0 von 0 Personen fanden die Kritik hilfreich Ich bin ein großer Michael Jackson-Fan und das schon, solange ich denken kann. Sein erstes Soloalbum, das bis heute erfolgreichste seiner Alben und das meistverkaufte Musikalbum der Welt, Thriller, erschien kurz nach meiner Geburt und seine unsterblichen Songs begleiten mich bis heute. Alle Skandale seines Privatlebens beiseite lassend, kann man mit absoluter Sicherheit sagen, dass Michael Jackson einer der größten Entertainer überhaupt ist – so sagt es auch das Guiness Buch der Rekorde. Wahrlich der King of Pop! Die Liste seiner Preise und der Rekorde, die er bis heute hält, ist endlos lang. Seine Songs sind unvergessen. Sein Tanzstil, seine minutiös geplanten Liveauftritte, die aufwenigen Musikvideos, seine handverlesenen Musiker und die herausragende Dancecrew: sein Perfektionismus war legendär und sorgte dafür, das er auch heute noch schwer nachzuahmen ist.
Kein Wunder also, dass für die Show Thriller – Live (Gary Lloyd, Director und Choreograf) nicht nur eine, sondern gleiche mehrere großartige Stimmen ausgewählt wurden, die die großartigen Songs des King of Pop interpretieren. Von den allerersten Liedern, die der kleine Michael damals noch mit seinen Brüdern als The Jackson 5 sang (Rockin Robin, ABC…) über seine ersten Soloschritte in Thriller (Wanna be startin something, Human Natura, Billie Jean) bis hin zu meinem Lieblingsalbum Bad (Man in the Mirror, Smooth Criminal, Dirty Diana) und seinen Smashern aus den 90er Jahren (Earth Song, Black or White). Britt Quintin, Shaquille Hemmans, Rory Taylor und Adriana Louise rocken, röhren, schmeicheln, säuseln und leben Michael Jacksons Songs, mein sonst so festverschlossenes Fanherz ging mir auf! Vor allem die schöne Adriana Louise, die nicht nur grandios sang, sondern auch tanzte wie ein Derwisch, hat es mir sehr angetan! Ich glaube, dem King of Pop hätte sie auch gefallen. Ich glaube, er hätte die Show sowieso geliebt. Denn sie wird seinem Perfektionismus absolut gerecht. Großartige Stimmen, herausragend gute Tänzer, die seinem Tanzstil und seinem Markenzeichen, dem Moonwalk, alle Ehre machen. Kevin Heatherson, Katrina Ridley, Jony Ben Azouz, Melissa Amy Lye, Antony Morgan, Emily-Jayne Bailey, Gustave Die, Joe Francois, Paris Johnson, Georgina Mannifield, Lee Pratt und Emma-Leigh Rose sind allesamt fantastisch, egal ob in den strengen Tanzarmee-Choreografien, die Michael so liebte, in den eleganten Smooth Criminal-Szenen oder beim Streetdance.
Natürlich gibt es auch einen Michael, das Allroundtalent Sean Christopher hat diese besondere Rolle übernommen und bringt uns den Moonwalk, die unvergleichlichen Tanzszenen zu Smooth Criminal und einige der Manierismen und Gesten die Hardcore Fans nur zu gut kennen. Er reißt das Publikum zu wahren Kreischfesten hin. Mehr Michael geht nicht!
Die Liveband (Andy Jeffcoat, Tom Arnold, Robert Minns, Allan Salmon, Johnny Copland, Gordon Wilson), die Sänger, die Tänzer, das alles macht schon eine beeindruckende Show aus, aber dazu kommt noch eine großartige Lichtshow (Nigel Catmur), tolle Videos, Feuerwerk, Spezialeffekte (The Twins FX), blitzschnelle Kostümwechsel (Rob Jones, Catherine Jeatum) und am Ende (na gut, zwischendurch auch) gibt es frenetischen Applaus, Standing Ovations und so euphorische Fans, dass der Admiralspalast in seinen Grundfesten erschüttert wird! Verpasst nicht diese unglaubliche Show! Für alle Fans und die, die es noch werden wollen. Michael Jackson nicht mehr live gesehen? Dann schaut Thriller Live! Ihr habt ihn live gesehen? Dann holt euch dieses Feeling nochmal zurück – schaut Thriller Live. Noch bis Sonntag im Admiralspalast Berlin, danach wieder unterwegs.
Nicole Haarhoff
www.berlineransichtssachen.com
1 von 1 Personen fanden die Kritik hilfreich Zu einer der bekanntesten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte muss man ja eigentlich nichts mehr sagen. Es gibt wohl kaum jemanden, der die tragische Liebe zwischen Romeo und Julia nicht kennt, das junge Liebesglück, das aufgrund ihrer verfeindeten Familien nicht zueinander kommen darf und dessen Liebe in Gift und Blut ertrinken muss. Unzählige Male wurde der Stoff bereits verarbeitet, sei es als Film, als Theaterstück, als Oper oder als Ballett. Warum also Nacho Duatos Ballett in der Staatsoper unter den Linden anschauen?
Weil Nacho Duato mit lockerleichter Hand ein Ballett auf die Bühne bringt, dass der bekanntesten Liebesgeschichte der Welt noch einmal ein ganz neues Leben einhaucht. Sein Verona ist hell und sonnenleuchtend, seine Protagonisten jung und vergnügt. Die Truppe von jungen Männern um den schönen Romeo, seine guten Freunde Mercutio und Benvolio, ist verschmitzt und heißblütig. Sie tollen über den Marktplatz, flirten mit den Mädchen, kämpfen spielerisch. Sie sind jung und haben ihr ganzes Leben noch vor sich. Unwillkürlich wird man angesteckt, von ihrer Freude und ihrem Lebenseifer. Das auftauchen von Tybalt und seinen Spießgesellen, ganz in schwarz, wirft einen Schatten auf das fröhliche Treiben, aber Mercutio, der Spaßmacher, der Schelm, er spielt und neckt mehr, als dass er ernsthaft kämpfen, ernsthaft verletzen will.
Im prächtigen Haus der Capulets, Julia, gazellenhaft, in unschuldigem weiß, noch halb Kind, halb junge Dame, spielt sie mit ihrer Amme. Zu Prokofjews zart-fröhlichen Klängen erscheinen Lord und Lady Capulet vorerst wie liebevolle Eltern, ihrer Tochter zärtlich zugetan, aber auch streng auf ihre Zukunft bedacht. Und so rauschen am Abend farbenprächtig die Ballkleider durch den Saal, Masken verhüllen die Gesichter der Feiernden und die vorher so frohsinnige Julia hängt nun steif in den Armen von Paris, dem jungen Adeligen, den sie heiraten soll. Verzweifelt fleht sie mal den Vater, mal die Mutter an, aber die haben sich bereits entschieden. Und mitten in diesem Herzenstumult taucht dann Romeo auf, ihre Blicke kreuzen sich, ihre Hände finden sich und man möchte nicht glauben, dass diesen Beiden etwas Schlimmes geschehen mag. Gegen jedes bessere Wissen hofft man, dass es gut ausgehen möge für die beiden Liebenden. Das die Liebesschwüre unter dem Balkon und die heimliche Hochzeitszeremonie bei Pater Lorenzo nicht das böse Ende einleitet, das unweigerlich auf unser junges Paar wartet.
Nacho Duatos Romeo und Julia ist eine Liebesgeschichte in Sommertönen. Die vielen herzlichen und charmanten Szenen, in denen junge Menschen tanzend ihr Leben genießen, lassen einen lauen Sommertag entstehen, zaubern rote Wangen und verstohlene Blicke vor das innere Auge und man lächelt unwillkürlich. Umso schlimmer dann das furchtbare Ende, das lange nachhallt.
Choreographie und Inszenierung: Nacho Duato
Bühne: Jaffar Chalabi nach Carles Puyol und Pau Renda
Kostüme: Angelina Atlagic
Licht: Brad Fields
Musikalische Leitung: Paul Connelly
Orchester: Staatskapelle Berlin
Julia: Polina Semionova
Romeo: Ivan Zaytsev a.G.
Es tanzen: Solisten und Corps de ballet des Staatsballetts Berlin
Weitere Informationen und Tickets gibt es hier. Weitere Termine für Romeo und Julia in der Staatsoper unter den Linden im Mai und Juni sind bereits weitestgehend ausverkauft, also nicht zu lange überlegen!
©Nicole Haarhoff