''Christian Thielemann war/ist von der zumeist in Rauch'schem Blau gehalt'nen Grundstimmung, die sich vor seinen Augen permanent und wohl auch rauschhaft mitteilte, so derart eingefangen worden, dass er diesen Lohengrin angeblich völlig anders als die vielen andern Lohengrin´s, die er seither dann jemals dirigierte, anging - er hielt ausgleichender Weise Maß, will sagen: es gab kein Zuviel und kein Zuwenig, alles hatte eine austarierte "Wohlgefälligkeit", die dem Besoffenmachenkönnnenden (des Vorspiels und der Ritterankunft und der Liebesszene und der Gralserzählung...) UND dem Nationalbombastischen (der tumben Kriegs-Chöre) intelligenten Vorschub leistete; perfekt gemischt, dabei in Gänze un-langweilig, stellenweise bis zum Bersten angespannt. Der bisher beste Thielemann aus allen Zeiten!!
Festspielchor, Festspielorchester: hochgrandios.
Und Georg Zeppenfeld beeindruckte als König Heinrich, und Piotr Beczała verwischte mit seinem Fast-schon-Windgassen-Sound die seit Jahrzehnten anhaltende Kerosinspur von Klaus Florian Vogt (zuletzt als Neuenfels'scher Lohengrin hier hochgejubelt), und Egils Silins imponierte als der Heerrufer.
Ein absolutes Muss nicht bloß für Neo-Rauch-Fans.'' schreibt
Andre Sokolowski am 2. August 2018 auf
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