalten. Denn Alleinsein, das ist auch so ein Thema. Man begegnet sich auf der Straße, man grillt, abends sitzt man in der Garage zusammen beim Bier. Aber in dem, was geredet wird, verbirgt sich viel an Ungesagtem. Manches wird auch gar nicht erst gesagt, sondern gleich verschwiegen. Die Suche nach Nähe führt nicht nur Isabell immer wieder zur Mutter, aber die ist eh fast nicht mehr da.

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    WINTERREISE / WINTERREISE
    von Wilhelm Müller & Franz Schubert / Elfriede Jelinek
    Regie: Enrico Lübbe 
    Premiere: 25. September 2020
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    Zum Inhalt: Aus und vorbei. Eine Liebe ist aus, das Leben ist vorbei. So fühlt es sich zumindest an für das Ich, das in der „Winterreise“ fluchtartig die Stadt und das bisherige Leben verlassen muss. Ob es eine freiwillige oder gezwungene Flucht ist, wird nicht ganz klar. Klar ist nur: Es ist quasi über Nacht vorbei, was eben noch eine Liebe war und eine Zukunft. Wut wechselt sich ab mit Ohnmacht und mit Erinnerung. Klar ist auch, dass es Winter ist. Draußen in der Natur — und drinnen in den Seelen.
    Franz Schuberts Liederzyklus „Winterreise“, 1827 komponiert auf Wilhelm Müllers Gedichte aus dem Jahr 1824, ist die so existenzielle wie subjektive Erkundung einer erschütterten Existenz. Generationen von Sängern und mehr und mehr auch Sängerinnen haben diesen Liederzyklus immer wieder neu interpretiert. Auch Elfriede Jelinek hat im Jahr 2011 den Kosmos der „Winterreise“ neu befragt und ins Heute gezogen. In einem ihrer leisesten und poetischsten Werke, mit den Texten Wilhelm Müllers als Wegweiser, durchwandert sie Stationen der Sehnsucht in der gegenwärtigen Welt.
    Jelineks „Winterreise“ führt durch eine Gesellschaft, deren Öffentlichkeit sich auf dem Marktplatz der sozialen Medien vollzieht, in der sich Ver- und Entlieben auf digitalen Portalen wie Tinder, Grindr & Co. ereignet. Ihr Text erzählt vom Allein-sein-Wollen und vom Allein-sein-Müssen, von der fremdbestimmten Entwurzelung bis zur selbstbestimmten Weltflucht aus Unbehagen an der Gemeinschaft.
    Jelineks „Winterreise“ ist nicht mehr nur die Erfahrung eines Ichs, der Text ist voller Stimmen, angeführt von ihrer eigenen. Aber auch in einem großen Stimmengewirr kann jede und jeder Einzelne genauso vergeblich emotionalen Widerhall suchen. Dafür muss man heute nicht mehr durch kalte Winterwälder laufen, dafür reicht ein Smartphone mit Flatrate.

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    MEDEA
    von Euripides
    Regie: Markus Bothe 
    Premiere: 12. Juni2020
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    Zum Inhalt: Eine Flotte von griechischen Kriegern geht auf Raubzug in das ferne Kolchis, um das sagenumwobene goldene Vlies zu erobern. Jason, ihr Anführer, lässt sich dort von der stolzen Königstochter Medea und den ihr zugesprochenen Zauberkräften helfen. Medea hat sich unsterblich in Jason verliebt und ist dadurch zu jeder Tat bereit. Sie schreckt vor nichts zurück, opfert Familie und Heimat und folgt Jason schließlich nach Griechenland. Hier leben sie glücklich zusammen und bringen ihre beiden Söhne zur Welt.
    Doch Medea ist in Griechenland nur die Fremde und nicht wie die Griechinnen, wie Jason bemerkt. Amors Pfeile verlieren allmählich ihre Wirkung. Um in das Gefolge am Hofe König Kreons zu gelangen, wendet sich Jason schließlich Kreons Tochter zu und lässt Medea und seine beiden Söhne im Stich. Medea verzweifelt. Sie findet sich allein als Fremde in einem Land zurückgelassen, auf das sie ihre gesamte Zukunft baute. Für Jason hat sie alles geopfert, und jetzt will man sie, durch Treuebruch, Verrat und Entzug ihrer Rechte, zum Exil zwingen, besser noch zur eigenen Selbstauslöschung. In die Ecke gedrängt, greift Medea zur radikalsten Tat: Sie tötet ihre eigenen Kinder.

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    K. EIN INTERNET-PROJEKT
    nach Texten von Franz Kafka
    Regie: Philipp Preuss 
    Premiere: 4. April 2020
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    Zum Inhalt: Eine neue Spezies Mensch ist derzeit im Entstehen beobachtbar: das „Zoon Zoomicon“ – auf Videokonferenzplattformen tummeln sich Heimarbeiter, Partygänger, isolierte Existenzen auf der Suche nach einer Struktur, immer wieder unterbrochen durch Verbindungsschwankungen, Bildstörung, kommunikatives Stottern.
    So sucht auch K., der Protagonist aus Kafkas „Schloss“, im Dorf nach Zugängen, Wegen, Netzknoten, Verbindungen zu den Bewohnern. K.s Irrlauf durch die Welt des Schlosses wird zu einer surrealen Parabel auf die neu entstandene hermetische Welt der Isolation. K. versucht, die Regeln der „Fearology“ zu entschlüsseln, die die Medien der Stunde generieren.

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    MEIN FREUND HARVEY
    von Mary Chase
    Regie: Enrico Lübbe 
    Premiere: 18. Januar 2020
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    Zum Inhalt: CElwood P. Dowd ist völlig unauffällig. Mittelalt und mittelgroß, sehr höflich und sehr zuvorkommend. Seit er nachts an einer Straßenlaterne von Harvey angesprochen wurde, machen Elwood und Harvey alles gemeinsam: Sie gehen zu zweit in den Park, ins Konzert und in die Kneipe. Elwood teilt mit ihm sein Leben: sein Haus, seine Gedanken und seine Zeitungsabos.
    Harvey allerdings ist ein großer weißer Hase. Ein Puka, zwei Meter zehn. Sehr höflich, sehr zuvorkommend, sehr unsichtbar. Denn niemand außer Elwood hat diesen Harvey je gesehen.
    Für Elwood ist das kein Problem, er scheint das gar nicht zu bemerken. Aber für Elwoods Schwester Veta Louise und ihre Tochter Myrtle Mae ist es ein Problem. Denn sie wohnen im gleichen Haus wie Elwood (und eventuell Harvey) — allerdings zunehmend vereinsamt. Denn wen kann man noch zum Dinner einladen, wenn dem Besuch spätestens zum Dessert von Elwood sein Freund Harvey vorgestellt werden wird? Es ist also klar: Es muss etwas passieren.
    Veta beschließt, Elwood in der Anstalt von Prof. Chumley unterzubringen. Allerdings — je länger Elwood in dieser Klinik ist, desto unsicherer wird die Annahme, dass es Harvey nicht gibt. Denn immer mehr Leuten scheint nun Harvey selber zu begegnen, Veta und auch Prof. Chumley nicht ausgenommen. Und was wird mit dem freundlichen, großzügigen und herzlichen Elwood passieren, wenn nach der Behandlung der Hase vielleicht weg ist, aber dafür die blanke Realität übrig bleibt?

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    DIE HERMANNSSCHLACHT
    von Heinrich von Kleist
    Regie: Dušan David Pařízek 
    Premiere: 3. Oktober 2019 
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    Zum Inhalt: Cheruskerfürst Hermann schließt mit den Römern ein Scheinbündnis gegen die Sueven. Zugleich unterbreitet er den Sueven ein Bündnisangebot, um die römischen Truppen in einen Hinterhalt zu locken. Er schürt den Hass der einheimischen Bevölkerung gegen die fremden Besatzer. Schließlich stehen fast alle Germanen, die zuvor untereinander zerstritten waren, auf seiner Seite. Nachdem die Truppen des römischen Feldherrn Varus vernichtend geschlagen sind, soll Hermann zum König von Germanien ausgerufen werden.

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    LAZARUS
    von David Bowie & Enda Walsh
    Regie: Hubert Wild 
    Premiere: 15. Juni 2019 
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    Zum Inhalt: Als David Bowie 1976 in Nicolas Roegs Film „Der Mann, der vom Himmel fiel“ als Thomas Jerome Newton zu sehen war, schien es manchem Zuschauer, als spiele der britische Sänger sich schlicht selbst. Die Rolle des Außerirdischen, dem die Erdschwerkraft mitunter zu viel wird, schien Bowie mit seiner ätherischen Erscheinung wie auf den Leib geschrieben — und das nicht nur aufgrund seiner Körperlichkeit: Das Thema des Fremden, der in einer profitgierigen Welt strandet, an der er schließlich — trotz großen Erfolges — zerbricht, war Bowie selbst sicher nur allzu vertraut.
    Und es ist sicherlich kein Zufall, dass von allen Masken und Metamorphosen des Ausnahmekünstlers Bowie ausgerechnet diese eine späte Auferstehung feiert. Vierzig Jahre nach dem Film plant Bowie, Thomas Jerome Newton ein neues Projekt zu widmen: eine Fortsetzung der Story als Musical. Gemeinsam mit dem irischen Dramatiker Enda Walsh entwirft er die Vision eines Newton, der, alterslos und unfähig zu sterben, nur noch Gin trinkend und synthetische Süßigkeiten verschlingend vor dem Fernseher sitzt. Um ihn herum führen reale und imaginäre Figuren Szenen aus Newtons Vergangenheit auf und lassen gleichzeitig die Gegenwart zu einem rätselhaft-verworrenen „Fiebertraum“ (Enda Walsh) werden. Ein namen- und schicksalloses Mädchen gibt ihm die Hoffnung, doch noch auf seinen Heimatplaneten zurückkehren zu können. Die halluzinogene Reise Newtons in die Abgründe seines Seins wird getragen von der gleichzeitig hymnischen und ätherischen Musik David Bowies — Welthits wie „Life on Mars?“, „Absolute Beginners“ und „Sound and Vision“ werden ergänzt von eigens für das Musical entstandenen Songs — den letzten, die Bowie geschrieben hat.
    Denn zur gleichen Zeit, als Bowie dieses, sein letztes großes Projekt in Angriff nimmt, wird Krebs bei ihm diagnostiziert; nur wenige Wochen nach der Uraufführung stirbt „Der Mann, der vom Himmel fiel“ — und so wird die Wiederbegegnung mit Newton zu Bowies künstlerischem Vermächtnis, zu einem Requiem für sich selbst. Ein kühl-melancholischer Rückblick, gleichzeitig eine Abrechnung mit dem Abschiednehmen und eine Feier des Eigensinns, des Andersseins.

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    PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
    von Heinrich von Kleist
    Regie: Philipp Preuss 
    Premiere: 27. April 2019 
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    Zum Inhalt: Der Krieg gegen das schwedische Heer ist in vollem Gange und der preußische Reitergeneral Prinz Friedrich von Homburg soll sich für die entscheidende Schlacht rüsten. Stattdessen ist er aber tief in seine Traumwelten versunken. Der Kurfürst nutzt den somnambulen Zustand Homburgs und unterzieht ihn einer Prüfung, in deren Verlauf Homburg seine innersten Wünsche preisgibt: Er spricht den Kurfürsten als Vater an, sieht sich als gekrönten Sieger der Schlacht und benennt Natalie, ihr einen ihrer Handschuhe entwendend, als seine ihm anvertraute Braut. 
    Nach dem Erwachen findet Homburg keine Erklärung für das Erlebte und überhört, mit den Gedanken einzig bei dem wundersamen Handschuh, den ausdrücklichen Befehl, erst auf ein Zeichen des Kurfürsten in die Schlacht einzugreifen. So schreitet Homburg verfrüht ein und glaubt seinen Traum als Prophezeiung, als er mit der Armee einen Teilsieg erlangt. Er nimmt sich Natalie zur Braut und macht sich bereit, auch die Nachfolge des vermeintlich gefallenen Kurfürsten anzutreten. Doch die erwartete Siegesfeier bleibt aus, denn der Kurfürst erscheint und lässt ihn aufgrund der Befehlsverweigerung zum Tode verurteilen. 
    Als Homburg realisiert, dass der Kurfürst das Kriegsrecht durchsetzen und ihn hinrichten lassen will, findet er sich im Angesicht seiner Vergänglichkeit in den Grundfesten seiner Essenz und seines Selbstbildes erschüttert: Er fleht um sein Leben, bereit, seine Posten niederzulegen und einer Heirat Natalies abzuschwören — nur leben will er dürfen. Der Kurfürst entschließt sich schließlich, den Prinzen unter einer Voraussetzung zu begnadigen: dass dieser den Urteilsspruch für ungerecht erklärt. Doch das kann Homburg nicht mit seinem Gewissen vereinbaren …

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    NACHT OHNE STERNE
    von Bernhard Studlar
    Regie: Gordon Kämmerer
    Leipzig-Premiere: 20. April 2019 
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    Zum Inhalt: Wir leben in einer Welt, in der der Verlust des Kindergartenplatzes eine existenzielle Bedrohung darstellt. Mit dieser schlaglichtartigen Erkenntnis beginnt Bernhard Studlar seine Reise durch die Nacht in einer nicht näher benannten Großstadt, in der eine Reihe schillernder Figuren aufeinanderstoßen — da ist der Familienvater, der zum Messermörder wird, der Kredithai, der hinter seiner professionellen Brutalität ein liebendes Vaterherz verbirgt, eine Notärztin am Rande des Nervenzusammenbruchs, ein demaskierter Engel und der Tod höchstselbst in der Maske eines Haustechnikers. Sie alle kämpfen um ein kleines bisschen festen Boden unter den Füßen angesichts einer immer brüchiger werdenden Zivilisationsoberfläche — ein Tanz auf dem Vulkan, der mal an Schnitzlers „Reigen“, mal an einen makabren Totentanz gemahnt. Manche der Figuren werden den Morgen nicht mehr erleben, und keiner wird nach dieser Nacht mehr der sein, der er war.
    Bernhard Studlars Figuren sind subtil unserer brüchigen Gegenwart abgelauscht — und sind bei aller Wirklichkeitshaftung immer durchzogen von einem Hauch von Phantastik, die sie in ein verzauberndes Spiegelbild blicken lässt, das vielleicht so etwas wie eine sich doch erfüllende Sehnsucht verheißt.

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    SÜSSER VOGEL JUGEND
    von Tennessee Williams
    Regie: Claudia Bauer 
    Premiere: 6. April 2019 
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    Eingeladen zum 57. Berliner Theatertreffen (2020) 
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    Zum Inhalt: St. Cloud, eine Kleinstadt irgendwo an der Küste Floridas: Der nicht mehr ganz junge Beau Chance Wayne, einst Objekt der Begierde der halben Stadt, kehrt zurück an seinen Geburtsort. Seine Schauspielkarriere ist gescheitert, bevor sie eigentlich losging, und nun lebt er davon, einsamen Herzen die große Liebe vorzuspielen. Aktuell ist er der Spielgefährte des alternden Hollywoodstars Alexandra del Lago, so abgebrüht wie tablettensüchtig, ihrerseits inkognito als Prinzessin Kosmonopolis auf der Flucht vor dem Scherbenhaufen ihres einstigen Ruhms. Wayne hofft, durch sie endlich an ein lukratives Engagement zu kommen — und dadurch seine Jugendliebe Heavenly aus dem Kleinstadtmief zu befreien. Was er nicht weiß: Ihre vergangene Beziehung hat bei der Angebeteten nachhaltige gesundheitliche Spuren hinterlassen, und ihrem Vater, dem brutalen Emporkömmling und reaktionären Politrüpel Tom „Boss“ Finley, ist jedes Mittel recht, den ungeliebten Schatten der Vergangenheit wieder loszuwerden. Denn die Erinnerung an die „Besudelung“ seiner Tochter kann Finley gar nicht gebrauchen, steht sein Wahlprogramm doch für Law & Order und moralische sowie rassische Reinheit.

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